Erstfeld mit deutlicher Niederlage gegen Zug 94

Zug 94 jubelt nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Erstfeld (Bild: Zug 94).

Zug 94 jubelt nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Erstfeld (Bild: Zug 94).

Die Voraussetzungen für dieses Spitzenspiel waren klar. Konnte Erstfeld siegen, würden sie dank der Strafpunkte an Zug vorbeiziehen, bei einer Niederlage würde der Vorsprung von Zug auf 6 Punkte ansteigen und das Erreichen der Aufstiegsspiele nur noch unter gütiger Mithilfe der beiden Führenden und anderer Teams möglich sein.

Vorausgesetzt natürlich man würde alle eigenen gewinnen. Aufgrund Krankheit, Verletzungen oder Ferien befindet sich das Team jedoch, wie teilweise in der Vorrunde, in einem personellen Engpass, was die Aufstellung teilweise schon vorgibt. Die Ersatzbank war dann auch gefüllt mit Spieler der Abteilung „Jugend forscht“ oder mit aus Krankheit kommenden. Schlussendlich ging man gegen Zug bereits in der ersten Halbzeit sang- und klanglos unter.

Auf dem Kunstrasen in Zug war es gleich von Anfang an ersichtlich wer hier die technisch feinere Klinge führt. Zug 94 mit ihrer Ausgeglichenheit im Kader was diese Eigenschaft betrifft liess den Ball schön laufen, die Urner zumeist einen Schritt zu spät und wenn sie selber den Ball hatten zu ungenau. Bereits in der 7. Minute dann ein erster Weckruf, sollte noch jemand nicht richtig wach sein. Ein kurz gespielter Eckball der Heimmannschaft trifft schlussendlich den Querbalken. Zug blieb jedoch konsequent dran und überforderte mit seinem schnellen Umschaltspiel die gesamte Mannschaft aus Erstfeld. In der 8. Minute ein schneller Angriff über links, keine Gegenwehr und in der Mitte bedankt sich Joan David Avila Romero, 1:0 für Zug. Das Spiel definitiv lanciert und es ging im gleichen Stil weiter, Balleroberung Zug, schnelles Umschalten, 2:0, wiederum durch Romero nur zwei Minuten später. Leider hatten die Gäste auf die schnellen Zuger Romero, Wittwer und Campisi kein Rezept. Sie spielten die Kugel technisch versiert in den eigenen Reihen hin und her, sobald sie den Ball im Team erobert hatten. Schön anzusehen, aber einfach nicht als Urner Fan.

In der 20. Minute eine gute Chance via Freistoss den Anschlusstreffer zu erzielen, der gut getretene Ball von Silvan Baumann jedoch gehalten vom Schlussmann Kukeli, welcher bis dahin einen geruhsamen Abend verbrachte. Zwei Minuten später die Vollendung des Hattricks von Romero, ein langer Ball nach Balleroberung genügte um ihm den Freiraum zu geben den er an diesem Abend nicht hätte haben dürfen. Seine dritte Chance, sein drittes Tor, die Kuh war gemolken. Ab da fingen sich die Urner ein wenig und das Spiel war ausgeglichener und trotzdem stand es zur Pause 4:0. Fast mit dem Pausenpfiff, man ahnt es, war es wiederum Romero der nach einem Fehler in der Abwehr richtig stand und Markus Bürgler zum vierten Mal bezwang. Bürgler an diesem Abend der ärmste Mensch auf dem Platz, keine Chance sich auszuzeichnen und trotzdem musste er bereits viermal hinter sich greifen.

Geschieht noch etwas in Halbzeit zwei?
Wie würden die beiden Teams mit diesem Resultat in die zweite Halbzeit gehen? Schnell zeigte sich, dass Zug sich aufs Nötigste beschränkte währenddem Erstfeld versuchte etwas mehr in Ballbesitz zu bleiben. Nichtsdestotrotz lief an diesem Abend nicht viel zusammen wie schon in der zweiten Halbzeit gegen Baar. Viel zuviele unnötige Ballverluste, keine Ruhe im Spielaufbau und Ballbesitz. Mittlerweile hatte Erstfeld bereits viermal gewechselt, mit dem sich im Aufbau befindenden Gian-Luca Tresch, den Junioren Yves Christen (Debut im Fanionteam, herzliche Gratulation und willkommen im Team, Yves!), Ennio Eller und Marc Zgraggen war nun definitiv die jüngste ESC Truppe auf dem Feld die es seit langem gegeben hat. Bis zur 69. Minute lief dies auch ordentlich, aber dann wieder ein Ballverlust, ein unterlaufen vom hohen Ball und das nutzte diesmal Dennis Manuel Abreu Fernandes gnadenlos aus. 5:0 fürs Heimteam. In der 73. Minute dann eine weiter Verjüngungskur fürs Gästeteam, mit Michael Tresch ein weiterer Debütant im Fanionteam (auch dir Michi Gratulation und herzlich willkommen!).

Die Zuger erlaubten sich dann sogar den Torhüter zu wechseln und spätestens ab da merkte man, dass sie dieses Spiel nicht mehr ganz auf die ernste Schulter nahmen. In der 80. Minute ein hoher Ball, der eingewechselte Torhüter einen Schritt zu spät und Silvan Baumann konnte ihn zum Ehrentreffer überwinden. Die Gäste wollten sich trotz allem mit Abstand verabschieden und so war es drei Minuten später Matteo Zgraggen welcher mit einem Prachtschuss den zweiten Treffer für Erstfeld erzielte. Ging da gar noch was? Jetzt der gegnerische Torhüter der ärmste Mensch, kaum auf dem Platz schon zweimal bezwungen. In der 90. Minute bekamen die Erstfelder sogar noch einen Penalty zugesprochen, dieser leider copy-paste vom letzten Spiel gegen Baar. Gian-Luca Tresch in seinem ersten Ernstkampf der Rückrunde lief an, der Torhüter ahnte die Ecke und konnte den auf idealer Höhe für ihn getretene Ball abwehren. Dies war es dann auch von diesem Spiel. Zug ging als verdienter Sieger vom Platz.

Fazit
Man wusste, dass Zug in der Breite über die technisch bessere Mannschaft verfügte. Mit diesem Mittel war ihnen also kein Entgegenkommen, folglich müssten die anderen Tugenden von Erstfeld ins Feld geführt werden, Kampf und Jeder für Jeden. Von aussen betrachtet wurden an diesem Abend jedoch nichteinmal diese Tugenden ersichtlich. Zug viel zu schnell, Erstfeld irgendwie nicht präsent und wenn in Ballbesitz dann entweder zu légèr oder zu nervös. Sie bekamen das schnelle Umschaltspiel der Zuger nie in den Griff bis es zu spät war.

An einem solchen Abend hätte es eine eingespielte Erstfelder Mannschaft gebraucht, was aber leider auch in dieser Rückrunde nicht der Fall sein kann, denn bis jetzt fehlten in jedem Spiel einige Spieler aus diversen Gründen. Das Trainerduo Kieliger/Herger ist nicht zu beneiden. Nun ist die Ausgangslage klar, man steht mit 6 Punkten Rückstand auf den Strich an dritter Stelle, man muss schon auf ein kleines Wunder hoffen, nichtsdestotrotz hat man in dieser Saison bisher erst gegen Zug verloren und gegen alle anderen Teams gepunktet. Jetzt heisst es weiterkämpfen, auf seine eigenen Spiele schauen und dann wird man am Schluss sehen wohin es reicht.