Küssnachter Mentalitäts-Monster holen Punkt in Thun

In letzter Minute: Die Küssnachterinnen bejubeln ihren 4:4 Ausgleich ausgelassen (Bild: Patrick Portmann).

In letzter Minute: Die Küssnachterinnen bejubeln ihren 4:4 Ausgleich ausgelassen (Bild: Patrick Portmann).

Beim Team Thun Berner Oberland gingen die FCK-Frauen nach mutigem Beginn unglücklich mit 0:2 in Rückstand. Davon liessen sie sich allerdings nicht beirren, spielten ihr Spiel frech und mit vollem Einsatz weiter. Am Ende einer ans Absurde grenzenden zweiten Halbzeit wurden die Küssnachterinnen mit einem 4:4 Unentschieden belohnt.

Die Küssnachter Fussballerinnen standen am Samstagabend vor einem schwierigen Spiel in Thun. Gegen den Tabellenzweiten und nominell klaren Favoriten wollten sie «alles geben und auf ihre Chance hoffen.» Sie zeigten sich dementsprechend ab Anpfiff aggressiv und gestalteten das Spiel in der Startphase ausgeglichen.

Küssnacht mutig, Thun eiskalt
Möglichkeiten gab es für die FCK-Frauen allerdings keine, auch wenn sie um offensive Akzente bemüht waren. Der Favorit aus Thun kam nur langsam in die Partie. Das Heimteam fand spielerisch kaum Lösungen, um der kompakt stehenden und konzentriert verteidigenden FCK-Abwehr Probleme zu bereiten. Allerdings hatten sie eine passende Alternative in starken Abschlüssen aus der zweiten Reihe bereit. Marina Camenzind entschärfte mehrmals stark, war aber schliesslich in der 22. Minute bei einem absoluten Hammer von Alana Burkhart chancenlos. Die Küssnachterinnen liessen sich aber den Schneid nicht so einfach abkaufen und blieben weiter dran. Kurz vor der Halbzeit schnupperte die Zwyssig-Elf mehrmals am Ausgleich, nur um dann auf bitterste Art und Weise ausgekontert zu werden. Batschelet flankte auf Bigler, die erst an Camenzind scheiterte, diese im Nachschuss aber doch noch überwand. Mit dem 2:0 ging es dann wenig später auch in die Pause.

Unerklärlich, Unfassbar, Unglaublich
Die meisten Zuschauer hatten das Spiel bereits in die Kategorie «gelaufen» einsortiert, doch die Küssnachterinnen dachten gar nicht daran sich geschlagen zu geben. Die Thunerinnen waren kaum auf dem Spielfeld angekommen, da hatte Andrea Schuler ihnen bereits den Anschlusstreffer eingeschenkt. Thun war völlig von der Rolle und liess sich in der 58. Minute ein weiteres mal überrumpeln. Teutë Ameti presste Keeperin Teuscher aggressiv, nahm ihr den Ball ab und schob den ihn zum 2:2 Ausgleich ins leere Tor. Das liessen die Gastgeberinnen nur eine Minute lang auf sich sitzen und kamen durch Kipf zum 3:2. Die Küssnachterinnen blieben das spielbestimmende Team, liessen aber vor dem Tor die Effizienz vermissen.

Es kam wie es kommen musste: In der 72. Minute entschied Thomann das Spiel nach einem Konter des Heimteams und dem 4:2. Nur, dass die FCK-Frauen sich weigerten es zu akzeptieren. In der 88. Minute machte Stephanie Erne das Spiel plötzlich wieder heiss, als sie einen Fehler in der Abwehr der Thunerinnen nutzte und das 4:3 erzielte. Die Nachspielzeit brach an und die Küssnachterinnen lancierten einen letzten Angriff. Andrea Schuler rannte an die Grundlinie und leget den Ball flach in den Strafraum zurück. Der kullerte) an Freund und Feind vorbei und fand am zweiten Pfosten Valentina Ioanna. Die jüngste Spielerin auf dem Feld behielt in diesem wichtigen Moment die Nerven, staubte eiskalt ab und traf zum 4:4. Wenig später erfolgte der Abpfiff und das Team von Remo Zwyssig hatte Thun erneut geschockt und einen Punkt aus dem Berner-Oberland mitgenommen.

Telegramm Frauenteam Thun Berner-Oberland – FC Küssnacht 4:4 (2:0)
Burgerweg, Thun – 151 Zuschauer – Tore:22. Burkhart 1:0, 43. Bigler 2:0. 47. Schuler 2:1. 58. Ameti 2:2. 60. Kipf 3:2. 72. Thomann 4:2. 88. Erne 4:3. 90.+2 Ioanna 4:4 – Frauenteam Thun Berner-Oberland: Teuscher; Schneider, Schwendimann, Suter, Kohler; Burkhart, Thomann, Batschelet, Kipf; Bigler (Bodenmann, Schenk, Imhof, Brazzale, Frey, Minnig)– FC Küssnacht: Camenzind; Meyer, Zimmermann, Steiner, Hongler; Lourenco, Erne, Caluori; Ameti, Schuler, Ulrich (Zimmermann, Hofstetter, Meister, Ioanna, Kottmeyer).