
Mit Spannung wurde am Dienstag das Cup Sechzehntelfinale zwischen dem Viertligisten FC Schüpfheim und dem Drittligisten FC Wolhusen erwartet. Die beiden Mannschaften enttäuschten nicht und lieferten sich einen regelrechten Cupfight ab. Traumtore, zwei Lastminute Treffer und Schüpfheim über längere Zeit in Unterzahl prägten dieses Derby, welches der Gastgeber schlussendlich verdient mit 4:3 für sich entscheiden konnte.
Schüpfheim startete gut in dieses Cup-Derby. Bereits in der Startphase hätten die Rot-Weissen in Führung gehen müssen. Die hochkarätigen Chancen von Maurice Balmer und Joel Zihlmann wurden jedoch vom Wolhuser Schlussmann, Matteo Renggli, zunichte gemacht. Nach diesen beiden Top-Chancen in der Startviertelstunde fand nun auch der Gast aus Wolhusen besser in diese Partie. Es dauerte jedoch bis in die 30. Spielminute, ehe der erste Treffer an diesem Abend fiel. Eine Wolhuser Hereingabe von der linken Seite, wurde mit einem strammen Schuss von Adrian Brunner vollendet. Etwas entgegen dem Spielverlauf ging somit der FC Wolhusen in Führung.
Drei Treffer innerhalb vier Minuten
Schüpfheim vermochte jedoch auf diesen Rückstand zu reagieren. Luca Fahrni wurde in die Tiefe geschickt und bediente mit seiner Hereingabe den heranstürmenden Nick Bieri. Dieser liess sich nicht zwei Mal bitten und glich die Partie in der 38. Spielminute aus. Kaum wurde die Partie nach diesem Ausgleichstreffer wieder angepfiffen, jubelten die Rot-Weissen erneut. Wiederum war es Luca Fahrni welcher Joel Zihlmann bediente. Dieser präparierte sich die Kugel optimal vor und bezwang Matteo Renggli mit einem satten Schuss aus rund 16 Metern. Somit kehrte Schüpfheim diese Partie in nur wenigen Sekunden.
Doch dem Gastgeber gelang es nicht diese Führung in die Pause zu retten. Just zwei Minuten nach dem Führungstreffer glich Wolhusen das Spiel aus. Rafael Lage haute aus rund 40 Meter einfach Mal drauf und erzielte mit einem absoluten Traumtor das zwei zu zwei. Schüpfheims Schlussmann, Daniel Emmenegger, hatte keine Chance diesen Treffer zu verhindern – so musste Schüpfheim sich nun mit dem Pausentstand von 2:2 begnügen.
Schüpfheim lange in Unterzahl
Nach dem Pausentee beruhigte sich das Spielgeschehen etwas. Beide Mannschaften versuchten sich weiterhin Chancen herauszuspielen – dies jedoch ohne Erfolg. Die beiden Defensiven schienen nun deutlich hartnäckiger zu verteidigen. Einzig in der 75. Spielminute entwischte der Wolhuser Nikson Tomaj den Schüpfheimer Verteidigern und lief alleine auf Schüpfheims Tor zu. Nicola Schardt hinderte ihn jedoch in letzter Sekunde noch am Abschluss und schien die Situation geklärt zu haben. Der Unparteiische, Besnik Musaj, empfand dieses Einsteigen allerdings zu hart, zeigte auf den Elfmeterpunkt und schickte Nicola Schardt mit seiner zweiten Verwarnung unter die Dusche. Ein sehr harter und bitterer Entscheid aus Sicht der Rot-Weissen. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Alain Brunner anschliessen und schoss somit Wolhusen zum sicher geglaubten Sieg.
