Müder Kick zwischen Escholzmatt und Sempach

Escholmatt gelang gegen Sempach kein Erfolgserlebnis vor dem gegnerischen Tor (Archivbild: Mendi Photo).

Escholmatt gelang gegen Sempach kein Erfolgserlebnis vor dem gegnerischen Tor (Archivbild: Mendi Photo).

Spielbericht FC Escholzmatt-Marbach:

Schwere Beine, wenig Tempo, kaum Chancen und folglich auch keine Tore. Es war wahrlich keine Augenweide, die sich der Anhängerschaft beider Clubs an diesem Samstagabend bot. Der FC Escholzmatt-Marbach und der FC Sempach b trennen sich nach einer ereignisarmen Partie mit 0:0.

Ohne Highlights in die Pause
Es sind diese Spiele, die man sich als Zuschauer getrost hätte sparen können. Es sind aber auch diese Spiele, die der Trainer den Spielern ins Gedächtnis rufen wird, etwa um aufzuzeigen, dass Siege keine Selbstläufer sind und jede Partie mit der nötigen Konsequenz angegangen werden muss. Das favorisierte Heimteam wollte nach der starken Leistung im Cup die nächsten 3 Punkte einfahren, biss sich an der soliden Defensive der Gäste aber die Zähne aus. Der FC Sempach b trat offensiv kaum in Erscheinung und überliess das Spielgerät mehrheitlich dem Heimteam. Die Escholzmatter Akteure wussten mit dem Ballbesitz jedoch wenig anzufangen. Man präsentierte sich völlig plan- und ideenlos, blieb mit den Angriffsbemühungen immer wieder an der vielbeinigen Sempacher Abwehr hängen. Es war kaum Tempo im Spiel, die Beine schienen schwer, es konnte nicht die gewünschte Konzentration an den Tag gelegt und damit kein Druck aufgebaut werden. Ob dieser müde Auftritt seitens der Hausherren dem intensiven Spiel von unter der Woche geschuldet ist, bleibt offen. Letztlich gab es kaum nennenswerte Highlights bis zur Pause, der Unparteiische bat nach torlosen 45 Minuten zum Pausentee.

Oliver Greil im Mittelpunkt dreier fragwürdiger Entscheidungen
Mit der Einwechslung von Oliver Greil zum zweiten Durchgang kam etwas Schwung in die Partie. Die Escholzmatter hatten die Tempovorteile nun definitiv auf ihrer Seite und näherten sich immer wieder gefährlich dem Tor der Gäste an. Die erste Chance verzeichnete Dorenton Berisha, der nach einem Zuspiel von Oliver Greil zentral zum Abschluss kam, jedoch zu wenig Druck und Präzision hinter den Ball brachte. Wenige Minuten später machte es der Escholzmatter Angreifer besser und zwang den Sempacher Schlussmann zu einer Parade, dieser klärte den Ball jedoch genau vor die Füsse von Oliver Greil. Dieser fackelte nicht lange, brachte die Kugel im verwaisten Tor unter und sorgte für die vermeintliche Führung. Der Schiedsrichter wollte in dieser Situation jedoch ein Abseits erkannt haben und nahm das Tor zurück. So rannten die Rot-Gelben weiterhin an, der FC Sempach b beschränkte sich auf Defensivarbeit, tat dies aber mit voller Leidenschaft und Entschlossenheit.

Im Zentrum des Geschehens stand dabei weiterhin Wirbelwind Oliver Greil, auch der zweiten strittigen Szene ging eine Aktion des Escholzmatter Offensivmanns voraus. Nach einem Dribbling wird er kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht, der Ball rollt weiter und findet Marvin Feuz, der unmittelbar abschliesst – Tor, sollte man meinen. Ohne Anlass zur sofortigen Intervention pfiff der Unparteiische das Foulspiel ab, statt den Vorteil laufen zu lassen. Wiederum wurde das vermeintliche Führungstor aberkannt, auch der daraus resultierende Freistoss brachte keinen Ertrag. Während der FC Sempach offensiv weiterhin kaum stattfand, lief den Einheimischen allmählich die Zeit davon. Auch die zahlreichen Standardsituationen blieben ungefährlich, einzig ein Kopfball von Bobi Dogdu segelte knapp am Tor vorbei. Kurz vor Ablauf der Spielzeit folgte dann der dritte Akt, wiederum mit Oliver Greil und dem Spielleiter in den Hauptrollen. Ein langer Ball über die Sempacher Abwehr findet den Kopf von Oliver Greil, der den Ball im Tor unterbringt. Offenbar lag aber auch hier ein Abseits vor, statt einer Drei-Tore-Führung stand es nach bald 90 Minuten noch immer 0:0. Von Protesten wollte der Schiedsrichter schon gar nichts wissen, der zurecht frustierte Escholzmatter Angreifer holte sich damit lediglich den gelben Karton ab.

