Gunzwil holt auswärts beim FC Aegeri drei wichtige Punkte und darf sich in der Tabelle damit weiterhin leicht nach vorne orientieren. Die Michelsämter bringen sich nach einer starken 1. Halbzeit fast noch um den sicher geglaubten Lohn, können aber die Ziellinie rechtzeitig erreichen.
Gunzwil nach vorsichtigem Beginn immer stärker und verdient in Front
Das Spiel wurde kurzfristig vom Hauptplatz auf den Kunstrasen verlegt, da Petrus diesen Herbst definitiv kein Fussballfreund ist und allen Vereinen im IFV viel abverlangt bei der Spiel- und Trainingsplanung. Die Startviertelstunde war geprägt von gegenseitigem Abtasten und für die Michelsämter ging es wie immer auf einem Kunstrasen darum, den Rhythmus zu finden auf der ungewohnen Unterlage. Die ersten zaghaften Versuche hat das Heimteam in der 12. und 15. Minute zu vermelden, aber die Abschlüsse wurden geblockt oder hatten das Visier nicht gut genug eingestellt. Anschliessend übernahmen die Gäste immer mehr die Spielinitiative und kamen schon bald zu guten Gelegenheiten. Die erste Möglichkeit nach knapp 20 Minuten vergab Bucher, welcher seinen Abschluss um Haaresbreite am Tor vorbei zirkelte. Gunzwil war nun definitiv im Spiel und kam in der 24. Minute durch Furrer zur nächsten Chance, welche eine wunderbare Flanke von Bucher leider nicht verwerten konnte. Die Michelsämter drückten weiter auf Gaspedal und in der 29. Minute vergab Terzimustafic die nächste Topchance und die Michelsämter Anhänger wurden langsam aber sicher ein bisschen nervös aufgrund der Nachlässigkeit im Abschluss ihrer Mannschaft.
Nur eine Zeigerumdrehung später klappte es. Furrer schnappte sich die Kugel in der eigenen Platzhälfte, zog danach in die Mitte und überraschte Aegeri-Schlussmann Fuchser mit einem Bogenschuss und traf zur verdienten Gästeführung. Die Gunzwiler Jungs hatten nun Lust auf mehr und mit gingen mit der nächsten gefährlichen Aktion gleich mit 0:2 in Front. Lars Fankhauser legte mit einem wunderschönen Zuspiel die Grundlage und der glänzend aufgelegte Furrer musste «nur» noch einschieben. Die Michelsämter spielten sich in dieser Phase fast in einen Spielrausch und kamen in der 43. Minute zum nächsten Treffer. Terzimustafic lancierte mit einem tollen Zuspiel den starken Isler auf der rechten Seite, welcher den Konter mit einem satten Schuss zur 0:3-Gästeführung abschloss. Aegeri wusste in dieser Phase nicht so recht wie ihnen geschah, kam aber kurz vor der Pause nach einem Eckball beinahe noch zum Anschlusstreffer. Dieser blieb aber verwehrt und so ging Gunzwil mit einem scheinbar beruhigenden Vorsprung in die Kabine.