Schüpfheim mit Moral und Willen zur perfekten Wende
Mit einem Mann weniger und dem unbändigen Willen versuchte Schüpfheim doch noch irgendwie den Ausgleich zu erzielen. Tobias Kaufmann hatte zwei gute Gelegenheiten, scheiterte jedoch knapp am Torerfolg. Schüpfheim hatte in der 95. Spielminute noch eine letzte Möglichkeit, diese Niederlage irgendwie abzuwenden. Schüpfheim setzte sich wunderbar über die linke Seite durch, der Ball landete wieder bei Tobias Kaufmann. Dieser zog ab, konnte den ball aber aus aussichtsreichender Position nicht im Tor unterbringen. Wolhusen konnte das Leder jedoch nicht befreien und so war es einmal mehr Nick Bieri, welcher in allerletzter Sekunde zum 3:3 einschoss und das Moosmättili in Ekstase versetzte.
Schüpfheim rettete sich so tatsächlich noch in die Verlängerung.
In dieser Verlängerung waren es mehrheitlich die Hausherren, welche bessere Torhancen hatten. Wolhusen hatte trotz Überzahl mühe dagegen zu halten und kam nur selten zu Möglichkeiten. Zwei Abschlüsse der Gäste konnte Daniel Emmenegger entschärfen und so waren es wieder die Rot-Weissen, welche vehement auf den Siegestreffer drückten. In der 115. Spielminute hatte Schüpfheim ein Eckball zugesprochen bekommen. Manuel Emmenegger bediente mit einer tollen Flanke den heranstürmenden Julian Eicher, welcher den Ball ins Wolhuser Tor nickte und zum vielumjubelnden 4:3 traf.
Ein letztes Aufbäumen der Wolhuser wurde nicht mehr belohnt und so rettete Schüpfheim diesen Sieg über die Zeit. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle und tolle Fussballgeschichte wie Sie nur der Fussball schreibt, ging somit besser für Schüpfheim aus. Die Britschgi-Elf schafft somit die Überraschung und steht verdient im Achtelfinale des Innerschweizer Fussballcups.
Telegramm FC Schüpfheim – FC Wolhusen 4:3 (3:3) n.V.
SR: Besnik Musaj. – Zuschauer: 200
Tore: 30. Adrian Brunner 0:1, 38. Nick Bieri 1:1, 39. Joel Zihlmann 2:1, 41. Rafael Lage 2:2, 76. Alain Brunner 2:3 (Foulelfmeter), 90+5. Nick Bieri 3:3, 115. Julian Eicher 4:3
Schüpfheim: Daniel Emmenegger, Patrick Emmenegger, Nicola Schardt, Nathan Stalder, Lewis Felder, Manuel Emmenegger, Luca Fahrni, Maurice Balmer, Nock Bieri, Kilian Wicki, Joel Zihlmann (Julian Eicher, Tobias Kaufmann, David Emmenegger)
Wolhusen: Matteo Renggli, Rafael Lage, Roland Burri, Cyrill Marbacher, Adrian Brunner, Daniel Brunner, Dario Marti, David Bucher, Jonas Wicki, Thomas Burri, Alain Brunner (Yanick Zurkirchen, Nicolas Zemp, Simon Riedweg, Tim Schöpfer, Nikson Tomaj)
Bemerkung: 75. Gelb-Rot Nicola Schardt (Schüpfheim).
Vorschau FC Schüpfheim – FC Sempach 29.09.2023, Moosmättili, Schüpfheim
Für den FC Schüpfheim geht es heute, Freitag, in ein eminent wichtiges Meisterschaftsspiel. Mit dem FC Sempach gastiert der momentan drittplatzierte auf dem Moosmättili. Der FC Schüpfheim steht im Moment mit 15 Punkten aus fünf Spielen ohne Punktverlust an der Spitze und will den ersten Verfolger, den FC Sempach, um drei weitere Punkte distanzieren. Für dieses Sechspunktespiel braucht der FC Schüpfheim das heimische Publikum und will seine Siegesserie fortführen. Die mit Spannung erwartete Partie wird um 20:15 Uhr angepfiffen.