Rothenburg mit viel Herzblut zu drei Punkten gegen Emmenbrücke

Rothenburg II sichert sich einen wichtigen Heimsieg in der 4. Liga (Bild: FC Rothenburg).

S’Zwöi von Rothenburg holt sich mit einem wichtigen 3:2 Erfolg gegen Emmenbrücke und bleibt somit weiterhin im Rennen um einen Aufstiegsplatz für die 3. Liga.

Nach einer sehr unglücklichen Auftaktniederlage in einem aufopferungsvollen Spiel gegen ein starkes SC Nebikon (0:1 Niederlage), ging es für den FC Rothenburg eine Woche später beim Heimauftritt gegen Emmenbrücke darum, den Anschluss an die Spitzenpositionen nicht zu verlieren. Jedoch gibt es leichtere Gegner als die Gäste aus Emmenbrücke, die auf spielerischer Ebene mit Sicherheit zu den besten Teams in der 4. Liga gehören. Gegenüber der Auswärtspartie nahm der Chefcoach einige Änderungen vor. Emmenbrücke, ultraoffensiv eingestellt, wurde in der Startphase überrascht. Mit einem aggressiven Pressing setzte Rothenburg die Gelb-Schwarzen bereits frühzeitig in dessen eigener Platzhälfte unter Druck. Das schmeckte dem FCE überhaupt nicht, die der Drucksituation geschuldet, einige leichte Fehler produzierten und sich oftmals nur mit weiten Bällen zu helfen wussten. Allerdings war genau einer dieser weiten Bälle brandgefährlich. Ein Abstimmungsproblem in der sonst sehr sicheren FCR-Hintermannschaft führte zu einer Chance für Emmenbrücke. Der Schuss des FCE-Stürmers flog haarscharf am Pfosten vorbei. Zwei Minuten später folgte eine fast identische Situation, aber erneut vermochte der FCE-Spieler den Ball nicht im Tor unterzubringen. Auf der Gegenseite hätte Hänsli beinahe von einem Abpraller profitiert, doch es fehlte die Kraft für einen gezielten Abschluss. Der Druck von Rothenburg nahm weiter zu. Nach einem Eckball versenkte Marelli per Kopf das Leder im Netz! 1:0.

Zwar blieb Emmenbrücke mit schnellem Umschaltspiel brandgefährlich, Rothenburg hatte hingegen weiterhin die grösseren Spielanteile. Zudem stand Emmenbrücke jetzt nochmals höher, weshalb beide Abwehrreihen kaum Zeit bekundeten, um die Bälle in Ruhe zu verarbeiten. Ein ständiges hin- und her. Bis dato sahen die Zuschauenden eine äusserst attraktive Partie mit viel Dynamik, knackigen Zweikämpfen und einem beachtlichen Tempo. Verschnaufpausen gab es kaum. Zurkirchen profitierte in der 23. Minute von einem Durcheinander vor dem Tor bei Troxler. Er reagierte blitzschnell und netzte den Ball zum 2:0 ein. In der 30. Minute durfte sich Zurkirchen ein weiters Mal als Torschützen feiern lassen. Wiederum reagierte er schneller als sein Gegenspieler. Beim FCE sass der Schock tief. Was Rothenburg in der ersten halben Stunde ablieferte, war bärenstark und zeigte gleichzeitig die Fortschritte aus den vergangenen Monaten! Ein leidenschaftlicher Kampf mit viel Herzblut. Leider nahm der FCR unverständlicherweise in den letzten 8 Minuten vor der Pause den Fuss vom Gaspedal und überlies Emmenbrücke fast komplett das Spieldiktat. Es kam so, wie es kommen musste! Rothenburg bettelte fast schon um den Anschlusstreffer. Die Gäste fanden nun eindeutig mehr Räume für die Spielgestaltung, was Sie gekonnt ausnützten. Nachdem ein Schuss nur an den Pfosten klatschte, nützte Saliqunaj die 4. Nachspielminute der 1. Halbzeit, um auf 1:3 zu verkürzen, weil es ein Missverständnis zwischen Torhüter Ottiger und einem Abwehrspieler gab. Weshalb der Schiedsrichter so lange nachspielen liess, bleibt wohl sein Geheimnis. Die Gelb-Schwarzen schöpften neue Hoffnungen. Glück für den FCR, dass im Anschluss nicht sogar noch das 2:3 fiel. Ottiger rettet mit einer Glanzparade. Die Pause kam definitiv zur richtigen Zeit.

