Spektakel im Kleinfeld: Kriens siegt im Spitzenspiel gegen Biel!

Die Krienser Spieler jubeln vor der begeisterten Krienser Heimkurve (Bild: Daniel Gehrig).

Was für ein Fussballspektakel im Krienser Kleinfeld! Der Spitzenkampf um die Tabellenführung in der Promotion League zwischen dem SC Kriens und dem FC Biel liess jedes Fussballherz höher schlagen.

Das Spiel gegen Biel kannte drei Höhepunkte. Da war zum einen die wunderbare Kulisse, mal wieder. Ganz Kriens im Kleinfeld. Gegen 2000 Menschen werden es wohl gewesen sein. Bei Sonnenschein und einer Partie, die hielt, was sie versprach.

Und dann war da die 62. Minute. Die Balleroberung von Silvan Schwegler, sein Pass zu Nico Siegrist und was dieser danach mit der Kugel veranstaltete, war schon grosse Klasse. Zwei, drei Schritte in den Strafraum, der Hacken von rechts auf links und der Schlenzer via Innenpfosten zum 1:0. Ein Gemälde in grünweiss.

Es war die verdiente Führung. Der SC Kriens war gefährlicher nach dem Seitenwechsel. Es gab gute Torgelegenheiten, Nico traf nur die Latte, Rrezis Schuss zischte knapp übers Tor. Die absolute Offensive suchte keines der beiden Teams. Die erste Halbzeit war ein Abtasten, ein Belauern. Ohne viele Torszenen. Der Respekt beider Mannschaften voreinander war spür- und sichtbar.

Biel trat wie erwartet mit viel physischer Präsenz auf, hatte viel individuelle Klasse auf dem Platz und über Phasen immer auch die Dominanz, die dieses Team ausmacht. SCK-Cheftrainer Gianluca Frontino hatte es vor dem Spiel gesagt: «Wir müssen diese Phasen aushalten können.» Und das tat der SC Kriens über 95 Minuten. Mit viel Solidarität, gegenseitigem Helfen und Zweikampfgeist. Kein Duell war zu aussichtslos, wo immer der Ball war, der SC Kriens war scharf darauf.

Torgelegenheiten hatte der FC Biel demnach auch keine Handvoll, trotz dominantem Spiel, vor allem nach dem 1:0 von Nico. Einige stehende Bälle, dazu zwei Distanzschüsse. Lars Hunn war stets auf dem Posten. Und auf der anderen Seite fehlte bei Célien Wichts Abschluss, rund 15 Minuten vor Schluss, ganz wenig zur Entscheidung. SCK-Trainer Gianluca Frontino jubelte hinterher in der «Luzerner Zeitung»: «Es lohnt sich, nach Kriens ans Fussballspiel zu kommen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Aber es bleibt keine Zeit zum Feiern, denn am Mittwoch wartet schon das nächste schwierige Spiel in Delémont.»

Nein, dieser Sieg ist verdient. Weil der SC Kriens alles dafür tat, um die drei Punkte im Kleinfeld zu behalten – auf und neben dem Spielfeld. Was uns zum dritten Höhepunkt bringt: dem Schlusspfiff nach 95 Minuten (die sich anfühlten wie eine Viertelstunde) und den damit verbundenen Emotionen. Jubel, Erschöpfung, Genugtuung und da und dort auch ein paar Freudentränen. Es war wunderbar. Der SC Kriens nimmt all diese Emotionen mit. Auf das Team wartet das ganz schwierige Auswärtsspiel in Delsberg am kommenden Mittwoch. Acht Spiele bleiben, das letzte Saisondrittel hat gut begonnen.

Telegramm FC Kriens – FC Biel 1:0 (0:0)
Kleinfeld. – 1514 Zuschauende. – SR Borra.
Tore: 62. Siegrist 1:0.
Kriens: Hunn; Aversa (37. Harperink), Fäh, Heiniger; Siegrist (81. Facal), Kadima, Hermann, Schwegler, Gegaj; Hoxha (71. Wicht), Sliskovic (81. Riedmann).
Biel: Roth; Ndema Mbongué, De Oliveira, Kelvin, De Freitas (76. Moulin), Massombo, Mveng (86. Dib), Sartoretti, Dzonlagic (61. Beyer); Socka Bongué, Coulibaly (86. Arrivas).
Bemerkungen: Kriens ohne Gubinelli, Erdin, Caserta, Kunz und Heller (alle verletzt). Biel ohne Maurer, Alic (beide verletzt) und Radtke (krank). 55. Lattenschuss von Sliskovic. Verwarnungen: 14. Heiniger (Foul), 39. Fäh (Foul), 72. Siegrist (Foul), 78. Hermann (Foul).