Die Fussballsaison 2023/24 ist nun definitiv zu Ende für den FC Grosswangen-Ettiswil. Sie endete mit einer 0:2 Niederlage beim FC Baar, der damit den Aufstieg in die zweite Liga bewerkstelligt hat. Zweiter Aufsteiger ist der FC Rothenburg mit dem 1:2 Auswärtssieg beim FC Entlebuch.

Spannung pur vor dem letzten Spieltag der Aufstiegsrunde 3./2. Liga. Der FC Grosswangen-Ettiswil trat auswärts beim fussballerisch sehr guten FC Baar an, der bisher überzeugend auftrat und die Tabelle dank zwei Siegen und einem Remis anführte. Für den Spielertrainer des FCGE, Jessy Nimi, war es eine Rückkehr ganz in die Nähe seines früheren Wirkungskreises als Fussballer: Der FC Baar selbst war sein Stammverein, bevor er via diversen FC Luzern U-Teams in der Saison 2011/12 zum SC Cham kam, wo er dann acht Saisons lang in der ersten Liga mitspielte.

Mit dem Fehlen des abwesenden Valbon Neziri und des gesperrten Patrick Bösch spielte der FCGE-Spielertrainer erstmals seit längerer Zeit wieder von Beginn weg in der Defensive der Rottaler. Dazu gesellte sich der Einsatz von Livio Egli auf der anderen Abwehrseite. Und diese Defensive war nach dem Anpfiff in diese bedeutungsvolle Partie schon früh gefordert, denn der FC Baar startete wie schon zuletzt beim 4:0 Heimsieg gegen Entlebuch sehr druckvoll und deutete sein Rendement eindrücklich an. Eine der auffälligen Figuren der Zuger war Captain Leonard Rechi, unter anderem mit dem Schuss aus 20 Metern, den Grosswangens Keeper André Memaj mit den Fingerspitzen an den Aussenpfosten lenken konnte (7.). Auch wenn sich die Rottaler schon früh mit Defensivarbeit beschäftigen mussten, kamen sie zu gefährlichen Angriffen wie in der elften Minute, als Tobias Müller eine tolle Kopfballchance nach guter Vorarbeit von Jessy Nimi ausliess (11.). Kurz darauf musste Sven Baumeler verletzungshalber schon sehr früh das Feld verlassen und Noe Marti kam ins Spiel. Das Baarer Startfeuerwerk schien nach etwas mehr als einer Viertelstunde Spielzeit langsam verloschen und je länger je mehr bekam man die gefürchtete Offensive der Gastgeber in den Griff. Gerade in dieser Phase gingen die Platzherren, trainiert von Antonio Bozzi, aber trotzdem in Führung: Nach einem überraschend schnell ausgeführten Freistoss der Baarer war es ihr Topskorer Fatlum Sylejmani, der in der 22. Minute platziert und trocken zum 1:0 einschieben konnte. Ein ärgerliches Tor für den FC Grosswangen-Ettiswil nach einer kurzen Unaufmerksamkeit Trotz dem Rückstand blieben die Rottaler in der Folge ihrer bisherigen Gangart treu und sie versuchten ihr Spiel zu machen gegen einen Gegner, der jedoch auch defensiv sehr solid stand. Torchancen blieben so bis zur Pause Mangelware bis auf den verheissungsvollen Abschluss von Cyrill Gehrig kurz vor der Pause, welcher aber klar über dem Tor landete (44.).

Baar mit dem besseren Ende für sich
Jessy Nimi und seinem Team war beim Pausentee klar, dass man nach dem Wechsel mutiger die Offensive suchen muss. Dieses Vorhaben war auf gutem Wege, doch das 2:0 nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit war definitiv ein Stimmungskiller im Spiel des FCGE. So war es wiederum eine Standardsituation, welche den Platzherren das Tor brachte. Ein langgezogener Freistoss verwertete letztlich Nedeljko Maric mit dem Kopf ins Netz (62.). Fast im Gegenzug kamen die Grosswanger mit einem der vielen Gehrig-Freistösse zu einer einmaligen Möglichkeit zum Anschlusstreffer, aber Tobias Müller konnte den Abpraller vom Pfosten nicht wunschgemäss versenken (65.). Das Spiel ging allmählich in die Schlussphase, in welcher die Kolaj-/Nimi-Elf mit verschiedenen Wechseln alles unternahm, um die Partie nochmals spannend zu machen. Zu gut stand jedoch die Baarer Defensive an diesem Abend, um Tore zuzulassen. So war es auf der Gegenseite André Memaj, der sich gleich mehrfach gegen starke Abschlüsse der Baarer auszeichnen konnte. Die Partie war mehr oder weniger gelaufen, indem der FC Baar den Vorsprung gekonnt ans Ende verwaltete.

