Weitere Persönlichkeiten bekennen sich klar und melden sich zu Wort. Der Luzerner Musiker Henrik Belden schreibt Bernhard Alpstaeg in einem Facebook-Beitrag direkt an und fordert ihn auf jetzt zurückzutreten.

Hier die Mitteilung an Alpstaeg von Belden im Wortlaut:

«Ich weiss nicht was du mit deinem Frontalangriff und deinem Rundumschlag genau bezweckst. Ist es reines Macht-Gehabe? Geht es dir nur darum zu zeigen, wer der Stärkere ist? Bist du gekränkt, weil gewisse Protagonisten in der jetzigen FCL-Führung grossen Rückhalt geniessen und vielseits beliebt und respektiert sind und du dies irgendwie nie wirklich geschafft hast? Geht es dir nur ums Geld? Ich weiss es wirklich nicht. Wohl ein bisschen alles zusammen. Aber so geht das nicht. Dies sollte dir nun endgültig klar werden. Spätestens jetzt wo sich eine ganze Region, ja die ganze FCL-Familie gegen dich stellt und ganz klar sagt, dass sie nicht einverstanden ist mit deinem Vorgehen und Vorhaben, solltest du Grösse zeigen und dir eingestehen, dass es Zeit ist zu gehen. Nicht mehr und nicht weniger. Hast du diese Grösse? Oder ist da der Zug schon lange abgefahren? Einfach dein Aktienpaket zum Verkauf freigeben, einen realistischen Preis dafür bekommen und Platz machen. Platz machen für Menschen, welche gewillt sind den FCL breitabgestützt, in der Region verankert und ohne dieses lästige Mehrheitsaktionärs-Modell zu tragen. Das ist alles, was wohl 99,7% aller FCL-Fans von dir verlangen. So schwierig ist das doch nicht, oder? – Falls du keinen genauen Preis im Kopf hast, kannst du auch Walti Stierli fragen, was du ihm damals in etwa für seine Anteile bezahlt hast. Viel war’s nicht.

Der FC Luzern ist für mich weit mehr als nur ein Fussball Club. Er ist sozusagen mein zweites Zuhause. Die Leidenschaft für blau-weiss teile ich mit einem Grossteil meiner besten Freunde. Gewisse sind durch den FCL zu meinen besten Freunden geworden. Andere beste Freunde, habe ich zu FCL Fans gemacht. Gewisse könnten fast meine eigenen Kinder sein. Andere wiederum meine Väter. Genau dies macht es aus. Alle miteinander. Eine einzige grosse Familie. Zu der du, lieber Börni, nicht dazu gehörst. Vielleicht auch nie dazu gehören wolltest. So wie du mit meinem FCL umgehst, kann ich mir das auf jeden Fall kaum vorstellen. Die Faszination FCL teile ich auch mit meiner eigenen Familie. Der Virus ist bereits komplett auf meine Kinder übergeschwappt. Ohne, dass ich das gross forciert hätte. Ich könnte sie auch bremsen. Könnte. Aber nein, wenn sie Lust haben ein kleiner Teil dieses Kosmos FCL zu sein, dann sollen sie das sein und dann kann das auch niemand bremsen. Und das sollst auch du nicht. Ich wünsche mir, dass ich und vor allem meine Kinder auch die nächsten Jahrzehnte stolz im Stadion stehen dürfen und einen FCL anfeuern können, bei welchem die Vereinsführung die Werte der Fans und der Region respektiert. Da steht Erfolg nicht mal immer zwingend im Vordergrund.

Die letzte Saison hat eindrücklich gezeigt, dass der FCL auch begeistert, wenn der sportliche Erfolg mal für ein Weilchen aus bleibt. Klar macht es mehr Spass Tore zu bejubeln, als Niederlagen zu schlucken. Aber die letzte Saison hat gezeigt, dass der FCL eben so viel mehr ist als nur ein Fussballverein, bei welchem es nur schwarz-weiss um Resultate geht. Wie die ganzen FCL-Fans dem Verein, der Mannschaft und der Führung die ganze letzte Saison den Rücken gestärkt hat, zeigt eindrücklich, dass sich momentan praktisch jeder mit dem FCL, wie er momentan aufgestellt ist, identifizieren kann. Nicht zuletzt der ehrlichen und tüchtigen Arbeit des jetzigen VR’s wegen, hinter welchem ich praktisch zu 100% stehe. Nicht einen Pfiff habe ich von den Rängen gehört. Support und Kreativität war kaum zu überbieten. Der Zusammenhalt war riesig und ist das bis heute geblieben – durch dich wohl nochmals um ein vielfaches grösser geworden in den letzten Wochen. Nach wie vor ist natürlich nicht alles perfekt, nein. Wir Fans sollen auch in Zukunft gerne noch mehr mitentscheiden können. Das erachte ich als elementar. Denn ohne diese, ist der FC Luzern nichts wert. Aber selbst hier sah ich den FCL auf einem relativ guten Weg. Zumindest bis zu deinem Rundumschlag, welcher zu einem ungünstigeren und blöderen Zeitpunkt nicht hätte kommen können. Die Frage drängt sich auf: Wieso? Warum? Was willst du damit erreichen? Willst du wirklich meinen FCL kaputt machen und an die Wand fahren? Was hast du davon?

