In einem Schreiben an den Innerschweizer Fussballverband (IFV) und an unsere Redaktion möchte N. (Name der Redaktion bekannt) seine Empörung und seinen Unmut über den Vorfall beim Juniorenspiel am Sonntag, den 09.06.2024, zwischen OG Kickers B und SG Malters/Wolhusen Ausdruck verleihen.

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Schreiben an den IFV von N. (Name der Redaktion bekannt)

Es ist eine gravierende Wettbewerbsverzerrung erfolgt, da OG/Kickers mit ihrem gesamten Youth League Team in der 2. Stärkeklasse angetreten ist. Dieses unfaire Verhalten hat dazu geführt, dass das Spiel 8:0 gewonnen wurde und die Chancen der regulären B-Junioren-Mannschaft von OG Kickers, die sich derzeit abgeschlagen auf dem letzten Platz befindet, massiv gesteigert wurden.

Die unsportliche Aufstellung von mindestens 12 Stammspielern aus dem Youth League Team hatte zur Folge, dass die eigentlichen Spieler des zweiten B-Junioren Teams nicht berücksichtigt wurden. Diese Spieler bezahlen ebenso Mitgliedsbeiträge und haben ein Anrecht auf Spielzeit in ihrem Team. Dieses Verhalten widerspricht nicht nur dem Prinzip des Fairplays, sondern nimmt auch den regulären Spielern die Chance, sich in ihrer Liga zu beweisen und weiterzuentwickeln.

In den Statuten des SFV gibt es entsprechende Massnahmen, um eine Wettbewerbsverfälschung zu verhindern.

  • Artikel 109 Hirarchie der Teams innerhalb eines Clubs.
  • Artikel 165 Einsatzbeschränkung in den letzten 3 Meisterschaftsspielen

Es ist äusserst besorgniserregend, dass in den verbleibenden zwei Meisterschaftsspielen ein ähnliches Vorgehen zu erwarten ist, um durch diese Wettbewerbsverzerrung den Abstieg zu verhindern. Dies ist nicht hinnehmbar und muss konsequent geahndet werden. Ansonsten können gleich die Stärkenklassen Kategorien abgeschafft werden und die Vereine treten in allen Kategorien mit Ihren besten Teams gegeneinander an.

Ich möchte auf weitere Punkte hinweisen, die die Dringlichkeit der Situation unterstreichen:

  1. Gefährdung der sportlichen Entwicklung: Die Praxis, stärkere Spieler aus höheren Klassen in niedrigeren Ligen einzusetzen, beeinträchtigt die sportliche Entwicklung der regulären Spieler in diesen Ligen. Diese Spieler haben weniger Spielzeit und Wettbewerbsgelegenheiten, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und Erfahrungen zu sammeln.
  2. Demotivation der Spieler: Die betroffenen Spieler des zweiten B-Junioren Teams werden durch solche Massnahmen demotiviert. Sie investieren Zeit und Energie ins Training, nur um dann von überlegenen Mannschaften überrollt zu werden. Dies kann langfristig zu einer Abnahme der Beteiligung und einem Rückgang der Spielerzahlen führen.
  3. Ungerechtigkeit gegenüber anderen Vereinen: Andere Vereine, die sich an die Regeln halten und ihre Spieler fair einsetzen, werden durch solche Wettbewerbsverzerrungen benachteiligt. Sie haben nicht die gleichen Möglichkeiten, Punkte zu sammeln und ihre Positionen in der Liga zu verbessern.
  4. Vermittlung falscher Werte: Indem solche unsportlichen Taktiken toleriert werden, senden wir falsche Signale an die jungen Spieler. Statt Teamarbeit, Fairness und Respekt zu fördern, wird ihnen gezeigt, dass Manipulation und Regelumgehung akzeptabel sind, solange sie zum Erfolg führen.

Es ist von äusserster Dringlichkeit, dass entsprechende Massnahmen sofort umgesetzt werden. Die Meisterschaft der Youth League ist bereits zu Ende, und Vereine mit Teams in der Youth League haben so die Möglichkeit, die noch laufende Meisterschaft in den unteren Stärkeklassen negativ zu beeinflussen. Um den Fairplay-Gedanken zu wahren und eine gerechte Wettbewerbsstruktur zu gewährleisten, müssen unverzüglich klare Regelungen eingeführt und durchgesetzt werden.

Ich appelliere an Sie, die Verantwortlichen und Trainer solcher unsportlichen Taten zur Rechenschaft zu ziehen und Massnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass alle Teams unter fairen Bedingungen antreten können. Dies ist im Interesse aller beteiligten Spieler, Eltern und Vereine und dient der Integrität des Sports.

Der falsche Weg wurde eingeschlagen
Der Trainer der SG Malters/Wolhusen, Fabian Dürmüller, unterstützt das obenstehende Schreiben an den IFV mit den folgenden Worten unter anderem gesendet an die Redaktion von REGIOfussball.ch:

Ich bin der Trainer von Malters/ Wolhusen. Ich kenne zwar den Schreiberling nicht muss ihm aber recht geben. Sowas geht einfach im Juniorenfussball Breitensport nicht. Meine Jungs hatten zum ersten mal die Chance um den Aufstieg mitzuspielen. Ja leider nicht lange. Denken Kickers / OG auch mal an die Jugendlichen des Gegners, die so richtig vorgeführt wurden. Auch Sprüche wie „ja ihr 2 Stärkeklasse Spieler“ waren zu hören. Meine Jungs waren am Boden zerstört infolge der Demütigung. Mir tun aber auch die Junioren Bb des Gegners leid. Ich würde mich schämen der ganzen Mannschaft im Abschlusstraining zu sagen, sorry am Sonntag kommen die guten Fussballer mit. Ganz ganz falscher Weg der da eingeschlagen wurde.