
Der FC Luzern und Servette lieferten sich einen offenen Schlagabtausch in einem attraktiven Spiel. Die Genfer siegen mit 4:2 und überholen den FCL in der Tabelle.
Gerade einmal 60 Sekunden waren gespielt, als der Ball bereits im Genfer Tor lag. Okou konnte die Vorlage von Chader verwerten. Allerdings zählte der Treffer aufgrund einer Abseitsstellung von Chader nicht.
Fünf Minuten später schlug es auf der Gegenseite ein und dieses Mal zählte es. Antunes setzte sich nach einem Flankenball in der Mitte durch und köpfte zur Führung für das Heimteam ein. Nach einer Viertelstunde wäre beinahe der zweite Gegentreffer gefallen, Jashari konnte aber auf der Linie per Kopf noch abwehren.
Das Spiel verlor in der Folge etwas an Dynamik. Zwar wies der FCL mehr Ballbesitz auf, viele Chancen liessen die grösstenteils kompakt stehenden Grenats aber nicht zu. Nach 34 Minuten fiel er dann doch, der verdiente Ausgleichstreffer. Pius Dorn behauptete sich an der Linie und spielte den Ball in den Rückraum, wo Ottiger stand und seinen ersten Super League Treffer erzielen konnte. Kurz vor dem Pausenpfiff versuchte es Chader akrobatisch per Seitfallzieher, der jedoch noch von einem Genfer geblockt werden konnte.
Ein Hochkaräter erbot sich Okou gleich zum Start der zweiten Hälfte. Er legte sich den Ball im Sechzehner zurecht, traf aber nur das Aussennetz. Auf der anderen Seite versuchte es Aussenverteidiger Tsunemoto mit einem satten aber etwas zu hoch angesetzten Schuss von der Strafraumgrenze.
Eine Stunde war absolviert, als Luzern durch einen Schlenzer des starken Chader der Führungstreffer gelang. Diese Führung war allerdings nur von kurzer Dauer. Zwar konnte Loretz den ersten Versuch noch klären, beim Nachschuss von Bedia war er dann aber machtlos. Es war ein Spiel, welches zu diesem Zeitpunkt auf beide Seiten hätte kippen konnte. Zehn Minuten vor Schluss zog der eingewechselte Bolla los und traf zur erneuten Führung für das Heimteam.
Postwendend kam der FCL durch Villiger zur Ausgleichschance, der Ball prallte jedoch lediglich an den Pfosten. Weit in der Nachspielzeit erhielten die Genfer nach einer Kontersituation einen Elfmeter zugesprochen. Crivelli übernahm die Verantwortung und schoss zum 2:4 Endstand ein.
Ardon Jashari sagte gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Wir waren nach dem 2:1-Führungstreffer zu wenig wach, unsere Konzentration hat zu fest nachgelassen», sagte der Mittelfeldspieler nach der Partie. «Wir gingen zwar verdient in Führung, aber wir hätten cleverer spielen müssen.» Es sei nicht das erste Mal, dass der FCL eine Führung nicht konsequent über die Zeit bringen konnte: «Wenn wir in Führung gehen, müssen wir lernen, cleverer zu spielen.» Doch es gab auch Lichtblicke. «Wenn wir unser Spiel gemacht haben, war es für Servette sehr schwer», fasste Jashari zusammen. Aber eben: «Servette ist eine gute Mannschaft und hat viele Qualitäten im Team. Unsere Defensive war zu anfällig.»
Telegramm Servette FC – FC Luzern 4:2 (1:1)
Stade de Genève. – 7236 Zuschauende. – SR Dudic.
Tore: 7. Antunes (Stevanovic) 1:0. 33. Ottiger (Dorn) 1:1. 61. Chader (Jashari) 1:2. 66. Bedia (Cognat) 2:2. 81. Bolla (Mazikou) 3:2. 96. Crivelli (Handspenalty) 4:2.
Servette: Mall; Mazikou, Severin, Rouiller, Tsunemoto; Stevanovic, Cognat (88. Diba Lele), Ondoua (63. Douline), Kutesa (63. Bolla); Antunes (54. Crivelli); Bedia (88. Guillemenot).
Luzern: Loretz; Ottiger (77. Haas), Jaquez, Simani (77. Willimann), Frydek; Jashari; Dorn, Beloko; Max Meyer; Okou (72. Villiger), Chader (72. Spadanuda).
Bemerkungen: Servette ohne Touati, Baron, Onguéné und Besson (alle verletzt). Luzern ohne Ademi, Beka und Leny Meyer (alle verletzt). – 1. Assistgeber Chader im Abseits, Tor zum 0:1 von Okou aberkannt. 84. Pfostenschuss Villiger. – Verwarnungen: 78. Bedia, 85. Haas, 90. Spadanuda (alle Foul).