Der FCL spielt zuhause gegen YB 2:2 Unentschieden. Die Berner führten nach sechs Minuten bereits mit 2:0, ehe die Luzerner eine Partie erneut drehten.
Mario Frick musste bei diesem wichtigen Heimspiel auf Marvin Schulz verzichten. Der Deutsche Allrounder laboriert seit dem Spiel in Sion an einer Knieverletzung. Für ihn kam Filip Ugrinic zurück in die Mannschaft, der das Spiel im Wallis gesperrt verpasste. Die Partie begann sogleich mit einem Schock. Und es war eine Aktion, die an Bizarrheit und Unglück kaum zu überbieten war. Dräger warf den Ball auf Höhe des Berner Strafraums Richtung Mitte, der empfangende FCL Spieler war aber noch nicht bereit, hatte sich noch nicht in Richtung des Balles gedreht und YB lancierte sogleich den Konter. Der nächste Steilpass rutschte einem Luzerner dann unter dem Fuss durch, sodass Kanga alleine auf Müller losziehen und einschieben konnte. Es wurde für die Luzerner aber noch schlimmer, denn es ging im gleichen Stil weiter. Der FCL konnte eine Aktion im Strafraum nur ungenügend klären, die Kugel landete bei Fernandes und dessen Abschluss fand abgelenkt ins Tor. Nach sechs Minuten stand es hier also 0:2! Der FCL musste sich von diesem Schock erstmal erholen und brauchten eine Weile, um reagieren zu können.
In der 22. Minute war es dann aber soweit und die Innerschweizer waren mit ihrer ersten Möglichkeit sogleich erfolgreich. Dräger bediente Sorgic in der Mitte mustergültig und Luzerns Nummer neun schob aus kurzer Distanz ein! In der Folge ging das Spiel hin und her, beide Mannschaft hatten ihre Möglichkeiten (Fassnacht scheiterte am überragenden Müller und Abubakar zielte knapp daneben) und auch eine gesunde Härte war in diesem Spiel. Kanga schlug Simani den Ellbogen ins Gesicht (sah aber nur gelb) und Maceiras ging Sorgic im Strafraum hart an. Die Berner besassen insgesamt aber die etwas besseren Möglichkeiten. So brauchte der FCL mehrere Male einen bärenstarken Marius Müller, der dafür sorgte, dass Blauweiss mit diesem knappen Rückstand in die Pause ging.
Ugrinic trifft!
Der Start in die zweite Halbzeit verlief beidseitig ruhig. Die Luzerner hatten mehrheitlich den Ball, vermochten sich aber noch nicht entscheidend durchzusetzen. Nach einer knappen Stunde brachte Frick mit Schürpf und Kvasina für Abubakar und Campo zweimal viel Wasserverdrängung für die Offensive. Der grossgewachsene Österreicher brauchte dann auch nicht lange um sich in Szene zu setzten. In der 65. Minute legte er im Strafraum per Kopf auf Cumic quer, der den Ball nur ganz knapp verpasste. Kurz danach verzog auch noch Dräger – das Heimteam war nun am Drücker. Und es ging wieder nur wenige Minuten bis zum nächsten Aufreger und dieses Mal endete dieser positiv aus Luzerner Sicht! Sorgic legte ab für den eingewechselten Schürpf, dessen Schuss wurde geblockt und landete bei Ugrinic. Und dieser blieb extrem cool und überwand von Ballmoos zum 2:2 Ausgleich!
Und der FCL powerte gleich weiter. Der eben eingewechselte Ndiaye scheiterte mit seiner ersten Ballberührung an von Ballmoos, der bei dieser Aktion alles riskieren musste. Fünf Minuten vor Schluss fasste sich dann Frydek ein Herz, zog aus der Distanz ab und verfehlte nur ganz knapp. Danach scheiterte auch noch Ugrinic an von Ballmoos und die Berner hätten sich über einen Rückstand mittlerweile nicht beklagen dürfen. Dazu kam es aber leider nicht mehr und die Partie endete 2:2 Unentschieden. Aufgrund der verschlafenen Startphase, brachte sich der FCL heute um einen Dreier, der im Kampf um die Barrage extrem wichtig gewesen wäre. Nun braucht es am Sonntag ein Sieg beim FCZ und gleichzeitig eine Niederlage von Sion gegen Servette, um den zwei Entscheidungsspielen um den Klassenerhalt noch zu entkommen.
FCL-Trainer Frick erklärte nach dem Spiel der «Luzerner Zeitung»: «Es war ein Horrostart für uns. Aber wir haben uns in einem hochattraktiven Spiel noch einen Punkt geholt. Klar stehen die Vorzeichen nicht gut, aber der achte Rang ist immer noch möglich.»
Die Moral ist nach der erneuten Aufholjagd aber immer noch intakt und der Glaube an diese Mannschaft sowieso. Hopp Lozärn!
Telegramm FC Luzern – BSC Young Boys 2:2 (1:2)
Swisspor-Arena. – 12 113 Zuschauer. – SR Schnyder.
Tore: 3. Kanga (Mambimbi) 0:1. 7. Edimilson (Garcia) 0:2. 23. Sorgic (Dräger) 1:2. 69. Ugrinic (Kvasina) 2:2.
Luzern: Müller; Dräger, Burch, Simani, Frydek; Gentner (40. Cumic), Jashari, Campo (58. Schürpf), Ugrinic; Sorgic (80. Ndiaye), Abubakar (58. Kvasina).
Young Boys: Von Ballmoos; Maceiras (82. Blum), Camara, Zesiger, Garcia; Lustenberger; Fassnacht, Rieder (70. Sierro), Edimilson (59. Ngamaleu); Kanga (70. Kanga), Mambimbi (59. Elia).
Bemerkungen: Luzern ohne Schulz (verletzt). YB ohne Sibatcheu, Lauper, Lefort, Petignat, Zbinden (alle verletzt) und Niasse (gesperrt). Verwarnungen: 33. Kanga, 76. Schürpf, 86. Lustenberger, 92. Cumic (Fouls).