Rotkreuz ohne Esprit: Heimniederlage gegen Solothurn

Zweikampf im Spiel zwischen dem FC Rotkreuz und dem FC Solothurn (Bild: Ruth Carbone).

Der FC Rotkreuz verliert zuhause gegen den FC Solothurn in einem schwachen Spiel nicht nur das Spiel, sondern gegen Ende der 2. Halbzeit auch die Nerven. Statt sich mit Vehemenz gegen die Niederlage zu stemmen, nimmt sich das Heimteam durch unsportliches Verhalten selber aus dem Spiel.

Der FC Rotkreuz ist seit 6 Runden ungeschlagen. Trotzdem steht das Heimteam vor Anpfiff ein wenig unter Druck, denn die letzten 3 Partien endeten jeweils unentschieden. Mit dem FC Solothurn, der an drittletzter Stelle der Gruppe 2 der 1. Liga Classic liegt, ist ein vermeintlich idealer Gegner zu Gast, um wieder das Punktemaximum aus einem Spiel zu holen. Die Geschichte der 1. Halbzeit ist rasch erzählt. Keine einzige Torchance, die diesen Namen verdienen würde. Die gefährlicheren Möglichkeiten hat das Team von Trainer Gilles Yapi. Rotkreuz hingegen gelingt es nie, in einen Spielfluss zu kommen, Angriffe über mehrere Stationen zu kreieren und die Vorderleute in gefährliche Abschlusspositionen zu bringen.

Rotkreuz hat in jüngster Vergangenheit bewiesen, dass es im Verlaufe eines Spiels erwachen und plötzlich wie verwandelt auftreten kann. Gegen Solothurn erhält die Freude auf eine bessere zweite Halbzeit aber rasch einen argen Dämpfer. Vernocchi spielt in der 48. Minute von der rechten Seite eine präzise Flanke Richtung 5-Meter-Linie, wo Taqtak an den Ball gelangt und souverän zur 0:1 Führung einschiebt. Es folgen weitere gefährliche Aktionen der Solothurner. In der 55. Minute wird das vermeintliche 0:2 von Stjepanovic nach einem zügigen Angriff über mehrere Stationen zurecht wegen eines Offsides aberkannt. In der 62. Minute reagiert Rotkreuz-Trainer Skrzypczak und nimmt gleich vier Spielerwechsel vor. Tatsächlich kann sein Team für ein paar wenige Minuten das Geschehen ein wenig ausgleichen, doch leitet Vernocchi in der 69. Minute mit einem Lattenschuss eine weitere Druckphase der Solothurner ein.

Taqtak verzieht in der 72. Minute aus allerbester Abschlussposition. In der 80. Minuten ist das Ausgenmerk plötzlich auf eine Szene abseits des Spielgeschehens in der Nähe des Rotkreuzer Strafraumes gerichtet. Ein Spieler des FC Solothurn wird umgestossen, wobei gleich mehrere Rotkreuzer Spieler mehr als nur aktive Zuschauer sind. Rotkreuz-Captain Sacirovic erhält für die Tätlichkeit die direkte rote Karte, aber das Heimteam hätte sich nicht beklagen dürfen, wenn nicht nur er des Feldes verwiesen worden wäre. Mit einem Spieler weniger kommt Rotkreuz noch einige Male gefährlich in die Nähe des Gästetores, doch ist Krasniqi meist zu sehr auf sich alleine gestellt. Solothurn bringt die 3 Punkte letztlich ungefährdet ins Trockene.

Fazit
In der Gruppe 2 der 1. Liga Classic ist nach wie vor alles sehr eng beisammen. Der Abstand des FC Rotkreuz zu Leader GC U-21 beträgt nur 5 Punkte, aber zum Zweitletzten Concordia Basel gar nur 4 Punkte. Die Leistung gegen den FC Solothurn lässt aber ein paar Schlüsse zu: Aufgrund der Mühe, mit spielerischen Mitteln dominant aufzutreten, aufgrund der fehlenden Leidenschaft (jeder zerreisst sich für jeden), aufgrund einer nicht offensichtlich vorhandenen Freude am Spiel wird sich der FC Rotkreuz in der gegenseitigen Verfassung nach hinten – und nicht nach vorne – orientieren müssen.

Vorschau

  • Samstag, 12.10., 15:00 FC Black Stars –- FC Rotkreuz
  • Samstag, 19.10., 16:00 SV Schaffhausen – FC Rotkreuz (Runde 1, Cup-Qualifikation 1. Liga Classic)
  • Samstag, 26.10., 16:00 FC Rotkreuz – SV Muttenz

Telegramm FC Rotkreuz – FC Solothurn 0:1 (0:0)
Sportpark Rotkreuz, Bugel-Arena, 200 Zuschauende
Schiedsrichterin: Deborah Anex
Tore: 48. Taqtak 0:1
Verwarnungen: Sousa Miranda, Krasniqi, Latifi, Silva de Sousa, Geri (FC Rotkreuz); Taqtak, Schläppi (FC Solothurn)
Platzverweis (direkte rote Karte): 80. Sacirovic (FC Rotkreuz)
FC Rotkreuz: Ngongo; Sacirovic (C), Silva De Sousa, Latifi, Ramadani (71. Tanushaj); Wellington Dos Santos (62. Geri), Stephan, Sousa Miranda (62. Rodrigues Nunes), Allou (62. Maroufi); Molliqai (62. Malbasic), Krasniqi
FC Solothurn: Hornung; Loosli, Pfäffli, Murpf, Kohler; Taqtak, Hunziker (C), Schläppi, Mehidic (71. Zuccarella); Vernocchi (91. Zimmermann), Stjepanovic (83. Breu).