Emmenbrücke nahm sich für den zweiten Durchgang einiges vor, während Rothenburg phasenweise den Faden verlor und lediglich darauf bedacht war, den Vorsprung zu verwalten. Die Gangart wurde gleichzeitig deutlich ruppiger. Ebenso verteilte man gegenseitig einige verbale Nettigkeiten. Auch von den Zuschauerrängen überbordeten teilweise die Emotionen. Vor allem Flügelflitzer Contreras musste einiges einstecken, weil viele Aktionen nur darauf zielten, den Pfeilschnellen FCRler irgendwie von den Beinen zu holen. Es kam zu einigen verletzungsbedingten Unterbrechungen, was den Spielfluss deutlich hemmte. Die Gäste aus Emmenbrücke drückten vehement auf den zweiten Treffer, während Rothenburg vor allem mit Kontern gefährlich blieb. Captain und Abwehrchef Bolzern hatte sprichwörtlich alle Hände und Füsse mit der gesamten Mannschaft zu tun, um die teils sehr wilden Angriffsbemühungen der Gäste zu stoppen. Jurt und Hänsli verpasste es, die Führung weiter auszubauen. Die Reserven vom FCE versemmelten sogenannte 100% Chancen oder Sie scheiterten dann am gut aufgelegten Ottiger im Tor der Rothenburger.

In der 80. Minute machte es FCE-Spielertrainer Gomez mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 nochmals spannend. Das brachte, aus Sicht des Heimteams, nochmals unnötig Spannung zurück. Keine zwei Minuten später verzog Müller aus aussichtsreichster Position. Es hätte die Vorentscheidung sein können. Im Gegenzug jubelte Emmenbrücke vergeblich, als ein Tor wegen Offside nicht gegeben wurde. Der überragende Mittelfeldmotor Imfeld erhielt in einem Zweikampf unglücklich den Ellbogen an den Kopf, weshalb er völlig benommen ausgewechselt werden musste. Der Verdacht auf eine leichte Hirnerschütterung bewahrheitete sich zum Glück nicht. Sekundenbruchteile später lief der eingewechselte Krummenacher allein auf Torhüter Troxler zu, doch die Nerven versagen. Er verzog deutlich. Emmenbrücke warf nochmals alles nach vorne. Eigentlich hätte Emmenbrücke in der Schlussphase nicht mehr zu Elft auf dem Platz stehen dürfen, denn Contreras wurde aus vollem Lauf heraus von hinten mit einer üblen Grätsche gefoult, aber der Schiedsrichter zeigte nur die gelbe Karte. Mit vereinten Kräften verteidigte Rothenburg den Sturmlauf der Gäste bis zum Abpfiff in der 95. Minute!

Rothenburg legte eine fantastische erste Hälfte hin, doch dafür trumpfte Emmenbrücke im zweiten Durchgang auf. Übers Gesamte ist der Sieg verdient, auch wenn Rothenburg zu wenig aus einer deutlichen 3:0 Führung machte und zu fahrlässig mit den weiteren Chancen umging. Emmenbrücke bewies nach dem drei-Tore Rückstand eine starke Moral und gab nie auf. Mit dem Sieg bleibt Rothenburg im Rennen um den Aufstieg in die 3. Liga. Die nächste Partie findet auswärts beim FC Sempach statt. Das Hinspiel endete mit einer 0:1 Heimpleite.