Mario Truniger führt seit fünf Jahren erfolgreich und akribisch die Nachwuchsabteilung des FC Eschenbach. Im nächsten Sommer übernimmt er das Team Seetal C und übergibt den Ball deshalb an Adrian Sager. Der 35-jährige Familienvater spielte selbst in Eschenbach und war unter anderem Sportchef des Vereins.
In früheren Zeiten selbst mal Junior beim FC Eschenbach, steht nun Mario Truniger der Nachwuchsabteilung des FC Eschenbach seit fünf Jahren als akribisch arbeitender, umsichtiger Obmann vor. Weil er sich mit der Übernahme des Team Seetal C als Trainer auf die nächste Saison einer neuen Herausforderung zuwendet, steht erfreulicherweise mit Adrian Sager ein Nachfolger bereit. Im Zuge der Planung auf die neue Saison erhält Adi Einblick in die umfassenden Aufgaben, um dann bei der Amtsübergabe gerüstet zu sein.
Es macht riesig Spass, zusammen etwas zu bewegen
Nebst dem zeitaufwändigen Amt als Juniorenobmann betreute Mario Truniger stets mit Erfolg ein Juniorenteam, zuletzt die Ca-Junioren. Diese hat er zu einer schlagkräftigen Einheit geformt. Bei all’ seinen Tätigkeiten setzt er sich stets mit Herzblut für unseren Verein ein und fördert die Jugendlichen bei ihrer Freizeitbeschäftigung auf und neben dem Spielfeld. Der in Rain wohnhafte 48-jährige Familienvater gibt zu sechs Fragen Auskunft.
Mario, ein Amt wie der Juniorenobmann bringt Würde, aber auch Bürde. Wo siehst du rückwärtsblickend die Sonnenseiten, wo eher die Schattenseiten?
Das Positive ist sicher, dass man viel und direkt zur sinnvollen Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen beitragen kann. Auch das Interagieren mit den Trainer- und Vorstandskollegen (zusammen etwas bewegen) macht riesig Spass. Diese Punkte und meine grosse Freude am Fussball waren und sind immer mein Antrieb. Mühsam ist die alljährliche Trainersuche, die enorm aufwändig und schwierig ist. Auch unangenehmen Aufgaben wie Krisengespräche und ungewollte Trennungen von Trainern würde man am liebsten aus dem Weg gehen, gehört aber zur verantwortungsvollen Bekleidung des Amtes dazu.
Wie bist du mit dem gegenwärtigen Stand der Eschenbacher Juniorenbewegung zufrieden?
Wir können sicher nicht über mangelnden Nachwuchs klagen. Die Kicki-Schule erfreut sich nach dem zweijährigen Unterbruch (Covid) schon wieder grosser Beliebtheit. Die Mitgliederzahlen bis und mit C-Junioren sind konstant hoch, teilweise gar an der Kapazitätsgrenze. Auch schaffen es in den letzten Jahren immer verhältnismässig viele Eschenbacher Junioren ins Team Seetal, was für die Zukunft unserer Aktivmannschaften sehr erfreulich ist. Ab Stufe der regionalen B-Junioren wird es schwieriger, aber damit haben alle Vereine zu kämpfen. Nächste Saison werden wir immerhin wieder ein eigenes B-Junioren Team stellen können.
Als Juniorenobmann bist du auch Mitglied des Vorstands. Wie empfindest du die Zusammenarbeit in diesem Gremium?
Die Zusammenarbeit im Vorstand ist sehr freundschaftlich und daher sehr angenehm. Natürlich gibt es immer wieder Probleme zu meistern und auch mal unterschiedliche Meinungen, wir finden aber immer einen guten Konsens.
Stellst du in unserem Verein eine grosse Akzeptanz im Nachwuchsfussball fest?
Ja, auf jeden Fall. Das zeigt sich in der grossen Überzeugung des gesamten Vorstandes vom Projekt Team Seetal, welches Nachwuchs für die ersten Mannschaften oder auch die anderen Aktiv-Teams «liefern» soll. Seit Jahren trägt dies Früchte. Eben erst wurden mit Noël Estermann und Morris Portmann zwei B-Junioren erstmals in der 1. Mannschaft in der 2. Liga inter eingesetzt. Auf regionaler Stufe zeigt sich die Akzeptanz ebenfalls. Das Zuschauer-Aufkommen bei den Junioren-Spielen ist sehr gross, Spieler der 1. Mannschaft leiten die Kicki-Schule Trainings, betreffend Material herrscht die Devise «den Junioren soll es an nichts fehlen» und gerade diesen Frühling haben wir in der 2. Mannschaft drei A-Junioren eingliedern können.
Freust du dich auf deine neue Aufgabe als Trainer des Team Seetal C?
Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Für mich ist es eine schöne Herausforderung als Trainer in der höchsten Breitensport-Spielklasse der Junioren trainieren zu dürfen. Zudem freut es mich, dass das TSC nächste Saison in Eschenbach stationiert sein wird und sich daher für mich in meinem Trainer-Alltag gar nicht so viel ändert. Allerdings muss ich sagen, dass meine aktuelles Ca-Team in Eschenbach auch unglaublich Spass macht. Daher habe ich auch ein weinendes Auge.
Welchen Ratschlag gibst du deinem Nachfolger «Adi» hauptsächlich mit auf den Weg?