Unnötiges Zittern in der 2. Halbzeit
Die Michelsämter konnten mit geballter Brust und Selbstvertrauen in die 2. Halbzeit starten und die ersten 2-3 Minuten ging das Spiel auch so weiter, wie es in der 1. Hälfte aufgehört hatte. Dann kamen aber die Zuger praktisch aus dem Nichts mit der ersten nennenswerten Aktion der 2. Halbzeit zum 1:3-Anschlusstreffer. Dies war der Startschuss zu einer hektischen Spielphase, in welcher die Michelsämter aus verschiedenen Gründen plötzlich den Überblick zu verlieren drohten. Nur kurz Zeit später musste Roman Blättler mit schwerzverzertem Gesicht nach einem unglücklichen Zweikampf ausgewechselt werden. Der FC Gunzwil wünscht dem Spieler an dieser Stelle gute Besserung. Aegeri war nun in dieser Phase am Drücker. Nachdem Felix die nächste Chance noch vereiteln konnte war er in der 59. Minute machtlos gegen den abgelenkten Abschluss von Rodriguez und plötzlich war die Partie wieder offen. Tatsächlich kam Aegeri im ersten Angriff nach Wiederanpfiff gleich zur nächsten Topchance, scheiterte aber glücklicherweise knapp. Dies wäre ein Hammer gewesen für die Gäste, welche nun aber eine heisse Phase zu überstehen hatten. Die Michelsämter leisteten sich plötzlich zwei, drei Unkonzentriertheiten sowie Fehlzuspiele und konnten so selbst kaum für Entlastung sorgen. Glücklicherweise konnte das Heimteam die angeschagene Pace ab der 50. Minute nicht vollends durchziehen und so bekamen die Gäste langsam wieder Zugriff auf die Partie. Aegeri hatte nach knapp 70 Minuten noch einmal eine Gelegenheit, aber es sollte die letzte nennenswerte Chance sein für die Zuger an diesem Abend. Auf Gunzwiler Seite verpasste Lars Fankhauser nach fast 80 Minuten die Chance auf die Vorentscheidung. Die Schlussphase wurde dann noch einmal ein bisschen hektisch, aber die ganz grossen Gelegenheiten blieben in den Schlussminuten aus. So durfte Gunzwil einen ganz wichtigen Auswärtssieg bejubeln.
Heimspiel gegen den formstarken Aufsteiger FC Rothenburg
Die Michelsämter zeigten einmal mehr eine Reaktion auf eine Niederlage und konnten dank viel Engagement drei wichtige Big Points aus dem Zugerland entführen. Die Bolliger-/Erni-Elf zeigte vor allem in der 1. Halbzeit eine äusserst abgeklärte und souveräne Leistung. Leider brachten sich die Gunzwiler Jungs in der 2. Halbzeit durch eine knapp 15-20 minütige Schwächephase beinahe selbst um den sicher geglaubten Lohn, aber die Mannschaft fand den Weg zurück ins Spiel und feierte unter dem Strich einen verdienten Auswärtserfolg. Nun folgt am kommenden Samstag das Heimspiel gegen den äusserst starken FC Rothenburg. Der Aufsteiger musste sich bis jetzt nur Leader Hergiswil geschlagen geben und kämpft mit den Nidwaldnern aktuell um Rang 1 in der Tabelle. Die Michelsämter werden besonders motiviert sein, da beim FC Rothenburg mit Sebastian Schindler kein unbekanntes Trainer-Gesicht an der Seitenlinie steht. Wir freuen uns auf zahlreiche Unterstützung vor Ort, welche auch nötig sein wird. Hopp Gonzbu!
Vorschau: Meisterschaft 2. Liga, Samstag, 19.10.2024, FC Gunzwil – FC Rothenburg, 18.00 Uhr
Telegramm FC Aegeri – FC Gunzwil 2:3 (0:3)
Rankhof (Kunstrasen) – 150 Zuschauende. SR: Bullakaj.
Tore: 30. Furrer 0:1. 37. Furrer 0:2. 43. Isler 0:3. 51. Blättler 1:3. 59. Rodriguez 2:3.
Verwarnungen: 29. Djakovic. 44. Marco Rogger. 67. Rodriguez. 87. Thimo Fleischli. 94. Ott.
Aegeri: Fuchser; Blättler (53. Uster), Ott, Schwarzenberger, Popple; Dario Schuler (88. Pascal Schuler), Becirbasic, Veljkovic (46. Temesgen); Rodriguez, Djakovic, Rogenmoser.
Gunzwil: Mauro Felix; Jurt, Marco Rogger, Bucher; Gassmann, Thimo Fleischli, Elia Ramundo, Lars Fankhauser; Isler (75. Tamang), Terzimustafic (75. Schumacher), Furrer (84. Jan Fankhauser).