Küssnachter Frauen vor Bewährungsprobe in der NLB

0:4-Auswärtssieg: Gina Schlliger (Mitte) und die FCK-Frauen konnten vom FC Winterthur im Herbst 2024 nicht gebändigt werden (Archivbild: Patrick Portmann).

Am Sonntag um 14:00 Uhr geht für die Küssnachter Fussballerinnen gegen den FC Winterthur die NLB-Saison weiter. Nach einer starken Hinrunde warten nun fünf Spiele mit richtungsweisendem Charakter für den Rest der Saison.

Bisher verlief die Saison etwas holprig. Die Küssnachterinnen verfolgten einen offensiveren Ansatz als in vorherigen Saisons. Mit einem hohen Pressing und einer starken Laufleistung erzwangen sich die FCK-Frauen eine Menge Chancen, was sich auch gleich beim 3:0-Auftaktsieg gegen den FC Solothurn auszahlte. In der Defensive waren die FCK-Frauen oft etwas zu naiv und wurden in den darauffolgenden Spielen hart dafür bestraft. An den Spieltagen zwei und drei kassierten sie zusammen 10 Gegentore. Dies wurde zum Weckruf, und die Defensive stabilisierte sich. Mittlerweile steht das Team im Tabellenmittelfeld mit einem Polster von vier Punkten auf die Abstiegsplätze, das wohl komfortabelste Hinrundenergebnis der Küssnachter NLB-Geschichte.

Das Trainerteam um Stephanie Erne und Daniel Rogenmoser sollte die Dynamik vom Ende der Hinrunde erhalten. Dabei ging es für das Team ins Trainingslager nach Antalya, wo es ideale Bedingungen vorfand und bei etwas Kontrast zum tristen Schweizer Februar trainieren konnte. Für die Küssnachterinnen, deren sportliches Überleben in der NLB in der Vergangenheit oft vom Zusammenhalt zwischen den Spielerinnen abhängig war, spielt dabei zudem auch der Teambuilding-Aspekt eine wichtige Rolle, gerade zur Integration junger und neuer Spielerinnen.

Von Letzteren gab es in einem ruhigen Wintertransferfenster nicht viele: Rania Chehade, Sophie Rolinger und Lea van Weezenbeek stiessen neu zum Team. Abgänge gab es keine, und so hat das FCK-Trainerteam bei der Aufstellung genug Optionen. Die Vergangenheit zeigt: Es wird sie brauchen. Personalprobleme gab es in so gut wie jeder Saison seit dem Aufstieg; diese Spielzeit könnte den wenig erfreulichen Trend durchbrechen.

Sportlich scheint die Vorbereitung gut gelaufen zu sein; die Testspielergebnisse sind durchweg positiv. Allerdings ist Trainerin Stephanie Erne nicht mit allen Leistungen zufrieden. Zum Saisonstart muss es im Vergleich noch eine deutliche Leistungssteigerung geben. Erne geht jedoch davon aus, dass sie dazu keine weitere Motivationsarbeit leisten muss: „Jede weiss selbst, was es braucht und wird das auch zeigen.“

Das ist auch zwingend nötig, auch wenn die FCK-Frauen vorerst nicht auf die Tabelle schauen, sondern sich nur an der eigenen Leistung messen lassen wollen. Der Spielplan hat es in sich. An allen fünf verbleibenden Spieltagen warten mit Winterthur, Oerlikon, Lugano, Wil und Sion nur noch direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Die Küssnachter Fussballerinnen haben ihre Ausgangslage bis zu den Abstiegsspielen selbst in der Hand.

Zunächst empfangen die Küssnachterinnen am Sonntag den FC Winterthur. Die Zürcherinnen unterlagen zuletzt dem FC Oerlikon, stehen aber nach wie vor einen Tabellenplatz über dem FCK. Anders sieht es im direkten Duell aus, wo die Küssnachterinnen den FCW im Herbst mit 4:0 bezwangen. Ein ähnliches Ergebnis würde das Team von Stephanie Erne und Daniel Rogenmoser zum Rückrundenstart diesen Sonntag in Luterbach sicher auch unterschreiben.