FC Schattdorf (2. Liga) – FC Paradiso (Promotion League) 0:1

Bei perfekten äusseren Bedingungen wurde der FC Paradiso aus der Promotionsliga zur ersten Runde des Schweizer Cups empfangen. Auf dem Papier war die Sache klar, wer hier die bessere Mannschaft ist. Der FC Schattdorf war aber gewillt, dem Höherklassigen möglichst lange das Leben schwer zu machen.

Pünktlich um 16.00 Uhr pfiff der Schiedsrichter vor über 800 Fans das Spiel um den Einzug in die zweite Runde des Schweizer Cups an. Den Klassenunterschied beider Mannschaften bemerkte man bereits vor dem Spiel. Während die Trainer des FC Schattdorfs die Töggeli und Lätzli selbst auf dem Platz verteilten, bewerkstelligten dies auf Seiten des FC Paradiso nicht weniger als fünf (!) Assistenztrainer, während der Haupttrainer in reger Diskussionen mit seinem sechsten Assistenztrainer vertieft zuschaute. Auch die Spieler der beiden Mannschaften hatten sehr unterschiedliche Vorbereitungen. Die Urner standen gemeinsam beisammen und bestaunten die Kulisse. Die Spieler des FC Paradiso waren derweil mit Yoga, Massieren und Mobilitätsübungen beschäftigt.

Diesen Unterschied wollte man auf dem Platz von seiten der Schattdorfer mit möglichst viel Einsatz und Laufbereitschaft wettmachen. Dies gelang in der ersten Halbzeit auch sehr erfolgreich. Während die sonnenverwöhnten 1. Liga-Kicker aus Paradiso klar die feinere Klinge führten, überzeugten die Urner mit viel Biss und Mut im Kampf um den Ball. So kamen auch beide Seiten zu mehreren vielversprechenden Chancen. Doch weder der FC Paradiso noch verschiedenste Akteure (Stampfli, Mahrow, Scheiber, Wipfli und Agrebi) des FC Schattdorfs vermochten das Skore zu ändern. Mehrere Male verhinderte ein Verteidiger durch eine starke Grätsche ein Tor, beide Goalies parierten mirakulös und zweimal verhinderte das Aluminium den ersten Treffer. In diesem sehr intensiven und attraktiven Spiel kämpften die Schattdorfer um jeden Zentimeter, merkte aber bereits im Verlauf der ersten Halbzeit, dass die Physis wohl noch eine wichtige Rolle spielen wird.

Paradiso powert weiter und weiter
Mit einem verdienten 0:0 und mehreren Torchancen auf beiden verabschiedeten sich die beiden Teams in die Halbzeitpause. Unverändert ging das Spiel dann auch weiter, wobei je länger die zweite Halbzeit andauerte, der FC Schattdorf langsam aber sicher immer mehr auf dem «Zahnfleisch» ging. Arnold im Tor bekam vermehrt Arbeit, blieb aber noch unbezwungen. Mit jedem weiteren Angriff kamen die Tessiner aber dem Tor näher und näher.

Besonders bitter dann, als nach mehreren ungenügenden Zweikämpfen und der darauffolgenden Passstafette der Spielmacher des FC Paradiso den Ball mit der Brust im Strafraum annehmen konnte und abgeklärt zur mittlerweile verdienten Führung einschob. Eine Reaktion der Urner blieb leider aus, zu gross war der Kräfteverschleiss in der ersten Halbzeit. Nach dem Abpfiff war man enttäuscht, dass man so spät den Match noch verloren hat.

Nun ist man auch in der Meisterschaft gefordert
Nach dem Spiel konnte man jedoch feststellen, dass man gegen einen sehr guten Gegner lange Paroli bieten konnte. Auf diese Leistung darf das Team von Gnos/Infanger/Zberg sehr stolz sein, viel kaufen kann es sich damit jedoch nicht. Den aufopferungsvollen Einsatz und die riesige Laufbereitschaft gilt es aber in die nächsten Meisterschaftspartien mitzunehmen. Denn dort ist man nach einer 4-0-Klatsche und einem unnötigen Unentschieden noch nicht richtig in Fahrt gekommen. Obwohl das Cupabenteuer bereits zu Ende ist, durfte man einige spannende Einblicke in den Alltag von Halbprofis oder ehemaligen Profis geniessen. In Erinnerung bleiben sicher die herrliche Kulisse mit den zahlreichen Fans, sowie die Tatsache, dass man lange gegen einen Promotionleague-Klub mithalten konnte. Der FC Schattdorf bedankt sich hiermit nochmals bei allen angereisten Fans recht herzlich!