
Das mit Spannung erwartete Rottal-Derby zwischen dem FC Grosswangen-Ettiswil und dem FC Ruswil endete letztlich gerechtermassen 2:2 Remis. Die Gäste aus Ruswil gingen zweimal in Führung, welche die Platzherren aber jeweils ausgleichen konnten.

Im ersten von drei Heimspielen zum Ende der Vorrunde empfing der FC Grosswangen-Ettiswil den FC Ruswil zum Rottal-Derby. Da trafen zwei Teams aufeinander, welche zuletzt viermal (Grosswange-Ettiswil) respektive zweimal (Ruswil) in Folge gewinnen konnten und die Plätze zwei und fünf einnahmen. Dementsprechend animiert ging es auf dem Platz vom Anpfiff weg los und bereits in der dritten Minute traf der aufgerückte Roland Stöckli zum vermeintlichen Führungstreffer für die Platzherren, doch sein Abschluss nach einer Ecke pfiff Schiedsrichter Kaiser wegen Abseits ab. Beide Teams hatten bisher 21 Tore erzielt und diese Offensivpower zeigten sie eindrücklich schon früh. Die Gäste aus Ruswil schalteten und walteten in der 14. Minute im Grosswanger Strafraum nach Belieben und letztlich war es Sven Helfenstein, der aus 10 Metern scharf und platziert zum 0:1 für Ruswil traf.
Nur wenig später war es Teamkollege und Captain Tim Steffen, der ein Scharfgeschoss auf das Tor von André Memaj spedierte, von diesem aber mit einer tollen Parade abgewehrt sah. Der FC Grosswangen-Ettiswil, welcher unter anderem ohne Spielertrainer Jessy Nimi (er wurde diese Woche erstmals Vater) antreten musste, konnte auf den Rückstand aber gut und zum Glück rasch reagieren. Nach einer Grosswanger-Offensivaktion, welche bereits bereinigt schien, kam Noel Luternauer im Strafraum unverhofft nochmals an den Ball und wurde dann regelwidrig gelegt. Den fälligen Elfmeter versenkte Remo Zeder sicher zum 1:1 in die Maschen (20.).
Die Partie blieb auf dem stark durchnässten und nicht leicht bespielbaren Terrain spannend und auf gutem Niveau. Der nächste Aufreger passierte in der 32. Minute, als Noel Luternauer hervorragend in die Tiefe angespielt wurde und er den Abschluss mit einem Heber versuchte, einerseits aber das Tor nicht wunschgemäss traf und anderseits von Ruswils Goalie Heller stark angegangen wurde, was der Unparteiische aber nicht als Foul taxierte. Es war der Start in eine spannende Schlussphase der ersten Hälfte, wo beide Teams zu guten Chancen kamen. Cyrill Gehrig (37.) und Noel Luternauer (39.) konnten aber so wenig reüssieren wie auf der anderen Seite Lars Lötscher (40.), Lars Groenendijk (43.) und dann vor allem der Ruswiler Konter nach einer Grosswangen-Ecke, als die Gäste gleich im «Drei zu Eins» auf das Tor der Platzherren stürmten, letztlich aber den Abschluss verstolperten. Mit einem bis dahin gerechten 1:1 betraten die beiden Teams die Kabinen.
Kurioses mit dem Schiedsrichter
Früh in der zweiten Hälfte war dann für einmal der Schiedsrichter im Brennpunkt des Geschehens, als er dem Ruswiler Defensivspieler die gelbe Karte zeigen wollte, diese aber in seinen Hosentaschen einfach nicht finden konnte. So blieb ihm der Gang zur Kabine, um die Karte zu holen, wo sie in der Pause steckengeblieben war. Rasch waren es aber wieder die beiden Teams, welche das Spiel prägten. Lars Groenendijk, der zuletzt gegen Reiden gleich fünfmal getroffen hatte, versuchte es in der 57. Minute per Kopf, welcher jedoch von einem FCGE-Verteidiger in höchster Not geklärt werden konnte. In der 63. Minute wurde der erneute Führungstreffer für das Team des Trainerduos Pascarella/Bucher aber trotzdem Tatsache.
Die Platzherren leisteten sich einen Abspielfehler im Spielaufbau und beim schnellen Ruswiler Angriff rutschte der Grosswanger Verteidiger zu allem Übel noch aus, so dass Lars Lötscher freie Bahn hatte und souverän zum 1:2 einschoss. Das Team von Ilir Kolaj biss in der Folge öfters auf Granit in seinen Offensivaktionen, die in der Anzahl immer weniger wurden. Eine Ausnahme bildete dann jedoch die 84. Minute, als nach einer Grosswanger-Ecke Roland Stöckli zur Stelle war und den 2:2 Ausgleich doch noch markierte. Die Spannung blieb in der Folge aufrecht und man fragte sich, ob einem Team an diesem Abend der Lucky Punch noch gelingen sollte. Nein, es blieb beim alles in allem gesehen gerechten Unentschieden, mit welchem beide Teams letztlich zufrieden waren.
Ausblick
Mit diesem Remis belegt der FC Grosswangen-Ettiswil nun Platz drei und der FC Ruswil bliebt auf Platz fünf. Am kommenden Wochenende empfängt die Nimi-/Kolaj-Elf Tabellenführer Wauwil-Egolzwil. Eine wahre und gleichzeitig schöne Herausforderung für den FCGE. Der FC Ruswil kommt mit dem Spiel zuhause gegen den FC Buttisholz zu einem weiteren Derby.
Ob beide Teams weiterhin in Tuchfühlung mit den Spitzenteams Wauwil-Egolzwil und Entlebuch bleiben können oder geht’s in Richtung breites Mittelfeld?
Stimmen zum Spiel
Ilir Kolaj, Coach FC Grosswangen-Ettiswil: «Wir trauern etwas den vergebenen Chancen in der ersten Hälfte nach, wo wir bei effizienterer Chancenauswertung führen könnten. Nach Ablauf einer Stunde ging bei uns offensiv aber nicht mehr viel. Deshalb müssen wir letztlich mit dem Remis zufrieden sein.»
Giancarlo Pascarella, Trainer FC Ruswil: «Es war ein sehr intensives Spiel zweier guter Teams mit Chancen zum Sieg für beide. Das Resultat ist schliesslich gerecht.»
Telegramm FC Grosswangen-Ettiswil I – FC Ruswil 2:2 (1:1)
Gutmoos- 250 Zuschauende.
SR C. Kaiser, Root.
Grosswangen-Ettiswil: Memaj; Bucher, Wälti, Stöckli, Bösch, Gehrig, Marti, Ukaj, Zeder, Luternauer, Hodel (Baumeler, Müller, Goller).
Ruswil: Heller; Spaar, Spaar, Schäfer, Limacher, Rösli, Helfenstein, Steffen, Simon, Fuschetto, Lötscher, Groenendijk (Hofstetter, Primus, Meyer).
Tore. 14. Helfenstein 0:1; 20. Zeder (Foulpen.) 1:1; 64. Lötscher 1:2; 83. Stöckli 2:2.