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Die Krienser Gefühlslage nach dem Abpfiff glich jener vom vergangenen Wochenende. Enttäuschung nach dem Punktgewinn. Oder eben Punkteverlust. Vor einer Woche hatte der SCK in letzter Minute den Ausgleich erzielt, gestern war es das Heimteam aus Cham.
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Ein Ausgleich, der sich 10 Minuten vorher kaum angedeutet hatte. Wir lagen mit zwei Toren in Führung. Kämpften, spielten nachvollziehbar rudimentär – hatten das Geschehen allerdings unter Kontrolle. Cham schlug zwar viele (viele) weite Bälle, versuchte so sein Glück, war damit aber kaum gefährlich. Vorerst.
«Wir müssen dagegenhalten», sagte SCK-Trainer Gianluca Frontino vor dem Anpfiff. Das taten wir ordentlich. Das Spiel auf dem tiefen Rasen im Eizmoos war wie erwartet umkämpft und intensiv, auf Kosten von spielerischen Glanzlichtern. Auch wir agierten mal rustikal, schlugen die Bälle, eigentlich entgegen unserem Spielstil, weit und lang.
Fünf Änderungen nahm Gianluca Frontino in der Startaufstellung gegenüber dem Auftritt im Kleinfeld gegen Lugano vor. Alejandro Willimann, Colin Erdin, Jorge Facal, Luka Sliskovic und Luki Riedmann rückten in die erste Elf. Für Jorge Facal und den in der Hinrunde verletzten Colin Erdin wars das Startelfdebüt in dieser Saison.
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Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Das Heimteam ging nach einem Ballverlust von uns im Spielaufbau in Führung. Wir glichen allerdings postwendend aus, Nico lupfte auf Luka und der lupfte über den Chamer-Keeper. Gut zehn Minuten waren gespielt. Viel erbauliches passierte bis zum Pausenpfiff nicht mehr. Luftduelle, Zweikämpfe und immer wieder Fehlpässe auf beiden Seiten prägten das Geschehen. Es war eine etwas zerfahrene Angelegenheit und das kam eher dem Heimteam entgegen.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Wir suchten öfters auch spielerische Lösungen, waren nun das aktivere und dominierende Team – und wir schossen verdientermassen zwei Tore durch Luka, nach einem Solo über links und Nico, er staubte nach einem Pfostenschuss von Luka ab, und erspielten uns zudem noch ein, zwei weitere Gelegenheiten.
Und weil wir weiterhin konsequent verteidigten und die Duelle mit Lust und Laune bestritten, brachte sich das Heimteam höchstens bei Standards in aussichtsreiche Positionen. 3:1 Führung, nach knapp 80. Minuten. Dass es dann 10 Minuten später 3:3 stehen würde, davon war nun wirklich nicht auszugehen. Tja. Cham steckte nie auf und profitierte am Ende von zwei Fehlern von uns.
Kriens-Trainer Gianluca Frontino war die Enttäuschung im Gesicht abzulesen, wie er gegenüber der «Zuger Zeitung» sagt: «Es tut weh, aber wir müssen das Unentschieden akzeptieren. Wenn gewisse Spieler nicht bereit sind, noch einen Schritt mehr zu gehen, nicht mit dem letzten Willen den Sieg festzuhalten, dann haben wir den Sieg auch nicht verdient.»
Ärgerlich und schade bringen wir uns so, wie schon gegen Lugano, um den eigentlich verdienten Lohn – nach dem besten Auftritt im Eizmoos seit Jahren. Am Samstag gehts im Kleinfeld weiter. Zu Gast ist dann der FC Baden. Anpfiff 17.30 Uhr.
Telegramm SC Cham – SC Kriens 3:3 (1:1)
Eizmoos. – 750 Zuschauende. – SR Jevremovic. – Tore: 10. Büeler 1:0. 11. Sliskovic 1:1. 57. Sliskovic 1:2. 68. Siegrist 1:3. 86. Eigentor Heller 2:3. 90. Marleku 3:3. – Cham: Zajac; Büeler, Niederhauser (78. Loosli), Schuler, Zimmermann (78. Pauli); Bajric; Kiendrebeogo, Büeler (64. Domoraud), Pasquarelli (64. Martin), Vögele; Marleku. – Kriens: Heller; Hermann, Harperink, Erdin, Heiniger; Siegrist, Kadima, Willimann, Sliskovic (81. Ris); Riedmann, Facal (68. Ukmata). – Bemerkungen: Cham ohne Franek, Tschopp, Flühmann, Gomes (alle gesperrt) und Lang (verletzt). Kriens ohne Wicht (verletzt), Gegaj und Schwegler (beide gesperrt). 68. Pfostenschuss Siegrist. Verwarnungen: 56. Sliskovic (Foul), 59. Büeler (Foul), 71. Harperink (Foul), 76. Martin (Foul), 77. Schuler (Foul), 89. Bajric (Foul), 92. Kiendrebeogo (Ballwegschlagen).