Der Schlusspfiff des guten Schiedsrichtertrios besiegelte den 3. Liga Meistertitel für den FC Baar und dank dem Sieg in Entlebuch den Aufstieg des FC Rothenburg. Dem FC Grosswangen-Ettiswil blieb der vierte Platz in der Aufstiegsrunde. Herzliche Gratulation den beiden Teams zum Aufstieg und auch der Nimi-/Kolaj-Elf mit den zwei Siegen gegen starke Gegnerschaft.

Stimmen zum Spiel und zur Saison 2023/24

  • Jessy Nimi, Spielertrainer FCGE: «Klar, wir sind enttäuscht. Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt und hätten heute etwas mutiger und unbeschwerter spielen können. Es spielte wohl auch etwas die Angst mit. Trotzdem ziehen wir ein sehr positives Fazit, denn wir haben mehr erreicht als erwartet. Ich bin stolz auf unser Team.»
  • Dani Näf, Präsident FCGE: «Die Freude überwiegt. Die ganze Saison und alle vier Aufstiegsspiele bleiben uns allen in bester Erinnerung. Die Anreise mit den zwei Cars und all den vielen Anhängern und die Stimmung sind schon einmalig und unvergesslich.»
  • Sandra Kunz, Sportchefin FCGE: «Etwas Enttäuschung darf vorhanden sein. Aber mit dem Abstand von ein paar Tagen wird der Stolz eindeutig überwiegen.»

Tolle Arbeit der Verantwortlichen
Ein besonderes «Kränzlein» gehört den Verantwortlichen des FC Grosswangen-Ettiswil: Mit der überraschenden Qualifikation für die Aufstiegsrunde musste innert drei Tagen das erste Heimspiel organisiert werden (der FCGE war übrigens das einzige Team, das keines der beiden Heimspiele an einem Samstag austragen konnte.). Rückblickend darf man sehr stolz sein auf die Leistungen und die Stimmung auf und neben dem Platz. Dass bei beiden Heimspielen mehr als 500 Zuschauende (die 570 Zuschauenden am zweiten Aufstiegsspiel gegen den FC Hochdorf gelten als Meisterschaftsspielrekord) auf die Sportarena Gutmoos pilgerten, spricht für sich und den Verein. Beim finalen Auswärtsspiel in Baar waren wohl gegen 300 Anhänger des FCGE vor Ort.

Rückblick
Wenn auch das Tüpfelchen auf dem i, sprich Aufstieg, nicht Tatsache wurde: die Aufstiegsspiele sind und bleiben ein unvergessliches Erlebnis in der bisherigen 52jährigen Vereinsgeschichte. Erwartet wurde ein solcher ja auch nicht wirklich. Nach den drei Remis zum Rückrundenstart, der deutlichen Niederlage gegen den FC Entlebuch und spätestens nach der unnötigen 3:2 Niederlage in Ruswil rechnete man nicht mehr mit einem solchen Erfolg. Der 1:2 Sieg beim Aufstiegs-Mitkonkurrenten Egolzwil-Wauwil löste dann aber den berühmten Knopf. Den Rest der Geschichte kennt man ja. Die Rekordsaison 2023/24 ist definitiv zu Ende und bleibt allen in bester Erinnerung. Freuen wir uns auf die kommende Spielzeit 2024/25 mit Derbys gegen den FC Buttisholz und den FC Ruswil und den nahegelegenen Vereinen. Das Grobgerüst der Spieler im Fanionteam des FC Grosswangen-Ettiswil wird bestehen bleiben.

Telegramm FC Baar – FC Grosswangen-Ettiswil 2:0 (1:0)
Lättich, 800 Zuschauer.
Schiedsrichter: Subasic; Muralitharan/Muralitharan
FC Baar: Buob; Fritsche, Maric, Nurcaj, Müller, Martino, Gül, Silva Ferreira, Rechi, Sylejmani, Abduquadir (Echavarria, Mani, Laisa, Kelmendi, Cagliuli, Smilari).
FC Grosswangen-Ettiswil: Memaj; E. Wälti, J. Wälti, Nimi, Egli, Gehrig, Ukaj, Baumeler, Müller, Hodel, Luternauer (Marti, Lagler, Schnyder, Wirz, Gjonaj).
Bemerkungen: 93. Rote Karte gegen Kelmendi (Baar).