FC Luzern: Alpstaegs Plan scheitert

Werden definitiv keine Freunde mehr: Präsident Stefan Wolf (links) und Aktionär Bernhard Alpstaeg (Archivbild: Meienberger Photo).

Werden definitiv keine Freunde mehr: Präsident Stefan Wolf (links) und Aktionär Bernhard Alpstaeg (Archivbild: Meienberger Photo).

Am Mittwochabend fand beim FC Luzern die GV der FCL Holding AG statt. Bernhard Alpstaeg kann seinen Rundumschlag wegen einer Anzeige des FCL-VR nicht durchführen. Der Verwaltungsrat wird wiedergewählt.

Traktandiert war an der Generalversammlung der FCL Holding AG vom Mittwoch die Wahl des Verwaltungsrates und zwei Anträge des Mehrheitsaktionärs Bernhard Alpstaeg. Dieser forderte die Abwahl des aktuellen FCL-Verwaltungsrates um Präsident Stefan Wolf sowie seine eigene Neuwahl – als Präsident und einziger Verwaltungsrat der Holding. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse, Bernhard Alpstaeg besitzt 52 Prozent der FCL-Aktien, eigentlich eine Formsache. Minderheitsaktionär Josef Bieri, der 48 Prozent der Aktien besitzt und sich wie viele Fans hinter den aktuellen Verwaltungsrat gestellt hat, schien zum Zuschauen verurteilt. Doch Bernhard Alpstaegs Plan scheiterte.

Mitteilung der FCL Holding AG
«Der Verwaltungsrat der FCL Holding AG hat sich in den letzten Tagen intensiv mit den Aktienübertragungen in der Vergangenheit und dem komplexen Sachverhalt in diesem Zusammenhang befasst. Hierbei musste er feststellen, dass das Aktienbuch der FCL Holding AG fälschlicherweise Herrn Bernhard Alpstaeg als Aktionär eines Aktienpakets von 25% ausweist. Diese falsche Aktienbucheintragung wurde vor der ordentlichen Generalversammlung der FCL Holding AG korrigiert.

Bernhard Alpstaeg verfügt demnach nur über eine Beteiligung von 27% der Aktien und Stimmen. Er war folglich nur mit diesen 27% der Stimmen zu den Abstimmungen und Wahlen der heutigen Generalversammlung zugelassen.

Hintergrund und Begründung dieser Korrektur des Aktienbuches sind Verletzungen von wertpapierrechtlichen Bestimmungen, die Verletzung von diversen verbindlichen Vereinbarungen und mutmasslich strafrechtlich relevante Vorgänge im Zusammenhang mit Aktienübertragungen. Der Verwaltungsrat sah sich deshalb veranlasst, am Mittwoch, 21.12.2022 eine Strafanzeige gegen Bernhard Alpstaeg zu erstatten.»

Wiederwahl des Verwaltungsrates
Anlässlich der gestringen Generalversammlung wurden die Verwaltungsräte Stefan Wolf, Josef Bieri, Ursula Engelberger-Koller und Laurent Prince für eine weitere einjährige Amtsdauer bestätigt. Nicht mehr zur Wahl angetreten ist Bruno Affentranger.

Schmierentheater
«Das ganze ist ein Schmierentheater», sagt Sacha Wigdorovits aus dem Kommunikationsteam von Bernhard Alpstaeg im Anschluss an die GV zu PilatusToday und Tele 1. «Die juristischen Argumente, die der Verwaltungsrat herbeizog, um zu verhindern, dass Bernhard Alpstaeg mit seinen 52 Prozent abstimmen kann, sind an den Haaren herbeigezogen.»

Gemäss Wigdorovits behauptet der FCL-Verwaltungsrat, dass das Aktienpaket von Walter Stierli nicht rechtmässig an Bernhard Alpstaeg übertragen wurde. «Wir haben daher Walter Stierli gefragt, ob nicht er an die GV kommen kann und abstimmen kann.» Der FCL-Verwaltungsrat verweigerte dem FCL-Ehrenpräsidenten jedoch die Teilnahme an der GV.

Fans stehen weiterhin hinter Wolf und Co.
Alpstaeg forderte bereits länger die Abwahl des Verwaltungsrates. Stefan Wolf wurde Anfang November an der ordentlichen GV der FC Luzern-Innerschweiz AG als Präsident klar wiedergewählt. Neben stehenden Ovationen für Wolf meldeten sich viele der anwesenden Fans immer wieder mit lauten Gesängen und mit noch lauteren «Alpstaeg raus»-Rufen zu Wort. «Wir werden alles dafür tun, dass wir weitermachen können und der FC Luzern in Zukunft wieder positive Schlagzeilen schreibt. Der Club steht über allem und jedem», sagte Wolf weiter.

Nochmals alles zum Nachlesen rund um die gestrige Generalversammlung der FCL Holding AG gibt es vom Komitee «ZÄME MEH ALS 52%» hier im Liveticker.