
Spielbericht FC Nottwil:
Mit einer erheblichen Leistungssteigerung gegenüber den vorhergehenden Partien vermochte Nottwil den bisherigen Leader bis zur letzten Minute zu fordern. Pech, als in der 96. Minute ein Kopfball von Stirnemann nur an den Pfosten flog.
Die Seesterne waren vor der Begegnung gegen Emmenbrücke nicht zu beneiden. Aus den letzten drei Spielen resultierten Niederlagen. Zudem blieb Nottwil seit 270 Minuten ohne Torerfolg und spielte phasenweise grottenschlecht. Komplett anders präsentierte sich die Gemütslage der Gäste aus Emmenbrücke. Nach dem Aufstieg aus der 5. Liga gewannen die Schwarz-Gelben bisher sämtliche sechs Meisterschaftspartien. Trainer Bosshard forderte beim Heimspiel auf dem Bühlwäldli von seinem Team eine markante Leistungssteigerung in sämtlichen Belangen. Erfreulicherweise bekam er diese tatsächlich auch zu sehen. Mit viel Elan, Leidenschaft und Laufbereitschaft hielt Nottwil in der Startphase den Gegner weitgehend auf Distanz. Emmenbrücke, mit einigen routinierten und guten Fussballern bestückt, versuchte viel über die Aussenbahnen. Michael Peter hätte in der 15. Minute beinahe den Führungstreffer erzielt. FCE-Torhüter Buser vereitelte diese Chance. Auch Emmenbrücke prüfte wenig später den FCN Schlussmann Melvin Frei aus der Distanz.
Mit einem tollen Pass in die Tiefe lancierte Abwehrchef Wildi seinen Teamkollegen Peter. Mit einem gefühlvollen Heber bezwang er den herauseilenden Buser. Die Führung ging zu diesem Zeitpunkt in Ordnung. Nottwil hätte ein weiteres Tor erzielen können, ja sogar müssen, aber Peter und Ineichen verpassten aus aussichtsreichen Positionen. Ab der 30. Minute verlor Nottwil zunehmend den Zugriff aufs Spiel, während Emmenbrücke einen Tick besser und zielstrebiger agierte. Sie spielten gefällig zwischen ihren Offensivreihen. Daraus resultierten 3-4 Abschlussmöglichkeiten. Ein Eckball seitens FCE, der eigentlich völlig missriet, kullerte mit einer kuriosen Flugbahn genau vor die Füsse von Bamert. Dieser liess sich nicht zwei Mal bitten und versenkte das Leder zum Ausgleich in der 38. Minute. Unmittelbar vor der Halbzeit atmete Nottwil durch. Ein hervorragend getretener Freistoss flog haarscharf am Gehäuse von Frei vorbei.
Während die erste Halbzeit wenig Zündstoff lieferte, grundsätzlich ein faires Spiel, drehte es in der zweiten Halbzeit in eine andere Richtung. Die Gangart wurde beidseitig härter. Unverständlich der Penaltypfiff in der 55. Minute gegen Nottwil. Es kam zu einer leichten Berührung im Strafraum, was für den Schiedsrichter Grund genug war, auf den Punkt zu zeigen. Ausgleichende Gerechtigkeit, als Torhüter Frei den Strafstoss parierte. Leider verlor Nottwil kurzzeitig dadurch seine spielerische Linie, bot zu viele Räume und blieb offensiv häufig an der gut funktionierenden FCE Abwehr hängen. Es folgte die verhängnisvolle 60. Minute. Torhüter Frei wollte auskicken, doch ein FCE Spieler behinderte ihn mit einem zu geringen Abstand. Der Ball prallte unglücklich vom Rücken des Spielers direkt ins Tor. Trotz berechtigten massiven Protesten über die zu grosszügige Regelauslegung, wich der Schiedsrichter nicht von einer Entscheidung ab. Ärgerlich und unverständlich zugleich. Dieser Schock galt es erst einmal zu verdauen.
