Skandal überschattet FCL-Sieg in Lausanne

FCL-Torhüter Marius Müller muss flüchten während im Hintergrund weiter Raketen und Böller einschlagen (Bild: Meienberger Photo).

FCL-Torhüter Marius Müller muss flüchten während im Hintergrund weiter Raketen und Böller einschlagen (Bild: Meienberger Photo).

Der FCL gewinnt auswärts in Lausanne verdient mit 1:2. Asumah Abubakar erzielte beide Tore für die Innerschweizer, die Lausanne somit auf sechs Punkte distanziert haben. Die Lausanne-Fans sorgen nach dem zweiten FCL-Tor für einen Skandal. Das Spiel war rund zehn Minuten unterbrochen.

Mario Frick musste im Vergleich zum Spiel in Genf auf einer Position umstellen. Dejan Sorgic fiel verletzt aus, für ihn stand Marko Kvasina das erste Mal in der Startelf. Und besser hätte dieses Spiel für die Gäste gar nicht starten können: Schon nach zwei Minuten lancierte Dräger Abubakar wunderbar in die Tiefe und dieser blieb vor Diaw eiskalt und verwandelte zur frühen Führung! Sechs Minuten später wäre es beinahe schon 0:2 gestanden, aber ein Abschluss von Schulz wurde in allerletzter Sekunde noch zur Ecke geklärt.

Der FCL drückte weiter aufs Gaspedal und nach 15 Minuten hatte Abubakar die nächste Möglichkeit, setzte den Ball aber aus kurzer Distanz neben das Tor. Wie schon letzten Sonntag in Genf, zeigte der FCL erneut eine gute erste Halbzeit. Hinten liess man kaum Chancen zu und vorne erspielte man sich mehrere gute Möglichkeiten. So auch nochmals in der 43. Minute, als Jashari Kvasina in die Tiefe schickte, dieser aber am stark reagierenden Diaw scheiterte. Wenn man den Innerschweizern in diesen ersten 45 Minuten etwas ankreiden konnte, dann war das einzig die mangelnde Chancenverwertung. Aber auch das war Jammern auf hohem Niveau.

Abubakar mit der Entscheidung
In die zweite Halbzeit startete dann das Heimteam etwas besser und spielte nun viel mutiger nach vorne als vor dem Pausenpfiff. Marvin Spielmann versuchte es mehrere Male aus der Distanz, genauso wie Filip Ugrinic. Gefährliche Versuche, aber die ganz grosse Aufregung kam auf beiden Seiten nicht auf. Mit zunehmender Spieldauer gewann der FC Lausanne-Sport in dieser zweiten Halbzeit die Oberhand. Natürlich, er musste jetzt auch mehr riskieren. Aber die Luzerner liessen sich immer wieder weit zurückdrängen, und vor allem die eingewechselten Akteure sorgten beim Heimteam nochmals für frischen Wind. Aber genau in dieser besten Phase der Lausanner schlug der FCL eiskalt zu! Ugrinic und Campo führten einen Freistoss kurz aus, Campo schlug einen Haken und bediente in der Mitte Abubakar, der per Kopf sein zweites Tor an diesem Nachmittag erzielte.

Lausanne-Fans sorgen für Spielunterbruch
Nach diesem Treffer spielten sich im Stade de la Tuilière unschöne Szenen ab. Die Lausanne-Fans hinter dem Tor von Marius Müller zündeten etliche Petarden und Knallkörper, warfen diese auf Spielfeld. FCL-Goalie Marius Müller liegt am Boden und muss gepflegt werden, die Fans zünden einfach weiter. Schiedsrichter San unterbrach die Partie folgerichtig. Nach rund zehn Minuten wurde die Partie dann wieder angepfiffen. Lausannes Vizepräsident Vincent Steinmann sagt in der «Luzerner Zeitung»: «Das Verhalten der Fans ist inakzeptabel. Wir machen schwierige und frustrierende Zeiten durch, aber das entschuldigt in keiner Art und Weise ein solches Verhalten. Jeder im Club arbeitet hart daran, die Negativspirale umzudrehen. Wir werden alle notwendigen Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass die Täter nicht mehr ins Stade de la Tuilière können.»

In den verbleibenden Minuten warf Lausanne nochmals alles nach vorne und in der Nachspielzeit wurde ihnen nach einem Handspiel ein Elfmeter zugesprochen. Kukuruzovic verwandelte diesen. Zittern mussten die Gäste aber nicht mehr, denn wenige Sekunden später Pfiff San die Partie ab! Der FCL kam also zu diesem eminent wichtigen Auswärtssieg und verdiente sich diesen aufgrund einer starken Vorstellung und zwei Toren in ganz wichtigen Momenten.

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Telegramm Lausanne Sports – FC Luzern 1:2 (0:1)
Stade de la Tuilière. – 6256 Zuschauer. – SR San.
Tore: 2. Abubakar (Dräger) 0:1. 72. Abubakar (Campo) 0:2. 102. Kukuruzovic (Handspenalty) 1:2.
Lausanne: Diaw; Zohouri, Grippo, Monteiro; Chafik (55. Alakouch), Trébel, Kukuruzovic, Mahou; N’Guessan (63. Ouattara); Pollero (63. Zoukit), Spielmann (71. Poundjé).
Luzern: Müller; Dräger, Burch, Simani, Frydek; Schulz, Jashari, Campo (73. Gentner), Ugrinic; Kvasina (90. Ndiaye), Abubakar.
Bemerkungen: Lausanne ohne Amdouni, Suzuki (beide gesperrt), Geissmann, Kapo, Koné, Turkes, Husic und Koyalipou (alle verletzt). Luzern ohne Sorgic, Schürpf und Monney (alle verletzt).
Verwarnungen: 39. Mahou, 41. Campo (Fouls).