
Vereine wie der FC Eschenbach schätzen sich glücklich, genügend Schiedsrichter zu stellen und damit das vom Verband vorgegebene Kontingent zu erfüllen. Wenn dann die für unseren Dorfverein im Einsatz stehenden Unparteiischen dermassen erfolgreich unterwegs sind, wirft das hohe Wellen.
Die Gebrüder Nico und Julian Müller erklimmen hohe Stufen und sind unsere Aushängeschilder. Besonders erfreulich: Mit Nico Gattiker und Janik Kobler sorgen auch zwei Nachwuchsschiris für Furore. Auf die beiden richten wir diesmal den Fokus.
Pascal Gärtner, selbst als aktiver Referee in der 2. Liga tätig, zeichnet sich in unserem Verein verantwortlich für die Schiedsrichter. Die Schiedsrichterkommission des Verbandes legte die neuen Qualifikationen fest. Und diese lösten bei ihm und in unserem Verein ein Hochgefühl aus. Dazu «Gärti»: «So viele Promotionen gab es bei unserem Verein wohl noch nie. Dies freut mich sehr, zumal wir nun mit Nico Müller auch auf internationaler Bühne vertreten sind. Ich gratuliere unseren Unparteiischen herzlich zu den hervorragenden Leitungen.»
Seit den letzten Jahren führt die Karriere der Gebrüder Nico und Julian Müller steil nach oben. Verschiedentlich durften wir an dieser Stelle von ihrem Wirken in den hohen Ligen berichten. Nico schaffte nun den Sprung zum Schiedsrichterassistenten in der FIFA und wirkt somit auch an der Seitenlinie in ausländischen Stadien. Sein jüngerer Bruder reift zum Spitzenschiedsrichter und beobachtet die Spiele fortan auch als VAR (Videoschiedsrichter) oder AVAR (Videoschiedsrichterassistent).
18-jährig und bereits Drittligaspiele
Weil Nico Gattiker in seinen Testspielen gute Leistungen erbrachte, erhielt der 18-jährige Nachwuchsschiri bereits die definitive Qualifikation für die 3. Liga regional. Ausserdem folgt er dem Aufgebot für den SRA-Ausbildungskurs Stufe 2. Liga interregional.
Nebst den Spielen als Junior im Dress der Gelbschwarzen und im Team Seetal schlüpfte Nico schon früh als Spielleiter in die Rolle des Unparteiischen. Als Schiedsrichterobmann Pascal Gärtner vor die Mannschaft trat und die Werbetrommel rührte, entschloss sich Nico, den Ausbildungskurs zu besuchen. In der Ausbildung steckend, lockte ihn vorerst auch der finanzielle Zustupf. Sein Sackgeld liess sich durch die Entschädigung aufpolieren. Mit dem Essen kam jedoch der Appetit! Die ersten Juniorenspiele brachte er erfolgreich über die Bühne. Er wurde in die verschiedenen Förderungsprogramme und in die Talentgruppe aufgenommen und erklomm Stufe um Stufe auf der Leiter nach oben.
Bereits im vergangenen Herbst leitete er das erste Drittligaspiel SC Kriens II gegen den FC Ruswil im Stadion am Fusse des Pilatus. Als Jugendlicher bereits so viel Verantwortung zu übernehmen, gefällt ihm. Dazu Nico: « Es fasziniert mich, wie jedes Spiel anders verläuft und ich dabei die Emotionen hautnah erleben darf. Zudem ist es bereichernd, immer wieder mit neuen Menschen in Kontakt zu treten und sie kennenzulernen. » Mittlerweile hat Nico seine Fussballstiefel an den Nagel gehängt und widmet sich vollumfänglich dem Schiedsrichterwesen. Unumgänglich, denn er will weitere Ziele verfolgen. Er will schon bald die Qualifikation zur 2. Liga erlangen und dann in die Referee Academy aufgenommen werden. Dies ist das nationale Ausbildungsprogramm für talentierte junge Schiedsrichter.
Spieler und Schiri: Janik
Der 17-jährige Eschenbacher Janik Kobler wurde ins Footeco-Programm aufgenommen. Dabei erhält er neben den «normalen» Spielen auch Footeco 13 (und evtl. auch Footeco 14) Einsätze zugeteilt. Diese Footeco-Spiele finden hauptsächlich am Samstagmorgen statt. Bei diesen Einsätzen wird Janik von speziell ausgebildeten Coaches betreut und begleitet. Es handelt sich dabei meist um langjährige (Spitzen-)Schiedsrichter, welche das Förderprogramm für junge Schiedsrichter(innen) unterstützen.
Die von ihm neulich geleitete Partie SC Kriens FE-13 gegen den FC Rapperswil bereitete Janik viel Freude: « Ich leiste gerne meinen Beitrag an der Entwicklung der jungen Talente. Erstaunlich, was sie fussballerisch auf den Platz zaubern. Für mich ist die Spielleitung Lebensschule und mir gefällt die Wechselwirkung. Als Schiedsrichter verstehe ich den Spieler, als Spieler den Schiedsrichter. » Im Gegensatz zu Nico geht er mit dem Team Seetal A immer noch auf Punktejagd und schätzt es auch, gewisse Trainingseinheiten mit der 1. Mannschaft zu absolvieren. Wohin führt sein zweispuriger Weg?
Der Kantischüler investiert jedenfalls viel Zeit für den Fussball. Vorerst Spielleiter auf dem Weiherhaus, reizte es ihn, ein «richtiger» Schiedsrichter zu werden. Er bestand den Fitness – und Regeltest und nach C-Juniorenspielen im Herbst dieser Saison erkannten die Coaches schon bald sein Potential. Und jetzt ist er mit seiner unglaublichen Energie zweigleisig mittendrin statt nur dabei!