
Am Samstag, 9. April 2022 fällt der Startschuss zur Wiederaufnahme der Meisterschaft in der 4. Liga. Obwohl der HSV die Qualifikation ohne Niederlage auf dem ersten Platz abschloss und dabei auch mit einem ansprechenden Torverhältnis sowie einer geringen Anzahl an Strafpunkten glänzte, wird ein möglicher Aufstieg in die 3. Liga mit Sicherheit kein Selbstläufer.
Wolkenloser Himmel, Sonnenschein, angenehme Temperaturen …Der März präsentierte sich von seiner besten Seite. Entsprechend gross war vor rund zwei Wochen die Freude über die Rückkehr aufs satte Grün beim unteren Platz vom Bogenhüsli. Zuvor bereitete sich seit Januar der HSV intensiv auf dem Kunstrasen von Sempach auf den Rückrundenstart vor, doch ausgerechnet jetzt, eine Woche vor Meisterschaftsbeginn, sind die Rasenplätze aufgrund des Schneefalls temporär gesperrt, zumindest bis Mittwoch. Ob die Mannschaft am Donnerstag ein Abschlusstraining auf Rasen durchführen kann, bleibt abzuwarten. Der Zeitpunkt ist, gelinde ausgedrückt, nicht ideal. Jammern mag allerdings niemand. Stattdessen nützt der HSV die Zeit für ein Videostudium, kombiniert mit ein paar Laufeinheiten. Insgesamt darf man dennoch von einer weitgehend gelungenen Vorbereitung sprechen.
Nebst einigen taktischen Verbesserungen setzte das Trainerduo Bosshard/Koch die Hebel vorwiegend im offensiven Bereich an. Glücklicherweise blieb die Mannschaft während der Vorbereitung von schweren Verletzungen verschont, abgesehen von ein paar kleineren Blessuren, die vor allem auf Kunstrasen halt üblich sind. In den Partien gegen die beiden Drittligisten Buttisholz und Meggen resultierten knappe Niederlagen (3:2). Gegen die zweite Mannschaft von Sempach, ebenfalls ein Drittligist, feierte die Mannschaft einen verdienten Sieg (2:1). Torlos endete die Begegnung gegen die A-Junioren vom FC Schattdorf, den Herbstvizemeister in der Brack Youth League. Schötz (5. Liga) bodigte der HSV problemlos mit 3:0. Ein weiterer Sieg (4:2) kam vor zwei Wochen gegen den SC Cham (4. Liga Abstiegsrunde) hinzu. Der finale Testlauf beim SC Eich fiel am vergangenen Samstagabend dem garstigen Aprilwetter zum Opfer.
Vom krassen Aussenseiter zum Favoriten
Was die Rollenverteilung betrifft, durchlebte die Mannschaft in den letzten zwei Jahren ziemliche Gegensätze. Als meistgenannter Absteiger und krasser Aussenseiter in der 3. Liga angetreten, verkaufte sich der HSV ausgezeichnet, stieg am Ende in der verkürzten Corona Saison dennoch ab. Nach dem erwarteten Abstieg in die 4. Liga, galt Hildisrieden als grosser Favorit auf den Gruppensieg. Für die sehr junge Mannschaft eine wertvolle Erfahrung mit der neuen Rollenverteilung. Auch mit Druck umzugehen, musste die Mannschaft neu lernen. «Wenn man bedenkt, wo wir vor 1 ½ Jahren standen und wo wir jetzt stehen, ist es absolut genial, was wir bisher zusammen erreichten. Unser gemeinsamer Weg ist aber definitiv noch nicht zu Ende» wie Trainer Bosshard bemerkte. Sein Vertrag wurde unlängst um ein weiteres Jahr verlängert. Es macht Freude der willigen und jungen Truppe bei der Entwicklung zuzusehen. Jedoch wäre es naiv mit einer überheblichen Einstellung die Aufstiegsrunde zu bestreiten, nur weil die Qualirunde äusserst erfolgreich über die Bühne ging.
Sicherlich wird es interessant zu beobachten sein, wie und ob das junge Team mit der gesteigerten Erwartungshaltung, nebst der erneuten Favoritenrolle, umgeht. In der Aufstiegsrunde ticken die Uhren nochmals anders und es ist eine ganz andere Schuhnummer gegen die besten Teams aus der Qualifikation anzutreten. Internen Druck verspürt der HSV hingegen keinen. Ein Aufstieg wird nicht als Pflicht, sondern als Kür angesehen. Unabhängig wie die Aufstiegsrunde verläuft, hält sich der HSV weiterhin an den erfolgreichen Mehrjahresplan von Trainer Bosshard. So oder so; die Mannschaft brennt förmlich darauf endlich wieder um Punkte spielen zu können.
Der HSV freut sich am Samstag um 17.30 Uhr auf zahlreiche Unterstützung gegen den FC Littau II. Hopp Höudi!