Spielbericht FC Dagmersellen:
Zum zweiten Mal innert fünf Tagen traf Dagmersellen im Derby auf Wauwil-Egolzwil, diesmal im IFV-Cup. Nach der Meisterschaftsniederlage vom letzten Donnerstag waren die Wiggertaler auf Revanche aus. Nach einem verhaltenen Start entwickelte sich das Spiel zu einem spannenden Cup-Krimi mit zahlreichen Wendungen und einem unglücklichen Ende für die kämpferischen Gäste.
Die Anfangsphase verlief ereignisarm, beide Teams tasteten sich ab. In der 21. Minute sorgte Raphael Taudien für die erste gefährliche Szene. Doch nur eine Minute später fiel aus dem Nichts das 1:0 für Wauwil: Im Mittelfeld wurde nicht konsequent genug verteidigt, und nach einem Steilpass schob Karajcic, begünstigt durch das zögerliche Herauslaufen von Torhüter Schüpbach, überlegt ein. Fast im Gegenzug hatte Livio Scheidegger die grosse Chance zum sofortigen Ausgleich, scheiterte aber alleine vor Torhüter Amrein.
Wauwil zeigte sich eiskalt in der Chancenverwertung: In der 32. Minute nutzte Karajcic die zweite Chance und überlupfte Schüpbach zum 2:0. Und es drohte noch schlimmer zu kommen: In der 39. Minute kam ein Wauwiler Spieler im Strafraum nach minimalem Kontakt zu Fall und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Doch Schüpbach hielt den streng gepfiffenen Elfmeter und bewahrte Dagmersellen vor einem höheren Rückstand. Überhaupt waren die Gäste nicht zu beneiden, denn jede strittige Entscheidung fiel stets zu ihren Ungunsten aus. Kurz darauf parierte Schüpbach erneut stark gegen Nexhipi. So ging es mit dem 2:0 für ein äusserst effizientes Wauwil in die Pause.
Dagmersellen kam motiviert aus der Kabine und hätte in der 46. Minute den Anschluss erzielen müssen, doch Bernet vergab aus bester Position. Nur fünf Minuten später war es soweit: Nach einem missglückten Klärungsversuch eines Wauwiler Verteidigers landete der Ball bei Noah Tschopp, der volley zum 2:1 traf. Dagmersellen war nun klar am Drücker und drängte auf den Ausgleich. In der 59. Minute kam es zu einer turbulenten Zweikampfszene: Wauwils Rudaj wurde nach einem Gerangel am Boden vom Platz gestellt – ein hartes Urteil des Unparteiischen. Zur Überraschung aller, zeigte Schiedsrichter Musaj aber auch Dagmersellens Mike Blum die Rote Karte, ein völlig unverständlicher Entscheid. Trotz dieser Ungerechtigkeit gab Dagmersellen nicht auf. Zwei Minuten später setzte sich Janik Sommer stark an der Grundlinie durch und bediente Taudien auf, der aus kurzer Distanz zum 2:2 vollstreckte.
In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In der 68. Minute vergab Scheidegger alleine vor Torhüter Amrein die grosse Chance zur Führung für die Gäste. Kurz darauf hatte Binaku Pech mit einem Lattenschuss, der das 3:2 für die Einheimischen bedeutet hätte. Die Verlängerung rückte näher. In der letzten Minute der regulären Spielzeit lief Pascal Schwizer alleine auf das Wauwiler Tor zu, vergab aber den Lucky Punch – die Verlängerung in diesem packenden Spiel war perfekt.
Kaum hatte die Verlängerung begonnen, gab es den nächsten Aufreger: Nach einem Foul im Strafraum zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Punkt, diesmal zurecht. Doch Torhüter Schüpbach parierte den Strafstoss von Bijelic samt Nachschuss erneut bravourös. Dagmersellen, nun nur noch zu neunt, kämpfte heldenhaft und hatte in der Schlussminute der Verlängerung durch Marques und Schwizer die grosse Chance zum mittlerweile nicht unverdienten Sieg, doch beide vergaben. In der anschliessenden Penalty-Lotterie hatte Wauwil das glücklichere Ende für sich und setzte sich mit 6:5 durch. Für die Pipo-Jungs war es eine sehr bittere und unverdiente Niederlage, zumal sie trotz zwei roten Karten und fragwürdigen Schiedsrichterentscheiden allen Widrigkeiten trotzten und in Unterzahl die besseren Chancen hatten. Dennoch können sie stolz sein, denn sie haben den Favoriten an den Rand einer Niederlage gebracht und mit Herz und Leidenschaft gekämpft, scheiterten aber am Ende an ihrer mangelnden Effizienz vor dem Tor.
Nun gilt es, das Spiel rasch abzuhaken und sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren: Am Sonntag (Chrüzmatt, 14.00 Uhr) wartet in der Meisterschaft der FC Sursee.
Spielbericht FC Wauwil-Egolzwil: Achtelfinale wir kommen
Schon wieder Verlängerung, wie bereits in der ersten Runde gegen den FC Ebikon, müssen die Moos-Kickers wieder über 120 Minuten im IFV-Cup ran. „Der FC Dagmersellen revanchiert sich erfolgreich für die 4:2-Niederlage in der Meisterschaft gegen den FC Wauwil-Egolzwil und beendet das Cup-Abenteuer der Moos-Elf!“ Sie glauben diese Geschichte ist wahr, dan muss ich sie leider entäuschen, sie ist frei erfunden. Auch im zweiten Spiel setzen sich die Wauwiler durch und warten nun gespannt auf die Auslosung für das Achtelfinale des IFV-Cups.
