Die SG Stans-Engelberg muss sich trotz einer dominanten ersten Halbzeit und einem Chancenplus mit einem Unentschieden gegen Seetal begnügen.
Nach einer harzigen Cup-Partie, welche die SG Stans-Engelberg am Mittwochabend in Extremis für sich entscheiden konnte, empfingen die Nidwaldnerinnen am Samstag den Frauenfussball Seetal im heimischen Eichli. Der Respekt vor diesen jungen Seetalerinnen, die sich innerhalb von nur zwei Jahren von der 4. Liga bis in die 2. Liga hochspielten, war gross. Die Stanserinnen wussten aber um ihre Stärken auf dem heimischen Kunstrasen und setzten sich zum Ziel, die Seetalerinnen gleich von Beginn an zu ärgern.
Die SG Stans-Engelberg schlug sofort ein hohes Tempo an und überzeugte mit tollem Kombinationsfussball. Immer wieder wurde die pfeilschnelle Leandra Schegg über den rechten Flügel lanciert. Schegg liess ihren Gegenspielerinnen keine Chance, fand jedoch mit ihren Zuspielen noch keine Abnehmerin. Nach elf Minuten war es dann endlich soweit. Erneut wurde Schegg lanciert. Sie umkurvte gleich drei ihrer Gegenspielerinnen wie Slalomstangen, um das Spielgerät dann auch noch eiskalt an der Seetaler Torhüterin vorbeizulegen. Die verdiente frühe Führung war damit Tatsache. Die SG Stans-Engelberg liess nicht locker. Sie schnürte die Gäste regelrecht in der eigenen Platzhälfte ein. Nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer folgte gleich die nächste Grosschance. Nach einer herrlichen Kombination über vier Stationen suchte Katja Roher die linke Flügelspielerin Anja Odermatt. Odermatt legte die Kugel gekonnt an ihrer Gegenspielerin vorbei und suchte im Sechzehner angekommen sofort den Abschluss. Odermatts platzierter Schuss prallte an den Pfosten und von dort direkt in die Füsse von Rohrer, die das Leder etwas überrascht ob dieser Gelegenheit aus kurzer Distanz am Tor vorbei schob.
Die SG Stans-Engelberg liess sich von dieser vergebenen Doppelchance jedoch nicht beirren und presste weiter. Man liess den Seetalerinnen nicht den Hauch einer Chance. Nichtsdestotrotz musste die Stanser Torhüterin nach rund 30 Minuten hinter sich greifen. Aus dem Nichts gelang den Seetalerinnen tatsächlich der Ausgleichstreffer. Trotz einer Überzahl-Situation schafften es die Stanserinnen nicht, den Seetaler Konter zu unterbinden. Dieser Gegentreffer galt es für das bis dahin hochüberlegene Heimteam erstmal zu verarbeiten. Nur wenige Zeigerumdrehungen später kam es für die sichtlich irritierten Stanserinnen knüppeldick. Erneut konterten die Seetalerinnen blitzschnell. Litschi im Stanser Tor rettete im Eins gegen Eins mirakulös, ehe die Mittelfeldspielerin den Abpraller aus knapp 25 Metern im leeren Tor unterbrachte. Mit nur zwei Chancen in den ersten 45 Minuten gelang es den Seetalerinnen also, diese Partie zu drehen und mit einer sehr schmeichelhaften 2:1-Führung in die Pause zu gehen.
Für die zweite Spielhälfte nahmen sich die Nidwaldnerinnen viel vor. Es gelang den Spielerinnen zwar nicht mehr ganz, an die Dominanz der ersten Hälfte anzuknüpfen, das Spielgeschehen hatten sie aber dennoch unter Kontrolle. Auch Torchancen erspielten sich die Stanserinnen in einer höheren Regelmässigkeit als dies die Seetalerinnen taten. Nach einer knappen Stunde verzeichnete das Heimteam bereits zum zweiten Mal in dieser Partie Aluminium-Pech. Ein toller Freistoss von Selma Steiner liess das Gebälk erzittern. Auch diesmal landete der Abpraller in den Füssen der Stanserinnen, die das Spielgerät aber wiederum am Tor vorbeischoben. Nach rund 70 Minuten fiel der hochverdiente Ausgleich doch noch. Ein Eckball von Lorena Manser landete auf dem Kopf von Selma Steiner, die sich nicht zweimal bitten liess und die Kugel wuchtig zum 2:2 in die Maschen köpfte.
Die SG Stans-Engelberg drückte auch nach dem Ausgleich weiter. Obwohl die Stanserinnen das Spiel im Griff zu haben schienen, taten sie gut daran, die Seetalerinnen nicht zu früh abzuschreiben. Die Gäste blieben nämlich mit ihren blitzschnellen Stürmerinnen stets gefährlich. Die SG Stans-Engelberg erspielte sich aber auch in der zweiten Halbzeit die besseren Chancen auf den Führungstreffer. Dass die Partie aber auf beide Seiten hätte kippen können, zeigten die letzten Minuten. Zuerst tankte sich erneut die wirblige Schegg durch die gegnerische Hintermannschaft, ehe ihr Anja Odermatt das Leder vom Fuss schnappte und ihren Abschluss aus wenigen Metern von der Seetaler Keeperin pariert sah. Danach durften die Gäste noch zu einem Freistoss anlaufen, der im letzten Moment von Eva Spieler von der Linie gekratzt wurde.
Die SG Stans-Engelberg wurde für eine überzeugende Leistung gegen die jungen Seetalerinnen schlecht belohnt. Trotz deutlichen Ballbesitzvorteilen und einem Chancenplus kamen die Nidwaldnerinnen nicht über ein 2:2-Unentschieden. Am nächsten Sonntag, 27. Oktober gibt es aber bereits die Chance auf Wiedergutmachung. Die SG Stans-Engelberg trifft im letzten Spiel vor der Winterpause um 12.15 Uhr auswärts auf den FC Baar.
Telegramm SG Stans-Engelberg vs. Frauenfussball Seetal 2:2 (1:2)
Tore: 11. Schegg 1:0. 32. Nimanaj 1:1. 35. Gomes 1:2. 73. S. Steiner 2:2. SG Stans-Engelberg: Litschi; Christen, Lenherr, Selma Steiner, Kiner; Schegg, Manser, Gut, Odermatt; Stähli, Rohrer. (Tamara Steiner, Flühler, Spieler, Trottmann).