Am Samstag mussten die Küssnachter Fussballerinnen im entscheidenden letzten Spiel zu Hause gegen den FC Zürich ran. Die Sommerhalder-Elf erkämpfte sich dabei mit einem leidenschaftlichen Auftritt einen verdienten 2:1 Sieg – und muss dennoch um den Klassenerhalt zittern.

Am Abend vor dem letzten Spieltag hatte der FC Zürich angekündigt, seine U21 aus der NLB zurückzuziehen. Damit könnte Biel als einziger Absteigen und sowohl Küssnacht als auch Etoile Carouge wären sicher gerettet. Da der Schweizer Fussballverband aber nicht reagierte, war am Samstag nicht klar, welche Konsequenzen das für den Abstiegskampf in der NLB hatte. Die FCK-Frauen mussten also um ganz sicher zu sein trotzdem auf ein Wunder hoffen.

Ulrich eröffnet
Die Küssnachterinnen zeigten vom Anpfiff weg mehr Willen und wurden früh dafür belohnt. In der 4. Minute narrte Silja Ulrich mit einem herrlichen Solo die ganze FCZ-Abwehr, blieb im Duell mit Gästekeeperin anschliessend eiskalt und brachte ihr Team mit 1:0 in Führung. Die Gäste aus Zürich dominierten danach das Spiel mit viel Ballbesitz, vermochten jedoch den kompakt und leidenschaftlich verteidigenden Küssnachterinnen nichts anzuhaben. Die Gastgeberinnen kamen in guter Regelmässigkeit Kontern mit Torabschluss, ohne allerdings wirklich zwingend zu sein. So blieb es zur Pause beim 1:0. Im Parallelspiel Etoile Carouge gegen Biel waren noch keine Tore gefallen.

Schilliger unaufhaltsam, Bielova traumhaft
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Küssnachterinnen aufsässig und setzten früh ein Zeichen. Diesmal war es Gina Schilliger, die nach Balleroberung am Mittelkreis zum Solo ansetzte, drei Gegnerinnen stehen liess und zum 2:0 einnetzte. Der FCZ hatte diesmal aber eine Antwort bereit. Bielova traf mit einem traumhaften Schuss aus 30 Metern und stellte den alten Abstand wieder her. Gleichzeitig traf Etoile Carouge parallel gegen Biel zum 1:0. Die Bielerinnen kollabierten daraufhin komplett und verloren am Ende mit 0:4. In Küssnacht stemmte sich das Team von Marcel Sommerhalder gegen letzte Zürcher Angriffsbemühungen und holte mit einer kämpferisch herausragenden Leistung den ersten Sieg gegen die FCZ U21 seit dem Aufstieg 2021.

Ungewissheit und Veränderungen
Ob die Küssnachterinnen eine weitere Saison in der NLB spielen dürfen stand bei Abpfiff nicht fest. Trainer Marcel Sommerhalder hofft jedoch auf ein logisches und gerechtes Handeln durch den Verband. «Es wäre nach den undurchsichtigen Entscheidungen diese Saison einfach gerecht.». Es wäre zudem auch ein Karma-Moment für die Küssnachterinnen, die in dieser Saison alle erdenklichen Widerstände zu spüren bekamen. Von Verletzungen bei Schlüsselspielerinnen, über persönliche Schicksalsschläge für Spielerinnen und Trainer, bis hin zu bitteren Niederlagen war alles dabei. Auch auf dieser Ebene wäre der Klassenerhalt, das grosse Ziel, dem sie alles geopfert haben, einfach nur gerecht.

Telegramm FC Küssnacht – FC Zürich U 21 2:1 (1:0)
Luterbach, Küssnacht – 217 Zuschauer – Tore: 4. Ulrich 0:1. 54. Schilliger 0:2. 64. Bielova 1:2 – FC Küssnacht: Rispoli; Meyer, Troxler, Steiner, Hongler; Bättig, Donauer, Lourenco, Silja Ulrich; Weber, Schilliger (Camenzind, Fischer, Caluori, Shortiss, Kottmeyer, Ameti, Lia Ulrich) FC Zürich U21: Elezi; Isufi, Uetz, Wulff, Brändle; Bielova, Vreussi, Sertbas, Dreussi, Désirée Meyer, Rama, Heim (Klaus, Bodnar, Sigrist, Maiorano, Künzi).