Hildisrieder SV: «Überglücklicher Aufsteiger»

Freudenjubel: Der Hildisrieder SV spielt nächste Saison wieder in der 3. Liga (Archivbild: Hildisrieder SV).

Freudenjubel: Der Hildisrieder SV spielt nächste Saison wieder in der 3. Liga (Archivbild: Hildisrieder SV).

Dem Hildisrieder SV gelingt der unmittelbare Wiederaufstieg in die 3. Liga. Über die gesamte Saison hinweg ein verdienter Erfolg.

Als sich am vergangenen Dienstagabend die Mannschaft zu einer abschliessenden Teamsitzung und einem gemütlichen Abendessen auf dem Bogenhüsli traf, wirkte der eine oder andere Spieler noch etwas lädiert von einer langen Partynacht am Samstagabend. Mit einem knappen 1:0 Auswärtserfolg in Rothenburg, sicherte sich der HSV den sofortigen Wiederaufstieg und das ist, nach der verkürzten Saison 20/21 und dem daraus resultierenden Abstieg aus der 3. Liga, eine grosse Genugtuung. Einfach war es jedoch nicht, in der 4. Liga den ersten Platz in der Qualifikationsrunde sowie den zweiten Platz in der Aufstiegsrunde zu erreichen, aus verschiedenen Gründen. So gab es beispielsweise tatsächlich in der Qualifikationsrunde die verrückte Konstellation, dass der HSV, bis dato ungeschlagen, sogar bis zwei Runden vor Schluss um eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde zittern musste, weil die Konkurrenten ebenfalls fleissig Punkte sammelten und niemand vorneweg zog.

Leider gab es vor allem in der Vorrunde einige negative und teils unnötige Nebenschauplätze, mit der die junge Mannschaft zurechtkommen musste. Das zerrte zusätzlich an der Substanz. Allerdings waren es, im Nachhinein betrachtet, wertvolle Erfahrungen, welche die Mannschaft machen durfte, respektive machen musste und die für eine noch stärkere Mentalität sorgten. Hinzu kam die Tatsache, dass man nicht mehr als Aussenseiter startete, sondern praktisch in jeder Partie als Favorit antrat. Die Gegner traten oftmals doppelt motiviert gegen einen Absteiger aus der 3. Liga an. Besonders auffällig waren die zahlreichen Spiele, die der HSV mit einem ausgeprägten Siegeswillen drehte und ausserdem viele Tore in der Schlussphase erzielte. In der Aufstiegsrunde dasselbe Bild. Oftmals stand die Mannschaft von Trainer Bosshard mit dem Rücken zur Wand, konnte jedoch fast immer auf einen Rückstand reagieren. Einzige Ausnahme bildete das Spitzenspiel gegen Engelberg. Dort musste man sich einem euphorisch und stark auftretenden Gegner deutlich geschlagen geben.

Natürlich stand dem HSV in einigen Situation das Wettkampfglück zur Seite. Das braucht es bekanntlich auch, wenn man aufsteigen will. Dessen ist sich der HSV durchaus bewusst. Wer aber schlussendlich in 18 Partien nur eine Niederlage kassiert, steht zu Recht auf einem Aufstiegsplatz. Arbeiten muss der HSV mit Sicherheit an der Reduzierung der Strafpunkte. Teilweise erhielt man zu leichtsinnig irgendwelche gelbe Karten. Deswegen muss sich die junge Mannschaft sicherlich Kritik gefallen lassen, unabhängig davon, dass sich der HSV auf zahlreichen Ebenen in einem stetigen Lernprozess befindet.

Bereits jetzt schon ist das Kader für die neue Saison komplett. Allzu viele Rotationen gab es nicht. Die Mehrheit der Spieler besteht aus Jahrgängern zwischen 2001 und 2006. Der Jüngste im Team steht übrigens mit 16 Jahren zwischen den Pfosten und lieferte durchs Band überragende Leistungen ab. Damit zählt der HSV sicherlich erneut zu den jüngeren Drittligateams. Nicht mehr dabei sind Noah Villiger (Schiedsrichter), Gian Betschart (2. Mannschaft) und Nils Röösli (Rücktritt). Dafür stossen mit Linus Kerngast, Sandro Bachmann sowie Joel Estermann gleich drei einheimische B-Junioren hinzu. Zudem wechselt mit Gino Barmettler ein A-Junioren aufs Bogenhüsli. Weitere Transfers sind nicht geplant. Das Kader weist eine gesunde Grösse auf, die es sicherlich im Hinblick auf die kommende Spielzeit braucht.

Bevor es am 12. Juli mit der relativ kurzen Vorbereitung losgeht, geniessen Trainer und Spieler eine hoffentlich erholsame Sommerpause.