Der Abwehrriegel der Gäste hielt in der Folge dem rot-gelben Ansturm bis zum Abpfiff stand, reguläre Tore gab es an diesem Samstagabend nicht mehr zu bestaunen. Der Spielplan der aufopferungsvoll verteidigenden Sempacher ging also auf, es blieb beim torlosen und unspektakulären Remis.

Ehe es für den FC Escholzmatt-Marbach eine längere Verschnaufpause gibt, folgt am Dienstag bereits das nächste Spiel. Es steht das Derby gegen den FC Entlebuch an, welches nach einer herben Niederlage ebenfalls bestrebt sein wird, die 3 Punkte zu gewinnen. Das Spiel findet am Dienstag, den 12.09.23, um 20:30 Uhr auf dem Sportplatz Farbschachen statt. Es darf eine intensive und umkämpfte Partie erwartet werden, der FC Escholzmatt-Marbach zählt dabei auf jede Unterstützung.

Spielbericht FC Sempach: Verdienter Punkt nach Weltreise

Nach dem fulminanten Saisonabschluss der letzten Rückrunde und dem für gewisse Drüükicker (leider) verwehrten Abstieg in die 5. Liga, musste man sich wieder für ein weiteres Jahr in der. 4 Liga ohne die lang ersehnten Cupspiele begnügen.

Trainer Dos Santos und Coach Mülli öffneten einmal mehr die verstaubte Vorbereitungsakte und zauberten komplett neue Testspielgegner aus den Ärmeln. Wir freuen uns auch in diesem Winter wieder auf Gunzwil, die A-Junioren und sonst irgendeine lustige Truppe aus der IFV-Landschaft. Nebst diesen Testspielen wurde so stark mit neuen Turnverein-Übungen an der Kondition gefeilt, dass gewisse das Gefühl hatten sie wären bei der Weltklasse Zürich und hätten soeben Meetingrekord im Seeli aufgestellt.

Das Heimtückische an dieser Geschichte war, dass man dieses Jahr nicht durch die Whatsapp-Nachricht im mannschaftsinternen Gruppenchat: «Heute Laufschuhe mitnehmen» aufgeschreckt wurde und so gar nie die Möglichkeit hatte das Training, aufgrund vom bereits siebten Geburtstag der Grossmutter in diesem Jahr, abzusagen. Während diesen Laufeinheiten schallte gefühlte fünftausend Mal «3,2,1,0» über die Seelandweide und alle Drüü-Akteure waren rechtzeitig auf der von Platzwart Theo, mit der Präzision wie wir sie sonst nur von der Harassen-Polizei bei der Führung der Kistenliste kennen, gezeichneten Linie. Dass Alle jeweils drei Sekunden früher los gesprintet sind, wurde kulanterweise von Holzschue Walter übersehen.

Zum vierten 4. Ligaspiel musste man ins Tiefe Entlebuch, genauer gesagt nach Eschholzmatt Sportplatz Ebnet und traf auf alte Cupfreunde. So waren die gegnerischen Übungsleiter durch ihre Vergangenheit beim Dorf mit dem grössten Kirchenturm im Kanton Luzern bereits bekannt und in bester Erinnerung. Konnte man doch vor Jahren mal bei atemberaubender Kulisse im heimischen Seeland reüssieren und einen Kessel in die Höhe stemmen.

Während Mittelfeld-Abräumer und Grätschgott Vegi in den frühen Morgenstunden in bayrischer Tracht noch den öffentlichen Verkehr zwischen Luzern und Olten inspizierte, war auch bereits im Entlebuch schon Einiges los. Wie Muff Jöni bei der langen Anfahrt zu berichten wusste, stand Alpabzug auf dem Programmzettel der Gastgeber. Regeaton-Fetzen hatte während der Hinfahrt nur Augen für sein neu erworbenes Mobil, wäre er doch beinahe bis ins Emmental gefahren. Glücklicherweise kratzte er noch rechtzeitig die Kurve und kam pünktlich in Eschholzmatt an. Nach dem letzten Auftritt von Fetzen auf dem Sportplatz Ebnet und dessen, von Trainer dos Santos noch bis heute als unnötigsten Rabonatrick aller Zeiten deklarierten, Arroganz-Anfall. Möchte sich keiner vorstellen, was eine Verspätung von Fetzen bei Santos ausgelöst hätte. Vermutlich war diese Vorgeschichte auch die Ursache, warum es sich Fetzen zuerst auf dem Bänkli gemütlich machen durfte.

