Nottwil musste sich gegen Rothenburg mit 3:0 geschlagen geben. Es war die erste Heimpleite in dieser Saison. Die junge und neu aufgestellte Mannschaft von Trainer Bosshard bezahlte, wie schon gegen die Eibuselection, viel Lehrgeld.
Nach der schwachen Darbietung gegen die Eibuselection nahm sich Nottu einiges vor. Die intensive und gute Trainingswoche schürte berechtigte Hoffnungen auf einen weiteren Heimsieg. Pünktlich um 17 Uhr erfolgte der Anpfiff. Rothenburg stürmte gleich mit fünf offensiven Spielern in Richtung des Nottwilers Strafraums. Mit den Gedanken wohl noch nicht ganz auf dem Platz, setzte FCN Torhüter Thijs unnötigerweise zu einem Dribbling gegen einen Rothenburger im Fünfmeterraum an. Mit viel Glück vermochte er zwar den Ball irgendwie wegzuspitzeln, aber er fiel direkt vor die Füsse des Gegenspielers, der locker zum Führungstreffer nach einer Minute (!) einschieben konnte. Ein herber Rückschlag gleich zu Beginn, was definitiv das bereits angeschlagene Selbstvertrauen der Nottwiler traktierte und vorerst sämtliche Pläne über den Haufen warf. Die Gäste, welche sehr körperbetont und offensiv agierten, drückten weiter aufs Gaspedal. Es dauert ein Weilchen, bis auch Nottwil ins Spiel fand, doch es fehlte vielfach an Durchschlagskraft, um die Rothenburger Abwehr ernsthaft zu beschäftigen. Der Einsatz hingegen war wiederum tadellos und das Heimteam versuchte sich mit Kombinationen nach vorne zu kommen.
Ein erstes Lebenszeichen im offensiven Bereich setzte Stürmer Michel, der jedoch mit einer Einzelaktion am gut aufgelegten FCR Torhüter scheiterte. Auch der Abschlussversuch von Bissig und Renggli vermochten Hermann nicht wirklich ins Schwitzen zu bringen. In einer Phase, in der die Spielanteil ausgeglichen waren, eroberte sich in der 30. Minute der Rothenburger Dahinden im Zentrum den Ball und zog im Stile von Ronaldo unbedrängt von der Strafraumgrenze ab. Der Ball landete unhaltbar ins obere Eck. Der nächste Nackenschlag. Bis zur Pause zog sich Rothenburg vermehrt zurück. Tatsächlich folgten dadurch einige hochkarätige Abschlussmöglichkeiten für die Seesterne. Captain Wildi verpasste nach einer tollen Hereinhabe von Schmidiger per Kopf nur knapp das Gehäuse. Auch Michel hätte beinahe aus spitzem Winkel ein Tor erzielt. Bissig’s Versuch, sich durch die Abwehr zu dribbeln, wurde im letzten Moment von einem grätschenden Rothenburger unterbunden. Trotz des zwei Tore Rückstands war es keine schlechte Performance von Nottwil.
In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel mehrheitlich vor sich hin. Nach 60 Minuten erfolgte seitens Nottwil eine offensive Systemumstellung, was allerdings nicht den erhofften Effekt mich sich zog. Entweder verstolperten die Nottwiler kurz vor der Strafraumgrenze den Ball, irgendein Rothenburger hielt einen Fuss im entscheidenden Moment dazwischen oder die Zuspiele in die Tiefe waren letztlich ungenau. Es war um Haare raufen. In der 75. Minute sorgte der eingewechselte Stocker mit dem dritten Tor des Abends für die endgültige Entscheidung. Zwar gab sich Nottwil nicht auf und erarbeitete sich weitere Chancen, doch wahrscheinlich hätte man auch noch nach 180 Minuten kein Tor erzielt. Manchmal gibt es halt solche Tage. Rothenburg siegte verdient. Sie waren in den entscheidenden Momenten kaltblütiger und cleverer. Bei Nottwil darf man sich mit Sicherheit über das frühe Gegentor ärgern. Ebenso über das passive Abwehrverhalten vor dem zweiten Rothenburger Treffer. Nach der Partie erhielte die Mannschaft dennoch Applaus von den Zuschauern, denn der eingeschlagene Weg braucht weiterhin Zeit und Geduld, was allen im Verein bewusst ist. Deswegen sind halt auch sportliche Rückschläge nicht ausgeschlossen. Am Sonntag reist Nottwil nach Reiden, doch vorher ist am Freitagabend ein Teamevent geplant.
Telegramm FC Nottwil – FC Rothenburg II 0:2 (0:3)
Sportplatz Bühlwäldli – 120 Zuschauende
Tore: 1. Gianni Supino 0:1, 30. Silvan Dahinden 0:2, 75. Marco Stocker 0:3
Gelbe Karten: Jan Achermann (Rothenburg)
FC Nottwil: Thijs; Lichtsteiner, Muff, Wildi, Koch, Schmidiger, Renggli, Stirnemann, Mahler, Bissig, Peter (Willimann, Mare, Wey, Bisang)
FC Rothenburg II: Hermann; Müller, Krummenacher, Schwegler, Supino, Bucher, T. Müller, Achermann, Bolzern, Dahinden, Imfeld (Zweili, Stocker, Thürig, Lingg, Jurt, Reinhard).