Mit guter Organisation und Weitsicht lassen sich viele Probleme lösen bevor sie akut werden oder sie entstehen bestenfalls erst gar nicht.
Das Vereinsleben und die Ehrenamtlichkeit sollen in Eschenbach weiter funktionieren
Adi Sager kennt als Eschenbacher den Verein seit den Kickis. Er kehrte nach Abstechern zum FC Luzern (bis U-21) und sechs Saisons beim SC Cham (Challenge League und 1. Liga) als Spieler 2013 in die erste Mannschaft zurück. Zwischenzeitlich amtierte er auch als Sportchef des FC Eschenbach. Durch seine berufliche Tätigkeit bei MS Sports hat der ausgebildete Sportlehrer auch grossen Einblick in den Jugendfussball. Bis Saisonende wirkt Adi als Assistenztrainer der 1. Mannschaft des FC Gunzwil. Der in Ballwil wohnhafte 35-jährige Familienvater gibt ebenfalls zu sechs Fragen Auskunft.
Adrian, was hat dich bewogen, die Aufgaben als Juniorenobmann beim FC Eschenbach zu übernehmen?
Da gibt es mehrere Aspekte. Als erstes will ich mehr Zeit für die Familie aufbringen und somit weg von den fixen Trainings- und Spielzeiten als Coach einer Aktivmannschaft. Mir ist klar, dass das Amt des Juniorenobmanns auch intensiv ist, aber die Zeitfenster sind selber wählbar. Zweitens ist der FC Eschenbach eine Herzensangelegenheit mit vielen tollen Menschen im und rund um den Verein. Ich will etwas zurückgeben und dem Nachwuchs das ermöglichen, was mir damals ermöglicht wurde. Und drittens leistete Mario in den letzten Jahren tolle Arbeit und irgendwie möchte ich seine Zeit und Investitionen honorieren und seine Arbeit weiterführen.
Welchen Eindruck der Juniorenabteilung gewinnst du bei der Planung zur neuen Saison?
Es sind gefestigte Strukturen da und Mario hat über die letzten Jahre einen tollen Job gemacht. Er hat einen super Draht zu den Trainern und dem Verein. Es freut mich auch, dass viele Trainer weitermachen und dabeibleiben – das spricht ebenfalls für die guten Strukturen, die es bereits gibt.
Hast du bestimmte Vorstellungen im Hinterkopf, welche du verwirklichen möchtest?
Wie immer, wenn frischer Wind in ein Projekt/Job weht, hat man auch gewisse Ideen. Ein wichtiger Aspekt ist, dass es wieder eine Juniorenkommission gibt, welche genügend Zeit hat, die Anliegen des Nachwuchses zu besprechen, sodass sich die übrigen Vorstandsmitglieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Weiter ist mir sehr wichtig, dass wir als Verein auftreten. Die Eltern der Kids, welche beim FCE spielen, sollen sich vermehrt einbringen. Es gibt viele Möglichkeiten, beispielsweise als Unterstützer bei Anlässen wie dem Hallenmasters oder als Trainerinnen und Trainer. Ich finde wichtig, dass die Vereinsarbeit und die Ehrenamtlichkeit in Eschenbach weiter funktioniert.
Wo siehst du mögliche Brennpunkte?
So wie ich dies aktuell beurteilen kann, befindet sich der grösste Brennpunkt bei den jüngsten G- und F-Junioren. Ueli, Peti und Jeanine (Koordinationstraining) machen hier einen tollen Job, haben aber meiner Meinung nach viel zu viele Junioren und zu wenig Support. Hier ist dringend Bedarf – gerade auch, wenn weitere Kids aus der Kicki-Schule (es schnuppern aktuell 27 Kids) dazustossen werden. Wenn ich aber die Juniorenliste überfliege, gibt es da den einen oder anderen Vater, welcher gut ins Profil für Unterstützung reinpassen würde. Ansonsten sehe ich die übrigen Herausforderungen wie in anderen Vereinen auch.
Du warst selber Junior beim FCE und im Team Seetal. Woran erinnerst du dich gerne zurück?
Ich war immer sehr gerne Junior des FC Eschenbach – das Weiherhaus ist wie ein zweites zu Hause. Ich erinnere mich beispielsweise gerne an tolle Trainer wie Walti, Mäsi, René, Peter, Pädi, Heinz, Kusi und Alex zurück. Aber auch die Spiele der 1. Mannschaft waren immer ein Highlight, obwohl wir selber die Partie nicht verfolgten, sondern auf den hinteren Plätzen selber spielten. Die Juniorenlager mit dem FCE und später mit dem Team Seetal bleiben unvergesslich.
Welches sind wichtige Voraussetzungen, dass sich ein Junior beim FCE wohl fühlt?
Ich denke der FCE ist gut beraten, weiter auf die familiäre Schiene zu setzten. Es ist ein schöner Begegnungsort auf dem Weiherhaus (übrigens nicht nur für Mitglieder des Vereins, sondern es sind alle Eschenbacher, Baubeler, Eibeler, Rainer etc. gerne gesehen auf dem Weiherhus). Weiter ist es wichtig, Trainerinnen und Trainer für den FCE zu gewinnen, welche einen guten Draht zu den Kids haben und auch den Eltern ein gutes Gefühl vermitteln.
Wünschen wir Mario und Adi in ihren neunen Aufgaben viel Erfolg!