
Die Küssnachter Wiesel geben sich, nach einem gelungenen Saisonstart vor einer Woche Zuhause, in Basel zum ersten Mal die Blösse. Nach einem schwachen Auftritt in der ersten Hälfte, hatten sich die Wiesel zwar in der Zweiten etwas besser im Griff, doch hatten sie sich durch ihr überhebliches Auftreten verzockt und mussten sich am Ende verdient mit 2:3 geschlagen geben.
Desolate erste Halbzeit der Wiesel, Basel energisch
Die erste Grosschance in Halbzeit Eins gehörte den Wieseln. Nach etwas mehr als einer Minute fand sich Kapitän Lucas Costa Da Rosa alleine vor Basel Torspieler Serhii Shevtsov, doch beide waren so überrascht, dass der eine Glück hatte und der andere Pech das Tor nicht getroffen zu haben. Wenige Sekunden später gingen die Hausherren nach einem Abstaubertor von Peter Skrinjar mit 1:0 in Führung. Nach einem Einkick waren die Innerschweizer etwas unorganisiert und so ging Skrinjar am 2. Pfosten vergessen. Die Wiesel traten in der ersten Halbzeit ungewöhnlich statisch und undynamisch auf. Kein Tempo, viele Fehlpässe und wenig Bewegung. Trotz all‘ diesen Umständen, war es nicht so, dass sich den Gästen aus Küssnacht nicht Chancen für den Anschlusstreffer boten, aber sie wussten diese einfach nicht zu nutzen. Nach einem Weitschussversuch von Costa Da Rosa aus der eigenen Platzhälfte – Basels Torspieler Shevtsov war weit aus seinem Tor rausgerückt – wehrte Shevtsov den Ball mit dem Kopf ab und die Basler bauten neu auf, brachen auf der rechten Seite nach Doppelpass von Routinier Tunc Polat und Patrick Hunziker durch, welcher in der 10. Minute auf 2:0 erhöhte.
Die Hausherren verteidigten aggressiv und solidarisch, spielten Leidenschaftlich und traten als Team auf und liessen den Innerschweizern zu keinem Zeitpunkt viel Raum zur Entfaltung. Die Wiesel bekundeten offensichtlich so ihre liebe Mühe mit dem zweikampfbetonten und aggressiven Spiel der Basler und kamen nicht in ihren Rhythmus. Nach einem weiteren Versuch der Basler mit Flying Goalkeeper zu spielen, knackten sie die unorganisierte Küssnachter Abwehr vier Minuten vor Pausenpfiff und erhöhten durch Roberto Arranz Trullols auf 3:0. Das verrückte an dieser ersten Halbzeit ist, dass die Wiesel in diesen letzten vier Minuten das Spiel sogar noch hätten ausgleichen müssen, doch es fehlte einfach an der Effektivität und Entschlossenheit und so blieb es beim 3:0 zur Halbzeit für die Hausherren.
Barbosa überzeugt
Obwohl nicht deutlich zu erkennen, rafften sich die Wiesel in der zweiten Halbzeit etwas zusammen und verteidigten disziplinierter und solidarischer als zuvor in der ersten, als sie noch vieles schuldig blieben. Nachdem nun auch die Routiniers der Wiesel, Balu Ndoy (Rekordtorschütze von Kuna – mehr als 100 Tore) und Marko Zeba (Rekordspieler von Kuna – mehr als 100 Spiele) vermehrt zum Einsatz kamen, wirkten die Innerschweizer etwas gefestigter. Mit Debütant Leond Kqira hatte man einen weiteren defensivstarken Mann ebenfalls auf dem Platz. Nach 7 Min. 42 Sek. fiel der Anschlusstreffer für die Wiesel. Küssnachts schussgewaltiger Jony Junior Barbosa traf nach einem Einkick durch Renald Alberto De Oliveira Leal und verkürzte auf 1:3 aus Sicht der Zentralschweizer. Gute vier Minuten später doppelte Barbosa nach einem Eckball von Guilherme Pereira Machado nach und verkürzte auf 2:3. Man glaubte es irgendwie gar nicht, es war schon fast zu einfach. Noch ganze 8 Min. 25 Sekunden zu spielen, doch es blieb dabei den Wieseln ging das Wettkampfglück an diesem Tag etwas ab. Gemessen an der ersten Halbzeit war der Sieg der Hausherren klar verdient. Für die Wiesel war es eine Lehrstunde in Sachen Teamplay und Solidarität.
Fazit
Ohne Leidenschaft, Laufbereitschaft und Einsatzwille reicht Qualität allein nicht aus, um gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner zu gewinnen. Ohne Teamplay und Teamgeist in den eigenen Reihen erst recht nicht.
Aufsteiger Ebikon übernimmt Tabellenführung
Aufsteiger Empire Futsal Ebikon setzte sich im ersten Spiel des zweiten Spieltages souverän mit 6:0 gegen Ajax Fribourg durch und übernimmt damit vorerst die Tabellenführung.
Nächstes Spiel
Die Wiesel haben nun ein spielfreies Wochenende vor sich, bevor sie zum Überraschungsteam der Saison, Empire Futsal Ebikon, am Samstag 07.12.24 antreten dürfen und die Leistung von Basel korrigieren können. Anpfiff ist um 14 Uhr in der Schulsporthalle Wydenhof in Ebikon.
Telegramm Olympique Basel Futsal – MNK Kuna Futsal Küssnacht 3:2 (3:0)
Sonntag 24.11.2024, Sporthalle Sandgruben, Basel; SR: Claudio Marra, Marko Bošković
Tore: 2. Skrinjar 1:0; 9. Hunziker 2:0; 16. Arranz Trullols 3:0; 27. Barbosa 3:1; 31. Barbosa 3:2
Verwarnungen: 40. Shevtsov (Gelb, Reklamieren)
MNK Kuna Futsal Küssnacht: Silva Machado; Pereira Machado; De Oliveira Leal, Costa Da Rosa; Barbosa; Zeba, Ndoy, Kqira, Selimi
Olympique Basel Futsal: Shevtsov; Rengifo Stell; Skrinjar, Arranz Trullols; Polat; Forjan, Pinto Barros, Winter, Bandrés Abadia, Hunziker, Jager, Bermudez Soza, Zehntner
Bemerkungen: Kuna Futsal ohne Arnold, Nabil dos Anjos, Pereira Matos (alle Privat), Bem (Aufbautraining), Costa Da Rosa, De Oliveira Leal, Gomes De Araujo Junior, Kqira, La Rocca, Pašalić, Rodrigues Machado Filho, Tavares, Teixeira Machado, Würmli (alle Einsatz anderes Team), da Silva (Ferien), Nsegue Fernandez, Petković (Krank), Freimüller (keine Spielberechtigung), Kahrimanović, Mariano (nicht im Aufgebot), N. Komani, Matijević (beide Rekonvaleszent), Silva Martins (Ausland).