«Heftiger Nackenschlag» für Rothenburg

Grosse Ernüchterung beim FC Rothenburg nach der sechsten Niederlage (Archivbild: FC Rothenburg).

Sechs Minuten vor Schluss klassierte Rothenburg ein dummer Gegentreffer, der aus einem Absprachefehler in der Abwehr entstand. Umso ärgerlicher, weil Rothenburg zuvor mehrere gute Möglichkeiten vor dem gegnerischen Tor ungenützt liess. Ein bitterer Abend.

Das Hinspiel endete mit einer 1:0 Niederlage für Rothenburg, obwohl der FCR damals den Gegner über weite Strecken dominierte und mehrere Male lediglich das Aluminium traf. Im Rückspiel in Sempach sollte nun das Resultat aus dem Hinspiel korrigiert werden. Leider musste das «Zwöi» vorab einen nicht unwesentlichen Dämpfer verkraften, weil sich Captain Tim Bolzern am Freitagabend am Knie verletzte. Er fällt aufgrund einer bevorstehenden Operation für den Rest der Rückrunde aus. An dieser Stelle gute Besserung. Immerhin gab es auf der Gegenseite eine positive Meldung über Rückkehrer Luca Malloci, der zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder bei einem Ernstkampf mitwirkte. Mit einem klaren Ziel drei Punkte aus Sempach mitzunehmen, startete Rothenburg optimistisch ins Spiel, doch die Mannschaft des Trainerduos Kamber und Lugli überraschten die Rothenburger mit einem horrenden Tempo in der Anfangsphase.

Es schien zweitweise so, als wäre das Heimteam ein Spieler mehr auf dem Platz. Sie wirbelten überall und machten alle Räume geschickt dicht. Rothenburg gelang es kaum, das gewohnte Kombinationsspiel aufzuziehen. Zudem wirkte das Team ungewohnt nervös. Vieles funktionierte nicht wunschgemäss. Sempach rannte stetig an, erarbeitete sich gute Abschlussmöglichkeiten, doch Sie scheiterten immer wieder am sehr aufmerksamen Torhüter Matter. Für die Zuschauer war es jedenfalls ein sehr unterhaltsames Spiel. In der 35. Minute hätte Rothenburg tatsächlich in Führung gehen können, aber der Schuss aus der zweiten Reihe verfehlte das Ziel. Sempach hätte kurz Zeit darauf selbst in den Führungstreffer erzielen können. Mit vereinten Kräften vermochte Rothenburg die brenzlige Situation im 5er zu klären. Auch, weil Torhüter Matter sich wagemutig im allerletzten Moment vor den Ball warf. Die Halbzeit kam danach definitiv im richtigen Moment. In der Kabine sprach Cheftrainer Bosshard einige Dinge an, die zur zweiten Halbzeit unbedingt besser laufen sollten.

Tatsächlich lief es im Anschluss wesentlich besser. Während Rothenburg besser ins Spiel fand und weniger Räume zuliess, agierte Sempach einen Tick defensiver. Ebenso wirkte das Team von Trainer Kamber nicht mehr ganz so dominant. Beide Teams neutralisierten sich vorerst im Mittelfeld. Richtig zwingend war kein Team mehr vor dem gegnerischen Gehäuse. Ein harmloser Kopfballversuch nach einem Eckball von Rothenburg landete in den Armen von FCS Torhüter Gut. Müller und Contreras verpassten den idealen Moment für die Schussabgabe und so blieb es weiterhin beim torlosen Remis. In der Schlussphase verzeichnete Rothenburg nun etwas mehr Spielanteile. Sie drückten auf den Führungstreffer, doch genau in dieser Phase kam es zu einem fatalen Missverständnis.

Ein weiter Ball rutschte im Mittelfeld durch bis zur Abwehr. Der herauseilende Torhüter Matter behinderte Abwehrspieler Nadler und so spitzelte der einwechselte Portmann den Ball ins Tor. Zwar hätte Nadler den Ball beinahe auf der Torlinie abgefangen, jedoch reichte es um eine Fussbreite nicht. Kein Vorwurf an Torhüter Matter, der zuvor mit zahlreichen hervorragenden Interventionen seine Leute im Spiel hielt. Entsprechend gross der Schock bei Rothenburg. Die intensive Partie hinterliess Spuren, weshalb Rothenburg nicht mehr in der Lage war auf den Gegentreffer zu reagieren. Alle Angriffsbemühungen verpufften ins Leere. Es blieb beim 1:0 für Sempach. Besonders hervorzuheben gilt es die Fairness beider Teams, trotz der sportlichen Brisanz und trotz der hohen Intensität, denn der Schiedsrichter musste keine einzige gelbe Karte ziehen!

Verständlicherweise gross die Ernüchterung beim FCR, die bereits die sechste Niederlage kassierten. Besonders bitter die Tatsache, dass alle sechs Niederlagen mit nur einem Tor Differenz zustande kam und allesamt mit eine wenig mehr Wettkampfglück zu verhindern gewesen wären. Ein schwacher Trost, denn Rothenburg muss nach dieser Niederlage den Traum von der Aufstiegsrunde in der Saison 2024/2025 vorzeitig begraben. Gratulation dem FC Sempach, auch wenn der Sieg in der Schlussphase der Partie eher glücklich zustande kam. Für Rothenburg gilt es das Spiel schnellstmöglich abzuhaken und den Blick in die Zukunft zu richten. Die junge Mannschaft besitzt einiges an Potential. Sicherlich wird man mit Sicherheit noch viel positives vom «Zwöi» hören.