Nicht zur Verfügung stand an diesem Wochenende Coach Mülli, welcher Torschützenkönig Köde eine Einführung in das Verzehren von Pastel de Nata in der portugiesischen Hauptstadt gab. Ohne Torschützenkönig aber gekleidet wie das weisse Balet startete Sempach in die Partie. Während Indonesien-Innenverteidiger DM6 semi erfolgreich versuchte das Spiel mit Flachpässen aufzubauen, jeder zweite landete in den Füssen der gegnerischen Stürmer, besonnte sich Furri & Felbi auf ihre Kernkompetenzen und schwarteten das Leder unkontrolliert in alle Himmelsrichtungen. Nachträglich darf davon ausgegangen werden, dass der Alpabzug nicht willkürlich an diesem Datum durchgeführt wurde, hatte doch manch ein Entlebucher Landwirt Angst sein geliebtes Vieh werde von einem Sempacher-Komet erschlagen. Wenige Minute später und einige Bälle weniger, pfiff der Unparteiische auch bereits zur Pause.

Zum Unmut von Santos, musste dieser in der Pause einen Hüterwechsel vollziehen. Meinte doch Aufmuth er könne sich beim Anblick von diesem Bergpanorama nicht konzentrieren. Also mit neuem Hüter im Rahmen startete die zweite Halbzeit. Die Dresswahl vom neuen Goalie liess das Herz aller Modekenner höherschlagen. Selbst Mannschaftskamerad Brun war aus dem Häuschen und dachte sich, der soll mal ins Rampenlicht. Gedacht getan. Brun servierte dem gegnerischen Stürmer die Murmel dermassen auf dem Serviertablett, wie es nicht mal der Kellner beim späteren Cordonbleueschmaus im Restaurant Sonne konnte. Glücklicherweise konnte Alain das Privatduell dank Unterstützung vom Unparteiischen für sich entscheiden. Furri setzte dem öden Rasenschach auch nochmal den Stempel auf. Hatte er doch nach 20-minütigen Gelabber die Schnauze voll vom Gegenspieler und holte diesen mal kurz als letzter Mann von den Socken. Standesgemäss gab es den gelben Karton und einen Freistoss, welcher an den gut gebauten Schienbeinen der Sempacher-Mauer abprallte, wie den Versuch dem Drüü eine bleifrei Kiste Bier in der Beiz anzudrehen. Der Kick dauerte noch einige Minuten und auch der portugiesische Freitagabend Torschütze Fabrice Christiano Sporting Lisboa Ribeiro konnte am torlosen Remis nichts mehr ändern.

Abschliessend nimmt man einen hochverdienten und mit voller Leidenschaft erkämpften Punkt mit nach Hause und freut sich auf die nächste Reise ins Entlebuch. Welche auch schon bald auf dem Programm steht.

Telegramm 4. Liga FC Escholzmatt-Marbach – FC Sempach 0:0 (0:0)
Spielort: Sportplatz Ebnet, Escholzmatt – Zuschauer: 100 – Tore:
Escholzmatt-Marbach, Startaufstellung: Fabian Portmann, Mario Schmidiger, Arber Krasniqi, Oliver Knüsel, Thomas Niederberger, Jason Schöpfer, Goncalo Madeira, Marvin Greil, Dario Doppmann, Joshua Schmidiger, Dorenton Berisha
Einwechselspieler: Thomas Schöpfer, Bobi Dogdu, Marvin Feuz, Oliver Greil, Ashti Amir
Sempach, Startaufstellung: Julian Aufmuth, Andri Felber, Pascal Furrer, Dario Mathis, Marvin Schenk, Christian Näf, Fabian Bucheli, Marco Bühler, Sean Stadelmann, Noel Huwiler, Raphael Bühlmann
Einwechselspieler: Alain Gut, Michele Dedato, Fabrice Ribeiro, Jonas Muff, Yannick Brun.