Zum Spiel: beide Mannschaften starten vorsichtig. Haben Respekt voneinander, die Begegnung vor fünf Tagen hat bei beiden Teams Spuren hinterlassen. Während die Wauwiler im letzten Spiel auf ihren Topscorer Ivan Bijelić verzichten mussten, fehlte in diesem Spiel Captain Edi Nikmengjaj, die Binde trug Wauwils Nummer 10, Zeljko Karajčić. Die Einheimischen versuchen, wie schon beim letzten Aufeinandertreffen vor fünf Tagen beim 4:2-Sieg, ihr Spiel aufzuziehen, während der Gast aus Dagmersellen immer wieder mit harten Zweikämpfen „stört“.
Nach einem Assist von Zejnulla Nexipi eröffnet Karajčić in der 22. Minute das Spiel – der erste Treffer des Neo-Captains an diesem Abend. Nur zehn Minuten später trifft die Wauwiler Nummer zehn nochmals. Nach einem Eckball klärt Sascha Kokanović, der Klärungsversuch wird zur perfekten Vorlage für Karajčić, der hinter der Mittellinie startet und alleine auf Torhüter Dominik Schüpbach zuläuft. Der Chip im letzten Moment – wunderschön zum 2:0. Dazwischen hat Dagmersellen eine grosse Chance, doch Livio Scheidegger scheitert an Janis Amrein im Wauwiler Tor.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff wird Karajčić unsanft im Strafraum von einem Gegenspieler gelegt. Miki Marjanović übernimmt die Verantwortung, scheitert aber an Schüpbach im Gäste-Tor. Dies wäre die Vorentscheidung gewesen, und so geht es mit dem bekanntlich gefährlichen 2:0 in die Pause.
Aufholjagd und rote Karten
Nur sechs Minuten nach dem Anpfiff trifft, wie auch schon im Hinspiel, Dagmersellens Noah Tschopp, dieses Mal jedoch nicht mit dem Kopf. Nach einem Freistoss klären die Wauwiler vorerst, allerdings zieht Tschopp volley ab und lässt Amrein keine Chance.
Die Gäste sind definitiv die bessere Mannschaft zu Beginn der 2. Hälfte, und der Druck wird immer grösser. Nach einem kurzen Gerangel zwischen Albert Rudaj und Mike Blum werden beide in der 58. Minute mit Rot vom Platz gestellt. Dagmersellen findet sich in der 10-Mann-Situation besser zurecht. Nur vier Minuten später trifft Captain Raphael Taudien zum 2:2. In der 68. Minute haben die Gäste fast die komplette Wende geschafft, doch Amrein hält das Unentschieden fest. Im Gegenzug kommen die Wauwiler vor Schüpbachs Tor, Arbias Binaku zieht einfach mal aus über 20 Metern ab. Während Schüpbach bereits „wegg“ ruft, knallt das Leder von der Lattenunterkante ab.
Verlängerung, Elfmeterschiessen
Die erste Hälfte der Verlängerung beginnt mit einem Paukenschlag: der gelb vorbelastete Flavio Accola wird nach einem Foul im Strafraum vom Platz geschickt. Penalty in der 95. Minute. Dieses Mal versucht es Wauwils Topscorer Ivan Bijelić, doch auch er scheitert an Schüpbach. Genau wie Janis Amrein beim Saisonstart gegen Schötz II pariert auch Schüpbach zwei Elfmeter in einem Spiel. Nun heisst es zehn gegen neun, doch die Wauwiler können diesen Vorteil nicht nutzen. Sie kommen zu Chancen, scheitern jedoch immer wieder im Abschluss. Zwei Mal Bijelić, einmal mit einer Direktabnahme und einmal aus spitzem Winkel.
Am Schluss gelingt dem Gast aus Dagmersellen fast der Lucky Punch: zwei grosse Chancen in den letzten Sekunden des Spiels, doch beide Male scheitern sie an Amrein. So kommt es zum Penaltyschiessen, welches die Moos-Elf für sich entscheiden kann. Amrein im Tor pariert den Versuch von Dario Rölli und ahnt die Ecke, als Livio Rölli nur den Aussenpfosten trifft. Bei den Wauwiler treffen Kokanović, Binaku, Marjanović und Yanik Vonarburg. Eine kuriose Szene gibt es noch: Als der Gäste-Captain als vierter Schütze antritt und über das Tor schiesst, jubeln die Wauwiler bereits. Doch Schiedsrichter Besnik Musaj lässt den Elfmeter wiederholen, da sich Amrein zu früh von der Linie bewegte.
Die Wauwiler ziehen schlussendlich den Kopf aus der Schlinge und gewinnen nach einer 2-0 Führung nun nach Elfmeterschiessen. Achtelfinale wir kommen.
Telegramm FC Wauwil Egolzwil – FC Dagmersellen 6:5 n.P (2:0;2:2)
Sport- und Freizeitanlage Moos – 180 Zuschauer –
SR. Musaj Besnik – Tore: 22‘ 32‘ Karajčić, 50‘ Tschopp, 60‘ Taudien
FC Wauwil-Egolzwil: Amrein, Markaj, Achermann (61‘Bijelić), Kokanović, Grüter (46‘Tschopp), Rudaj, Vonarburg, Marjanović, Nexhipi, Binaku, Karajčić (C)
FC Dagmersellen: Schüpbach, Goller, Accola, Blum, Rölli, Tschopp, Taudien (C), Marinho, Bernet, Sommer, Scheidegger
Verwarnungen: 8. Accola, 16. Blum, 42. Grüter, 115. Marjanović
Ausschlüsse: 58‘ Rudaj, 58‘ Blum, 95. Accola.