Eine perfekte Woche für die Michelsämter! Nach dem Cupfinal-Einzug unter der Woche gegen Aegeri konnte man an diesem, man höre und staune, wettertechnisch freundlichen Freitagabend das Derby gegen den Hildisrieder SV für sich entscheiden. Damit haben die Michelsämter alle Türen für die Aufstiegsspiele geöffnet, noch ist aber etwas dafür zu tun.
Gunzwil mit einem zähen Start in die Partie
Bei guten äusseren Bedingungen und mal ohne Regen pfiff die insgesamt gute Schiedsrichterin Muralitharan das Derby gegen den HSV pünktlich an. Die Kramis-/Kappeler-Elf hatte mühe in das Spiel zu finden. Die Aktionen der Michelsämter wirkten zu Beginn schwerfällig, ideenlos und ohne Power. Vermutlich steckte das Cupspiel vom Dienstag noch ein bisschen in den Beinen oder man musste sich zuerst an die Spielweise vom Gegner herantasten. Der Gast aus Hildisrieden machte das Leben der Gastgeber mit ihrer aufsässigen und aggressiven Spielweise schwer. Die Gäste konnten in der 9. Minute ihr erstes offensives Lebenszeichen abgeben, währenddessen es bei Gunzwil bis in die 25. Minute dauerte, ehe Martini die erste nennenswerte Chance nach einem Corner hatte.
Gunzwil hatte weiterhin seine Liebe Mühe mit Ball und Gegner. Es fehlte dem Spiel ein geordneter Spielaufbau und die Breite im Spiel, aber es stand mit dem HSV auch ein Gegner auf dem Platz, welcher es zwar ordentlich anstellte, aber glücklicherweise für die Michelsämter auch nicht häufig zu Chancen kam. Die beste Möglichkeit hatten die Gäste in der 23. Minute, vorläufig blieb es aber noch beim 0:0. In der 35. Minute musst es dann eine Standardsituation für das Heimteam richten. Ein perfekt getretener Freistoss von Furrer fand den Weg auf den Kopf von Oehen, welcher die gelb-schwarzen Farben mit 1:0 in Führung brachte. Die Michelsämter brachten die 1:0 Führung in die Pause.
Wichtiger Derbysieg gegen einen aufsässigen Gegner
Die Zuschauer wurden nach dem «Festschmaus» gegen Aegeri bisher an diesem Abend eher mit «Magerkost» verwöhnt, was das Fussballerische anbelangt, dafür stimmten Einsatz und Kampf. Dies ging auch in der 2. Halbzeit so weiter. Zu Beginn musste Gunzwil-Schlussmann Süess gleich sein ganzes Können unter Beweis stellen und parierte in der 47. Minute eine Top-Chance für die Gäste. Der HSV hatte den besseren Start zu verzeichnen in diese Umgang und auch die zweite Aktion ging auf das Konto der Gäste. In der 59. Minute hatte dann auch Gunzwil seinen ersten Abschluss in der Person von Mattias Nurmi zu verzeichnen in der 2. Halbzeit. Von nun an übernahmen die Gastgeber wieder den Takt und das Spiel verlagerte sich von Minute zu Minute mehr in die Platzhälfte der Gäste. Die Qualität der Abschlüsse liess die Heimfans aber fast verzweifeln. Entweder deutlich zu unplatziert oder zu wenig scharf und deswegen durfte auch der Gast weiterhin mit einem Punktgewinn liebäugeln.
In der 72. Minute braucht es dann ein sehenswertes Tackling von Elia Ramundo, sonst wäre es vermutlich zu einer absoluten Top-Chance für Hildisrieden gekommen. Die nächste Torchance für Gunzwil hatte Martini in der 80. Minute. Sein Freistoss-Hammer fand jedoch «nur» den Weg an die Latte und so stand den zahlreichen Zuschauer: innen eine packende Schlussphase bevor. Gunzwil erhöhte nun die Pace und wollte die Entscheidung suchen. Till Fleischli vergab die beste Möglichkeit nach einer feinen Einzelleistung und guter Vorarbeit von Fähndrich, aber auch der HSV hatte in der 86. Minute nochmals eine Gelegenheit. In der 89. Minute war es dann so weit. Der eingewechselte Sergio Ramundo narrte die gesamte Gäste-Verteidigung und schloss nach einem schönen Dribbling zum vielumjubelten 2:0 für das Heimteam ab. Kurze Zeit später war Schluss und Gunzwil durfte sich gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden HSV über drei wichtige Punkte freuen.
Spitzenspiel beim FC Küssnacht auf dem Programm
Es war eine äusserst intensive, aber sehr erfolgreiche für die Kramis-/Kappeler-Elf. Nach dem hochverdienten Cupfinal-Einzug am Dienstag musste der Fokus bis am Freitag wieder auf die Meisterschaft ausgerichtet werden. Dies gelang resultattechnisch einwandfrei. Leistungstechnisch gibt es sicherlich Luft nach oben, aber welches Potenzial die Mannschaft hat, konnte man am vergangenen Dienstag sehen. Dank diesem Sieg haben sich die Michelsämter eine ausgezeichnete Ausgangslage für den Kampf um die Aufstiegsspiele erarbeitet. Der aktuell drittplatzierte FC Malters kann nun nicht mehr an Gunzwil vorbeiziehen. Der FC Rothenburg seinerseits liegt elf Punkte hinter dem FCG, kann in seinen vier ausstehenden Spielen aber immer noch 12 Punkte holen. Heisst, dass es noch nicht fix ist, heisst aber auch, dass wir weiterhin alles in den eigenen Füssen haben und den Fokus jetzt ganz auf die nächsten Spiele legen können.
