Am letzten Mittwochabend kassiert der HSV unter anderem drei Gegentore nach Standardsituationen und verliert zuletzt gegen Olympique Lucerne mit 3:4.
Nach dem enttäuschenden Unentschieden letzte Woche gegen den SC Buochs war der Rückstand des HSV auf die Aufstiegsplätze auf sieben Punkte angewachsen. Gegen Olympique Lucerne brauchte Hildisrieden also zwingend Punkte, um die theoretischen Aufstiegschancen am Leben zu halten. Trotz des Umstands, dass man jenen Gegner in der Vorrunde mit 1:5 geschlagen hatte, wollte man beim HSV keine Spur von Arroganz zeigen, und die drei Punkte holen. Man sprach beim Heimteam von einem Charaktertest.
Der Start in die Partie misslang dem HSV dann aber gründlich: Nach nur 8 Minuten kam Olympique Lucerne zu einem Eckball. Nachdem dieser vorerst abgewehrt werden konnte, lag der Ball eine gefühlte Ewigkeit im Hildisrieder Sechzehner, ehe ein Luzerner als Erster reagierte und die Kugel in die Maschen schoss. Die überraschende Führung für den Aussenseiter! Vorerst liess man sich beim HSV davon nicht beirren: Man übernahm das Spieldiktat und schnürte die Luzerner in ihrer Platzhälfte ein. Immer wieder fanden die HSV-Akteure grosse Räume in der Luzerner Defensive, die sie dann auch ausnutzen konnten: Nur fünf Minuten nach dem Gegentreffer glich Contreras die Partie für den HSV nach einem schön vorgetragenen Angriff aus. In der Folge hielt das Heimteam das Spieltempo konstant hoch und konnte damit die Gäste immer wieder überfordern. Nach 24 Minuten zeigte der HSV eine gute Passstafette am linken Flügel, die Adrian Ineichen mit dem 2:1 krönte. Das Heimteam hatte das Spiel gedreht und den Fehlstart wettgemacht.
Tatsächlich schien es in der nächsten Viertelstunde fast so, als wäre das Spiel schon entschieden: Der HSV kontrollierte das Spiel vollends, die Luzerner kamen kaum aus der eigenen Platzhälfte raus, konzentrierten sich bisweilen mehr aufs Diskutieren als auf das Spiel selbst. Dann folgten aber für den HSV fatale fünf Minuten: Nach einem der äusserst seltenen Luzerner Entlastungsangriffe kam es zu einem Luzerner Freistoss am Hildisrieder Sechzehner. Diesen verteidigte man dann beim HSV im Grunde gar nicht, ein Luzerner kam im Fünfmeterraum völlig frei zum Kopfball und hatte so keine Mühe, die Partie auszugleichen. Und noch nicht genug: Gefühlt mit der nächsten Aktion kamen die Luzerner zu einem Eckball. Dieser wurde flach vor den HSV-Sechzehner gespielt und der Abschluss fand in der Torwartecke den Weg in die Maschen. 2:3 für die Gäste. Der HSV hatte innerhalb von fünf Minuten eine hervorragende Ausgangslage im Grunde verschenkt! Danach war Pause.
Nach der Pause sah man es den Hildisriedern an, dass man nicht zufrieden war mit dem Auftritt in Halbzeit eins. Man versuchte weiterhin das Tempo und den Druck auf die Luzerner hochzuhalten, was dann auch sehr gut gelang. Es spielte weiterhin nur eine Mannschaft. So war es dann auch nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen würde: In Minute 58 war es dann offiziell Anderhub, der das 3:3 erzielte, obwohl Schmid den Ball wohl noch entscheidend abgelenkt hatte. Das Unentschieden hatte nicht lange Bestand. Mit ihrem einzig nennenswerten Angriff in der zweiten Halbzeit erzielten die Luzerner per Flachschuss aus knapp 25 Metern das 3:4. Wieder hatte sich der HSV also in eine unvorteilhafte Ausgangslage gespielt und dazu kam, dass der vierte Gegentreffer irgendetwas mit dem Heimteam gemacht hatte. Man dominierte die Partie zwar weiterhin fast nach Belieben, erspielte sich gemessen am Ballbesitz aber in der Schlussphase zu wenige Torchancen. So schaffte man es nicht mehr, die Partie erneut auszugleichen und noch einmal spannend zu machen. Das Endresultat: 3:4 für die Gäste, die damit einen eminent wichtigen Sieg im Abstiegskampf feiern konnten.
Wie eingangs erwähnt hatte man beim HSV vor dem Spiel von einem Charaktertest gesprochen. Wenn man sich den Verlauf und Ausgang der Partie ansieht, lautet das Fazit: „Durchgefallen!“. Die Hildisrieder hatten sich selbst geschlagen! Besonders bitter für den HSV: Im Parallelspiel hätte der SC Obergeissenstein gegen Eschenbach Punkte liegen gelassen und mit einem Sieg wäre Hildisrieden im Aufstiegsrennen geblieben. So verabschiedet man sich beim HSV aber bereits vor den letzten beiden Partien aus dem Aufstiegsrennen und spielt auch nächste Saison in der 4. Liga. Das hätten sich viele Beteiligte beim HSV wohl etwas anders vorgestellt! Weiter geht es nach zwei spielfreien Wochenenden am 25.5. mit dem Auswärtsspiel gegen den SC Obergeissenstein in Luzern.
Telegramm 4. Liga Hildisrieder SV – Olympique Lucerne 3:4 (2:3)
Hildisrieder SV: Betschart; Villiger, M. Estermann, S. Ineichen, Schmid; Anderhub, Thaqi, Almeida, J. Estermann, Contreras; A. Ineichen (Hüsler, Bachmann, Wiederkehr, S. Ruckli, Barmettler, J. Krieger).
Olympique Lucerne: Rieder; Spilker, Adilovid, E. Avdijaj, Shafik; Kräuchi, Lleshi, Arifaj, Sadiku, Gilli; Janser (Ahmetaj, Nikaj, A. Avdijaj, Romano).
Tore: 8. E. Avdijaj 0:1, 13. Contreras 1:1, 24. A. Ineichen 2:1, 39. E. Avdijaj 2:2, 41. Shafik 2:3, 58. Anderhub 3:3, 65. Adilovic 3:4.