Die SG Stans-Engelberg kommt trotz einer überzeugenden Leistung nicht über ein Unentschieden gegen den SC Balerna hinaus.

Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt, bei dem die SG Stans-Engelberg den FC Willisau mit 5:0 vom Platz fegte, reisten die Nidwaldnerinnen für die zweite Meisterschaftspartie ins Tessin. Mit dem SC Balerna wartete ein erster echter Gradmesser. Die Tessinerinnen kickten in der vergangenen Saison noch in der 1. Liga. Nichtdestotrotz wollten sich die Stanserinnen nicht verstecken und aggressiv in die Partie starten.

Die Gäste bekundeten aber Mühe. In den ersten Minuten mussten sie sich regelrecht von den Tessinerinnen überfahren lassen. Gegen die schnellen Gegenstösse fand die SG Stans-Engelberg vorerst kein Mittel. Hinzu kam, dass die Gäste bereits nach wenigen Minuten feststellen mussten, dass sie an diesem heissen Nachmittag nicht nur gegen elf hartnäckige Tessinerinnen, sondern wie so oft bei Gastspielen Tessin auch gegen den Schiedsrichter spielen mussten. Als alles danach aussah, dass die Nidwaldnerinnen die Startphase schadlosen überstehen würden und sie langsam besser ins Spiel fanden, nutzte das Heimteam einen Fehlpass in den Angriffsbemühungen der Stanserinnen eiskalt aus. Die Mittelfeldspielerin schnappte sich die Kugel und lancierte ihre Mitspielerin. Diese liess zwei Stanserinnen im Eins gegen Eins aussteigen und verwertete allein vor Leandra Litschi zum 1:0 für den SC Balerna. Die SG Stans-Engelberg liess sich davon jedoch nicht beirren und fand immer besser ins Spiel, je länger die Halbzeit dauerte.

Bereits wenige Minuten nach dem Gegentreffer setzte sich Leandra Schegg über rechts gegen ihre Gegenspielerinnen durch und zog in den Sechzehner. Obwohl sie dort von hinten von den Beinen geholt wurde, blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Wenige Sekunden später folgte die nächste strittige Strafraum-Szene, bei der Corin Flühler an der Grenze des Erlaubten vom Ball getrennt wurde. Die Stanserinnen steckten den Kopf jedoch nicht in den Sand und rannten weiter an. Es gelang ihnen, das Heimteam immer mehr in die eigene Platzhälfte zu drücken und sich Chancen zu erspielen. Die beste Gelegenheit ging auf das Konto von Flühler. Flühler erlief sich einen tollen Diagonalball von Selma Steiner und versuchte die Kugel in die nahe Ecke zu spitzeln. Die Torhüterin entschärfte jedoch. Nach etwas mehr als einer halben Stunde folgte die nächste gute Chance. Nach einem Eckball von Lorena Manser kam Anna-Mira Risi im Strafraum völlig freistehend zum Kopfball. Die Torhüterin war jedoch zur Stelle, um den etwas zu unplatzierten Kopfball abzuwehren. Mit einer knappen 1:0-Führung für den SC Balerna ging es in die Pause.

Für die zweite Halbzeit nahmen sich die Gäste viel vor. Man wollte ans Ende der ersten Spielhälfte anknüpfen und die Tessinerinnen in der eigenen Platzhälfte einschnüren. Dies gelang mit Erfolg. Vom Heimteam kamen kein Angriffsbemühungen mehr. Stattdessen waren sie in dieser beidseitig sehr ruppig geführten Partie mit Defensivarbeit beschäftigt. Die SG Stans-Engelberg versuchte geduldig Lücken zu finden und sich Chancen herauszuspielen. In der 68. Minute durften die Gäste endlich über den längst überfälligen Ausgleich jubeln. Manser lancierte Schegg mit einem Schnittstellenpass. Schegg fackelte nicht lange und zog sofort ab. Die Torhüterin kratzte den Abschluss, liess jedoch nach vorne Abprallen, wo Tamara Steiner in bester Stürmermanier überlegt zum 1:1 einschob. Dieser Treffer beflügelte die Stanserinnen weiter. Immer wieder suchten sie die Offensive, wurden jedoch im letzten Moment gestoppt. In den letzten zehn Minuten überschlugen sich schliesslich die Ereignisse. Zuerst scheiterte Schegg nach einem herrlichen Zuspiel von Lya Gut allein vor der Torhüterin. Nur wenig später wurde Tamara Steiner aus einer aussichtsreichen Position aufgrund eines angeblichen Abseits zurückgepfiffen. Und in der letzten Spielminute erreichte die Schiedsrichterleistung ihren negativen Höhepunkt, als eine Tessinerin im Strafraum ein Zuspiel einer Stanserin mit gestrecktem Arm abfing und die Pfeife des Schiedsrichters erneut stumm blieb.

So haftet diesem Punktgewinn ein fader Beigeschmack an. Trotz knapp 70-minütiger Dominanz gelang es den Stanserinnen nicht, den zweiten und entscheidenden Treffer zu erzielen. Nichtsdestotrotz dürfen die Stanserinnen mit diesem Punkt gegen den Absteiger zufrieden sein. Am kommenden Samstag, 7. September um 19.30 Uhr steht für die SG Stans-Engelberg das Saison-Highlight auf dem Porgramm. Im heimischen Eichli empfängt sie den FC Küssnacht a/R aus der Nationalliga B zur ersten Runde im Schweizer Cup.

Telegramm SC Balerna – SG Stans-Engelberg 1:1 (1:0)
Tore: 14. Pozzi 1:0. 67. T. Steiner 1:1.– SG Stans-Engelberg: Litschi; Selma Steiner, Kiner, Christen, Lenherr; Schegg, Manser, Gut, Rohrer, Flühler; Tamara Steiner. (Risi, Käslin, Stähli, Odermatt, Dahinden).