Die zweite Mannschaft vom FC Rothenburg lieferte gegen Triengen eine sackschwache Leistung ab und verpasste damit den Sprung auf Platz 3.
Manchmal ist es nicht leicht nachzuvollziehen, weshalb ein Fussballspiel in die eine oder andere Richtung läuft. Vielleicht ein gewonnener Zweikampf, ein individueller Fehler, eine taktische Umstellung oder schlichtweg ein schlechter Tag können als Initialzündung herhalten, aber es ist effektiv schwierig zu erklären, was an diesem Samstagnachmittag in den Köpfen der Rothenburger vorging.
Die Vorbereitungen beim FCR standen unter einem schlechten Stern. Am Dienstag fiel das Training sprichwörtlich ins Wasser, weil sich der Trainingsplatz komplett mit Pfützen füllte. Zudem fehlte fast die Hälfte des Kaders, was schlussendlich zu einer ungewohnten Umstellung in der Innenverteidigung führte. Vor der Partie gab es weitere Vorkommnisse im Bereich von «Pleiten, Pech und Pannen». Entsprechend schlecht gestaltete sich die Startphase in dieser vorerst sehr zerfahrenen Partie. Triengen wirkte verunsichert, während Rothenburg unkonzentriert zu Werke ging. Bekanntlich sind Spiele gegen den Tabellenletzten stets eine Herausforderung. Die Schuld dem tiefen Boden, es rutschten etliche Spieler aus, und dem ungewohnt hohen Rasen in die Schuhe zu schieben, wäre viel zu einfach. Beidseitig «verhungerten» trotzdem zahlreiche Pässe. Ein Genuss war diese Begegnung mit Sicherheit nicht. Das Wort «Grottenkick» trifft es wohl ganz gut. Dennoch führte Rothenburg die etwas feinere spielerische Klinge, erarbeitete sich zunehmend mehr Spielanteile und kam irgendwann zu einigen guten Chancen.
Kurios dann das 1:0 für Rothenburg in der 19. Minute. Ein Eckball von Dahinden landete viel zu kurz beim ersten Pfosten. Müller legte den Ball zurück auf Dahinden, der ein zweites Mal flankte. Ein FCT Verteidiger köpfte das Leder unglücklich direkt auf den Oberschenkel von Captain Bolzern, der sich als Torschützen feiern liess. Fussball Ping-Pong. Den Gästen war dies jedoch sichtlich egal. Hauptsache der Ball landete im Tor. Mit der zweiten gelben Karte verliess ein Trienger in der 30. Minute vorzeitig das Spielfeld. Im Anschluss vergeigte Rothenburg nach einem Konter eine 5 gegen 1 Situation (!) und damit vielleicht bereits eine Vorentscheidung. Ebenso blieben zwei Freistossmöglichkeiten an der Strafraumgrenze ungenützt. Eigentlich sprach nicht mehr allzu viel für den FC Triengen, aber die Platzherren dachten keineswegs ans Aufgeben. Im Gegenteil. Vor der Pause drückten sie vehement auf den Ausgleich. Es folgten mehrere Standartsituationen. Am Ende bettelte Rothenburg förmlich um den Ausgleich, weil man nicht mehr konsequent und clever verteidigte. Bei der letzten Aktion vor der Halbzeit erhielt Triengen den gefühlt 10. Eckball. Der Ball flog vor die Füsse von Balaj, der sich gleich gegen vier Rothenburger durchsetzte und zum vielumjubelten Ausgleich einschob.
Die zweite Halbzeit begann wiederum ähnlich wie der erste Durchgang. Viele Fehlpässe auf beiden Seiten, wenig Struktur und viele Zweikämpfe. Gisler kam in der 57. Minute zu einer 100% Chance, als er alleine vor Torhüter Wyss loszog, doch irgendwie verliessen ihn am Ende die Kräfte und so landete der Ball in den Armen des Trienger Schlussmannes. Im Gegenzug kam ein weiter Ball in die Spitze des Trienger Stürmers. Torhüter Hermann wollte befreien, schlug allerdings über den Ball, was Kostanjcar dankend annahm. Rothenburg gab immerhin nicht auf, dominierte danach die Partie, aber Triengen stemmte sich mit aller Kraft gegen die Angriffswelle, doch irgendwie wirkte es auf Seiten der Rothenburger nicht zwingend, teilweise sogar recht harmlos. Auch eine Umstellung auf zwei Sturmspitzen brachte nicht den erhofften Ertrag. Es klappte wenig bis gar nichts. Schiedsrichter Imholz pfiff die Partie nach 96 Minute ab. Triengen jubelte über den ersten Dreier der Saison, während auf der anderen Seite, beim FC Rothenburg, absolute Fassungslosigkeit über die miserable Leistung herrschte.
Kompliment an Trainer Mestre und seine Spieler für die tolle Moral. Auch wenn der Sieg der Gastgeber am Ende aufgrund der Spielanteile und Chancenauswertung glücklich zustande kam, ist es dennoch nicht ganz unverdient. Triengen wollte den Sieg deutlich mehr als Rothenburg, die viel zu ängstlich agierten.
Telegramm FC Triengen – FC Rothenburg II 2:1 (1:1)
Schäracher – 50 Zuschauende – SR: P. Imholz
Tore: 19. Dahinden 0:1, 48. Balaj 1:1, 57. Kostanjcar 2:1
Verwarnungen: 17. Müller, 23. Yovanov, 30. Yovanov (2. gelbe Karte), 61. Kaufmann, 65. Rudaj, 68. Gjetaj, 72. Bucher, 88. Jurt, 95. Gisler
FC Rothenburg II: Hermann; Bucher, Bolzern, Müller, Zihlmann, Dahinden, Gisler, Duraku, Reinert, Zurkirchen, Jurt (Hänsli, Zimmermann, Lingg)
Triengen: Wyss; Gjetaj, Jurt, Yovanov, Müller, Balaj, Kaufmann, Roos, Coelho, Riesen, Kostanjcar (Do Los Santos, Rudaj, Sommer).