Am Samstag, 20. Mai, 17.30 Uhr, folgt der Spitzenkampf beim Leader aus Küssnacht. Die «Rigidörfler» spielen bis jetzt eine ausgezeichnete Rückrunde und mussten nur beim Auswärtsspiel in Kriens bis jetzt Punkte abgeben. Aber die Michelsämter haben auch ihre Qualitäten gezeigt und werden es dem Tabellenführer so schwer wie möglich machen, die Punkte in Küssnacht zu behalten. Unterstützen Sie unser Fanionteam beim Spitzenspiel zahlreich vor Ort. Hopp Gonzbu!
Spielbericht Hildisrieder SV: Hildisrieden für starke Leistung schlecht belohnt
Im Derby gegen den FC Gunzwil zeigte der HSV eine ansprechende Leistung, musste sich am Schluss aber dennoch mit 2:0 geschlagen geben.
Unterschiedlicher hätte die Ausgangslage für die beiden Mannschaften vor dem Spiel wohl nicht sein können. Der FC Gunzwil, unter der Woche noch siegreich im Cup-Halbfinal gegen den 2. Ligisten FC Ägeri, konnte mit einem Sieg die Teilnahme an den Aufstiegsspielen sicherstellen. Der HSV, am letzten Wochenende wieder auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht, brauchte weitere Punkte im Abstiegskampf. Für beide Teams stand also einiges auf dem Spiel, was sehr viele Zuschauer auf den Sportplatz Linden in Gunzwil lockte. Auf dem Papier war der FC Gunzwil der klare Favorit, doch die Mannschaft des Trainerduos Markus Koch und Michel Wigger hatte es sich zum Ziel gesetzt, drei Punkte aus Gunzwil zu entführen.
So klar die Ausgangslage auf dem Papier auch schien, auf dem Platz war von den 9 Rängen Unterschied in der Tabelle gar nichts zu sehen. Die Strategie beider Teams hätte dabei unterschiedlicher nicht sein können: Während der HSV gepflegten Fussball zu spielen versuchte, agierten die Gunzwiler fast ausschliesslich mit hohen Bällen. Zu Beginn konzentrierten sich die Hildisrieder darauf, das eigene Tor sauber zu halten. Nach überstandener Startphase schalteten sie sich aber selbst auch häufiger in die Offensive ein, wobei der letzte Pass oftmals zu ungenau war. Auf beiden Seiten waren zwingende Torchancen aus dem Spiel heraus weiterhin Mangelware, doch die Gunzwiler Standards wurden zunehmend gefährlicher. Ein solcher Standard war es dann schliesslich auch, der das Spiel in seine Bahn lenken sollte: Nach rund 35 Minuten fand der Ball nach einem Freistoss via Kopf eines Gunzwilers den Weg ins Tor, 1:0 für das Heimteam. Keine 20 Sekunden nach Wiederanpfiff verpassten die Hildisrieder indes eine hochkarätige Ausgleichsmöglichkeit und so war das 1:0 auch das Pausenresultat.
Nach der Pause kamen die Gunzwiler stark aus der Kabine und suchten das 2:0. Mehr als einige Halbchancen schauten aber nicht heraus. So blieb es bei der aus Gunzwiler Sicht gefährlichen 1:0-Führung und der HSV witterte seine Chance. Nach einer wunderbaren Kombination stand Bianchi in Minute 55 plötzlich allein vor dem Gunzwiler Tor, eine Grätsche in der allerletzten Sekunde verhinderte jedoch den Hildisrieder Torerfolg. Danach wurde das Spiel härter und umkämpfter. Beide Mannschaften schenkten sich gar nichts, doch weiterhin schienen die Hildisrieder näher am Ausgleich als die Gunzwiler am 2:0. Doch wollte eben dieser Ausgleichstreffer nicht gelingen, die Hildsrieder liessen weitere gute Möglichkeiten liegen. Und so kam es am Schluss, wie es kommen musste: Nach der Umstellung auf die Dreierkette beim HSV konnte der FC Gunzwil in der 87. Minute einen Konter fahren, den Ramundo zum 2:0 abschloss. Die Luft war draussen, das Derby entschieden.
Der FC Gunzwil sichert sich mit diesem Sieg die Teilnahme an den Aufstiegsspielen. Der HSV verliert durch diese Niederlage gegenüber die direkten Abstiegskonkurrenten aus Root und Hitzkirch (die am Sonntag beide je einen Punkt holten) etwas an Boden. Bereits am nächsten Samstag (17:30) im letzten Heimspiel der Saison gegen den FC Südstern geht es für den HSV also um sehr viel. Die Hildisrieder dürften aber trotz Niederlage Selbstvertrauen getankt haben, schliesslich hat man (wie schon gegen Küssnacht) den Aufstiegsaspiranten nicht nur gefordert, sondern war phasenweise die bessere Mannschaft.
Telegramm FC Gunzwil – Hildisrieder SV 2:0 (1:0)
Linden. – 300 Zuschauer. – SR Muralitharan. – Tore: 35. Oehen 1:0. 89. Sergio Ramundo 2:0. – Gunzwil: Süess; Elia Ramundo, Kronenberg, Oehen, Gassmann; Furrer, Till Fleischli, Martini, Iwan Rogger; Nurmi, Schumacher. (Isler, Sergio Ramundo, Fähndrich, Jurt, Samuel Nurmi) – Hildisrieder SV: Reich; Ineichen, Villiger, Manuel Estermann, Schmid; Barmettler, Wiederkehr, Joel Estermann, Contreras; Thaqi, Bianchi. (Hüsler, Burri, Wicki, Fabio Ruckli) – Bemerkung: 80. Martini Lattenschuss.