In dieser Phase blieb Emmenbrücke spielbestimmend, verpasste allerdings den sogenannten Lucky Punch. Mit vereinten Kräften und einem unbändigen Willen, setzte Nottwil zur Schlussoffensive an. In der 90. Minute fiel Ineichen unglücklich auf seine Schulter. Er verletzte sich dabei so schwer, dass man wenige Minuten später den Notruf wählte. Es folgte eine Nachspielzeit von sechs Minuten. Wildi verpasste zuerst mit einer nicht sauber getroffenen Direktabnahme aus kurzer Distanz. Danach blieb Mare mit einem Schuss aus der zweiten Reihe hängen und mit der allerletzten Aktion köpfte Stirnemann den Ball an den Pfosten. Ein Remis wäre verdient gewesen. Emmenbrücke setzte damit seine Siegesserie fort, während Nottwil, trotz grossem Kampfgeist, erneut keine Punkte holte.
Weniger schön die Aktion nach Spielschluss. Ineichen lag weiterhin mit kaputter Schulter auf dem Boden, unmittelbar in der Nähe des Clubhauses. Er konnte sich vor Schmerzen nicht bewegen, aber dies hinderte Emmenbrücke nicht daran sich nur wenige Meter (!) vom verletzten Ineichen draussen beim Clubhaus zu positionieren und ohne Rücksicht die Musik mit voller Lautstärke aufzudrehen, um zu den Texten lautstark mitzusingen, während verständlicherweise viele vor Ort mit einer gedämpften Stimmung auf den Abtransport des Nottwiler Spielers im Krankenwagen warteten. In dieser Situation wäre ein bisschen mehr Feingefühl und Respekt angebracht gewesen, zumindest bis nach dem Abtransport durch die Ambulanz. An dieser Stelle gute Besserung, Jarno!
Spielbericht FC Emmenbrücke: Das Drü marschiert weiter
Es waren bereits 11 Tage seit dem letzten Ernstkampf vergangen. Der 6. Sieg im 6. Spiel brachte dem Drü eine trainingsfreie Woche ein. Ob die trainingsfreie Woche für das anstehende Spiel in Nottwil die richtige Entscheidung war, wusste man noch nicht.
Die Plauschtruppe aus dem Gersag freute sich sehr auf das Spiel auf dem Bühlwäldli. Die positiven Erinnerungen und der höfliche Empfang in der 5. Liga gegen das Zwoi des FC Nottu waren noch präsent.
Das es zum Sunday League-Game in der 4. Liga, der zweituntersten Spielklasse der Schweiz nicht nur um Plausch gehen würde, merkte man bereits bei Ankunft. Der 3. Ligaabsteiger startet das Spiel mit hoher Aggressivität und Intensität. Während der 5. Ligaaufsteiger und Tabellenführer aus dem Gersag nur langsam in die Gänge kam. Nur logisch, dass die Seesterne mit der ersten klaren Chance in Führung gingen. Zugegeben, Peter hob den Ball herrlich über Buser, der in seinem Neongrünen, hautengen Torwartkostüm ins Leere griff. Auch Bammert und Moreira waren machtlos beim Klärungsversuch vor der Linie.
Erneut musste das Drü einem Rückstand hinterherlaufen und erneut zeigte es sich, welche mannschaftliche Geschlossenheit die Plauschtruppe aus dem Gersag vorweist! Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Gäste immer mehr das Zepter und belohnten sich vor der Pause mit dem 1:1. Eine einstudierte Eckballvariante, herrlich mit der Hacke von Cook verlängert musste Bammert nur noch einschieben. Ansonsten fehlte die Durchschlagskraft im dritten Drittel der Emmenbrücker, um das Score weiter zu erhöhen.
Das Trainerduo stimmte vor der Halbzeit die 6 Einwechselspieler ein: Freude, Spass und mutigen Fussball spielen. Sämtliche Ersatzspieler wurden eingewechselt und erhöhten weiter den Druck. Doch erst ein ungeschickter Rempler des Nottwiler Captains im Strafraum in den Rücken von Justo, brachte die erste nennenswerte Chance und noch mehr Würze ins Spiel. Die Gemüter der Hausherren kochten hoch – lautstark waren die Proteste. Derweil erlaubte sich FCL Nachwuchs-Goalie in dieser Zeit den Elfmeterpunkt in Marvin Hitz-Manier zu zerstören. Wer sich an die Szene vom Spiel Augsburg – Köln erinnern kann, weiss das der anschliessende Elfmeter vom Torhüter gehalten werden konnte.
