FC Sins: Absolut unnötige Niederlage gegen Goldau

Die Goldauer feiern den Sieg gegen Sins (Bild: SC Goldau).

Spielbericht FC Sins:

Was ist bloss mit der Sinser Offensive los? Schoss man in den ersten 4 Meisterschaftsspielen 15 Tore, war es in den letzten 4 Spielen inkl. Cup gerade mal ein mickriges Törchen.

Und dieses Tor reichte am letzten Wochenende ja bekanntlich gegen den FC Rotkreuz zu 3 Punkten. Gestern nun im vorgezogenen Meisterschaftsspiel gegen den SC Goldau II sah man über 90 Minuten eine ängstliche und ohne jegliche Ueberzeugung spielende Sinser Mannschaft. Allein den verletzten und ferienabwesenden Spielern nachzutrauern reicht nicht als Entschuldigung. Es sind genügend Spieler vorhanden, die Verantwortung übernehmen können und auch die Klasse für ein besseres Spiel haben, als man dies gestern auf dem Sinser Kunstrasen gesehen hat. Der erstmals in der 1. Mannschaft spielende Ilir Mani rackerte im Sturmzentrum, bekam aber viel zu wenig Bälle, sodass es in der 1. Halbzeit nur einmal richtig gefährlich wurde vor dem Goldauer Tor. Mani mit einem schönen Kopfball kam aber nicht am toll reagierenden Goldauer Torhüter Thüring vorbei.

Auch in der 2. Halbzeit bestimmt Sins grösstenteils das Spiel, gefährlich wurde es aber praktisch nie. Die praktisch nichts zu einem attraktiven Spiel beitragenden Goldauer beschränkten sich auf eine solide Verteidigung ihrer Spielhälfte. War es in der 1. Halbzeit noch ein sehr fairer Gegner, langten die Goldauer in der 2. Halbzeit einige Male so richtig zu und kauften den Sinser Spielern den Schneid ab. Der Schiedsrichter, in der 1. Halbzeit ausgezeichnet pfeifend, verpasste es, zu richtigen Zeitpunkt mal eine gelbe Karte zu ziehen. So wurde das Spiel immer härter, gipfelnd mit einer roten Karte an den Goldauer Zumbühl in der letzten Spielminute für ein brutales Foul. Kurz vorher aber spielte sich noch die spielentscheidende Szene ab. Nach einer Cornertriplette stieg der Goldauer Yilmaz am höchsten und liess Torhüter Peterhans im Sinser Tor keine Abwehrchance. Sins hatte noch einige Minuten Zeit, die Partie auszugleichen, doch ein Kopfball von Brügger wurde vom Goldauer Torhüter toll abgewehrt und in der allerletzten Aktion des Spiels traf Sven Niederberger nur den Pfosten.

Sins hat nun 10 Tage Zeit, sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Dieses findet am Samstag, 12. Oktober 2024 um 17.30 Uhr in Schwyz statt.

Spielbericht SC Goldau: Goldau II holt drei Big Points in Sins

Gegen den Gruppenfavoriten zeigten die Goldauer eine grossartige Defensivleistung und gewannen dank eines Eckballtors kurz vor Schluss mit 1:0.

Die Goldauer setzten von Beginn weg konsequent ihren Matchplan um und liess die Sinser auf dem kleinen Kunstrasen ohne Gegenwehr bis zur Mittellinie vorstossen. In der eigenen Hälfte stand die Tierpärkler Defensive dann kompakt, machte aufgehende Lücken schnell wieder zu und führte die Zweikämpfe mit der notwendigen Konsequenz. Das Heimteam besass den Grossanteil des Ballbesitzes und versuchte sich immer wieder über die Flügel durchzukombinieren. Die beste Chance der Gastgeber ergab sich nach knapp 20 Minuten nach einer solchen Kombination über aussen und einer gefährlichen Flanke, den wuchtigen Kopfball des Sinser Stürmers fischte Goldaus Torhüter Thüring aber aus der Ecke.

Die Goldauer schafften es ab und zu nach Ballgewinn schnell umzuschalten, um wirklich gefährlich zu werden fehlte es aber oft am letzten Pass. Goldaus beste Möglichkeit hatte Yilmaz kurz vor der Pause, Sins-Torhüter Peterhans lenkte aber die Direktabnahme souverän über die Latte. So ging eine eher chancenarme erste Hälfte torlos zu Ende.

Starke Defensive als Grundstein zum Vollerfolg
Da der Goldauer Plan bis anhin voll aufging änderten die Tierpärkler auch nicht viel an ihrer Spielweise. Mit dem wehenden Wind im Rücken versuchte man noch vermehrt mit langen Bällen die gegnerische Defensive in Schwierigkeiten zu bringen. Eine tolle Chance bot sich Ulli als er einen solchen langen Ball erlief und mit seinem unwiderstehlichen Antritt in die Mitte alleine vors Tor zog, sein Schuss wurde aber durch den beherzten Einsatz eines Sinser Verteidigers noch geblockt. Nach knapp 60 Minuten wurde das Heimteam einen Zacken stärker und hatte einige gefährliche Aktionen zu verzeichnen. Mit zwei starken Paraden hielt der junge Thüring sein Team in dieser Phase im Spiel. Der starke Goldauer Defensivverbund um Zweifel, Etemi, Zumbühl und Mathis liess während der ganzen Partie trotz Ballbesitz-Überlegenheit des Gegners nur wenig zu und war bei brenzligen Situationen oft im richtigen Moment zur Stelle.

Je näher das Spielende kam, umso mutiger wurden die Goldauer und der Punktgewinn gegen den Gruppenfavoriten wurde immer wahrscheinlicher. Nach etwas mehr als 80 Minuten bekamen die Gäste einen Eckball zugesprochen, der wohl als Abstoss hätte gewertet werden müssen. Es folgte eine Serie von Eckbällen für die Goldauer und für einmal waren nicht aller guten Dinge drei, sondern vier. Beim vierten Eckball in Folge erlief Yilmaz den von Mathis scharf getretenen Ball an den vorderen Pfosten und netzte herrlich per Kopf zum vielumjubelten Goldauer Führungstreffer ein. Die Sinser warfen nun alles nach vorne, aber Goldau verteidigte leidenschaftlich sämtliche Angriffsbemühungen weg. In der Nachspielzeit konnte Zumbühl nach einem geklärten Eckball einen Vorstoss lancieren. Dabei legte er sich den Ball zu weit vor und beim Versuch der Ballrückeroberung traf er den Gegner mit offener Sohle am Bein. Wer den jungen Goldauer Rotschopf kennt weiss, dass dieser nie in einen Zweikampf steigen würde, nur um den Gegner zu verletzen. Sein Foul wurde dennoch folgerichtig mit der roten Karte taxiert. Aber auch zu Zehnt liessen sich die Goldauer den Sieg nicht mehr nehmen und durften mit einem überraschenden aber letztlich grossartigen Auswärtssieg feiern.

Telegramm FC Sins – SC Goldau 0:1 (0:0)
„Sportanlage Letten, Sins“ – Kunstrasen – 100 Zuschauer
Tore: 83. B. Yilmaz 0:1
Sins: Peterhans, Kalt, Oechslin (84. Hohl), Moos (76. Lastovka), Mani, Ming, Inglin (62. Niedererger), von Flüe, Gumann (62. Brügger), Burkard, Delea
Goldau: Thüring, Destani (55. Truttmann), Lafferma, Etemi, Mathis, Zweifel, Mrijaj, Ulli (89. Domgjoni), Zumbühl, Yilmaz, Metaj (38. Morina).