Der FCL hat mir in den letzten 30 Jahren so viel gegeben. Sehr oft ertappe ich mich dabei, wie ich im Stadion stehe und auf den Anpfiff warte und merke, wie genau diese Momente so ungemein wichtig sind für mich. Sie geben mir Kraft, Lebensfreude oder Adrenalin und es gibt wohl nicht viele Momente in denen ich so komplett bei mir bin und so abschalten kann, wie wenn ich mit und für meinen FCL unterwegs bin. Mit meinen Freunden. Mit meiner Familie. Mit ganz vielen Menschen, welche ein riesiges blau-weisses Herz haben und für den Verein leben. Gewisse mögen jetzt denken. Komm halt mal den Ball flach – es ist ja nur der kleine FCL. Mag sein, es ist nicht der FC Bayern und nicht Manchester United und nicht Real Madrid. In Luzern gibt es auch keine Champions League. Okay, das stimmt. Aber für mich ist der FCL der grösste Verein der Welt und alles drum herum ist für mich grösser als jeder Champions League Titel es je sein könnte. Nicht immer war es einfach FCL-Fan zu sein. Aber ich war es auch in den schlechten Zeiten. Aus Überzeugung. Und aus purer Liebe. Unvergessen zum Beispiel die Bilder in meinem Kopf aus der Challenge League Zeit 05 / 06. Vielleicht war dies sogar die Saison, welche am ehesten meinem Fussball-Romantik Idealbild entsprach. Könnte sein. Oder Momente, wie die verlorenen Cupfinals. Ach, was habe ich da gelitten. Aber aufgefangen hat mich immer die FCL Familie.

Zusammen haben wir uns immer aufgerafft, manchmal geflucht, manchmal den Kopf geschüttelt, um dann doch wieder für unsere Werte und unseren FCL zu kämpfen und einzustehen. Jeder mit seinen eigenen Ansichten und Meinungen, aber stets mit der mehr oder weniger gleichen Haltung und immer vereint für unseren FC Luzern. Diese Familie trägt den Verein. Das hat er schon immer. Und genau diese Familie zeigt dir nun die (dunkel) Rote Karte. Viele sind schon viel länger da als du. Nicht wenige richten sogar ihr Leben zum Teil nach dem FCL aus. Dies ist bei dir ziemlich sicher nicht der Fall. Also höre auf die Basis dieses Vereins. So wie du auch in deinem Unternehmen auf die Büezer hörst. (Tust du das wirklich?) Höre auf die Menschen, die ihr Herz an den FCL verschenkt haben. Höre auf die, die ihr Leben nicht ändern möchten, nur aufgrund von einem Mann der seine Macht zeigen und ausspielen will. Höre auf die Fans. Auf viele Fans verschiedenster Coulour. Höre auf die ganze Region. Mehr als 17‘000 Menschen haben bereits bei „ZÄME MEH ALS 52%“ unterschrieben, um dir zu zeigen, dass sie diesen Weg nicht mit dir mitgehen werden und wollen. Das kann dir doch nicht komplett egal sein. Oder hast du wirklich jegliche Empathie verloren und bist tatsächlich der knallharte, eiskalte Geschäftsmann, den man dir nachsagt? Es wäre ein trauriges, bemitleidenswertes Bild, welches du abgeben würdest. Wenn du einen Funken Anstand und Respekt für die Mehrheit hast, dann kann dir das alles nicht egal sein und du kannst die Augen nicht länger vor der geballten Masse verschliessen.

Roger Federer hat die Kurve auch gerade noch gekriegt und ist im richtigen Moment und mit dem verdienten Applaus abgetreten. Aber fast hätte er diesen verpasst. Tu es ihm gleich und verpasse den Abgang nicht. Mach Platz für neue Gesichter, welche ein blau-weisses Herz haben und vielleicht ein bisschen weniger auf Macht und Herrschaft aus sind. Der Moment ist JETZT! Applaus kriegst du wohl keinen. Das hast du dir aber selber gehörig verbockt. Aber du hast jetzt noch die Chance einigermassen im Guten und moderat zu gehen (wenn überhaupt…). Sei kein Sturkopf, zeig Widererwarten Grösse und nutze diese letzte Gelegenheit.

Ich kann dir zu diesem Zeitpunkt nicht für etwas Danke sagen und ich will dich auch nicht anflehen oder dich um Vernunft bitten. Das einzige was ich von dir erwarte ist, dass du dir vielleicht einen Helikopter mietest (würde ich dir sogar offerieren) und vom Gotthard bis nach Zofingen und vom Entlebuch über die Stadt Luzern bis nach Zug fliegst und dir ansiehst, wie gross das Einzugsgebiet des FCL’s ist und dir klar wirst, dass praktisch alle Menschen dieser Region, welche sich für den FC Luzern interessieren, möchten, dass du nun über die Bücher gehst und den richtigen Entscheid fällst. Ein Entscheid, welcher das Beste wäre für alle. Für den FC Luzern, für alle FCL Fans, für die ganze Region und ganz ehrlich gesagt – auch für dich und deine Familie.

Wahrscheinlich wirst du das nie lesen, vielleicht auch erhaben drüber lachen, aber ich möchte mir nie vorwerfen müssen, dass ich nicht versucht hätte alles zu probieren, um dir meine Meinung direkt zu sagen.

In diesem Sinne NOME LOZÄRN! – Siit 1901, för immer! 💙🤍 Gruss, Heni»

Helft mit und teilt die Aktion mit euren Freunden und Verwandten. JETZT BRUCHTS ALLI! www.meh-als-52.ch