Nur wenige Minuten später wieder ein Déjà-vu einer bekannten Spielszene. Wieder im Mittelpunkt – leider unglücklich – Torhüter Frei. Beim Versuch das Spiel schnell zu machen, schoss er den angehobenen Fuss von Stürmer Ilic an und der Ball landete im eigenen Netz. Die Aktion erinnerte stark an das Champions League-Finale 2018, als der Fuchs, Karim Benzema, ähnlich einen Auswurf von Karius per Fussabwehr ins Tor beförderte.
Somit stand es nach 60 Minuten 1:2, das Spiel war gedreht. Besonnen versuchten die Männer des FCE weiter gepflegten Fussball zu spielen, liessen den Ball laufen und erspielten sich weitere Chancen. Die grösste Chance liess Stürmer Ilic liegen, der aus 3 Metern das leere Tor verfehlte. Wenige Minuten später verlegte der Unparteiische, zur Verwunderung aller, ein Foulspiel an Petrongolo 3 Meter weiter nach hinten an den Strafraumrand. Der Druck auf den nicht zu beneidenden Schiedsrichter war enorm, was eine Spielleitung nicht einfacher gestaltete – auch eine vermeintliche Kopfnuss an Petrongolo blieb ungeahndet.
Die trainingsfreien Tage machten sich bemerkbar, immer mehr schwanden die Kräfte und die nicht aufgebenden Hausherren warfen nochmals alles nach vorne. Die Angriffsbemühungen wurden von der Verletzung von Ineichen getrübt, der leider unglücklich auf die Schulter fiel. Das Drü wünscht dem verletzten Ineichen eine gute, schnelle Genesung und distanziert sich von den Vorwürfen bzgl. Respektlosigkeit des Nottwiler Trainers. Respekt gebührt den jungen wilden des FC Nottwil, die zu keinem Zeitpunkt aufsteckten und alles für einen Punkt gaben. Die Nachspielzeit von 10 Minuten ist schnell zusammengefasst: Gekonnt verhinderte man fast alle Angriffsversuche. Lediglich nach einer Flanke kurz vor Schluss fand der Ball den Kopf eines Nottwiler-Angreifer, der aus spitzem Winkel den Aussenpfosten traf.
Schlusspfiff und 7 von 7! Ein Sieg der Plauschtruppe des FC Emmenbrücke gegen stark ambitionierte Nottwiler auf dem Bühlwäldli kostet das Trainerduo erneut 2 Trainingseinheiten. Das Drü bedankt sich bei Familie & Freunden für die Unterstützung in Nottwil, mit denen man den Sonntag, auf der Aussenterrasse der Beiz ausklingen liess.
Mit 8 Punkten Vorsprung geht es beim letzten Heimspiel der Vorrunde gegen das Zwoi des FC Gunzwil. Gespannt darf man sein, ob sich die vielen trainingsfreien Tage bald rächen werden. Allez FCE!
Telegramm 4. Liga FC Nottwil – FC Emmenbrücke
Bühlwäldli – 120 Zuschauer
Tore: 25. Michael Peter 1:0, 38. Yanick Bamert 1:1, 60. Stefan Ilic 1:2
Gelbe Karten; Hodel, Wildi, Peter (FC Notwill). Schorno und Moreira Rodrigues (FC Emmenbrücke)
FC Nottwil: Frei; Muff, Wildi, Hodel, Lichtsteiner, Schmidiger, Willimann, Stirnemann, Mahler, Ineichen, Peter (Mare, Bissig, Leuenberger)
FC Emmenbrücke: Buser; Moreira Rodrigues, Markaj, Bammert, Cook, Schorno, Gashi, Basic, Krasniqi, Gojani, Coli (Hotic, Cinnanti, Dushi, Ruiz, Ilic, Petrongolo).