
Es wurde nochmals laut im Kleinfeld vor über 1000 Zuschauern, die letzten Sekunden liefen, Zürich griff nochmals an und der SC Kriens verteidigte nochmals, grätschte, rannte und warf sich in die Zweikämpfe. Es war das Bild der zweiten Halbzeit.















Die Gäste waren über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft nach dem Seitenwechsel. Zürich trat mit viel Elan auf, war spielfreudig und hatte viel individuelle Qualität. Dass der SC Kriens am Ende die drei Punkte im Kleinfeld behielt, verdankte er einer ungemein solidarischen Defensivarbeit, viel Leidenschaft und zwei Toren in seiner besten Phase des Spiels. Zürich begann druckvoll und traf den Pfosten nach wenigen Minuten. Es waren die Vorboten dessen, was in der zweiten Halbzeit auf den SC Kriens zukommen sollte.
Aber der SC Kriens reagierte und ging nach 11 Minuten durch Luka Sliskovic in Führung. Ein Schuss in die lange Ecke aus sechs, sieben Metern. Das 10. Saisontor von Luka, schön vorbereitet über die rechte Seite von Nico Siegrist und Juli Hermann. Nun folgte die stärkste Spielphase des SC Kriens, das 2:0 durch Rrezart Hoxha und die klaren Gelegenheiten zum 3:0 und sogar 4:0. Diese Möglichkeiten wurden vergeben und das Spiel blieb offen.
Nach einer halben Stunde musste Timo nach einem Zusammenprall und einer Kopfverletzung vom Feld. Nach Manu Fäh, der gesperrt fehlte, Leandro Aversa, der sich gegen Biel am Knie verletzte und Colin Heiniger, der mit Problemen an der Verse zu kämpfen hat, war dies der nächste Ausfall eines Defensiv-Spezialisten. In der Folge orchestrierten die beiden 19-jährigen Enea Heiniger und Yanik Kunz, der gestern ein tolles Startelfdebüt feierte, die Abwehr des SC Kriens. Über mangelnde Arbeit konnten sie sich in der Folge wahrlich nicht beschweren.
Zürich kam in der 50. Minute nach einem Kopfballtreffer von Daniel Afriyie wieder heran. Der Nationalspieler Ghanas traf nach einer Ecke relativ freistehend in die weite Ecke. Lars Hunn war chancenlos. Und dann folgten die für alle SCK-Fans nervenaufreibenden 40 Minuten im Kleinfeld, in denen das Heimteam dem FC Zürich die Spielgestaltung überlassen musste. Zürich drückte zwar, erspielte sich aber auch nicht Chancen im Minutentakt. Dennoch hatte man zwischenzeitlich das Gefühl, der Ausgleich sei eine Frage der Zeit. Nun, so kann man sich irren.
Gianluca Frontino reagierte nach 75 Minuten mit einem Dreifachwechsel, der dem SC Kriens frische Kräfte und von nun an wieder mehr Entlastungsmomente bescherte. Ja, sogar wieder Torgelegenheiten einbrachte. Luki Riedmann hatte eine davon. Der SC Kriens stand nun wieder höher, hatte Balleroberungen im Angriffsdrittel. Die Dominanz der Gäste nahm etwas ab.
Und am Ende jubelte der SC Kriens, wie eigentlich üblich im Kleinfeld. Ein wichtiger Sieg, kein überzeugender, aber ein erkämpfter. Auch das kommt vor. Bereits am Donnerstag fährt der SC Kriens nach Vevey, dort wartet die nächste Herausforderung. Sechs Spiele bleiben.
Telegramm SC Kriens – FC Zürich U21 2:1 (2:0)
Kleinfeld 1044 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 11. Sliskovic 1:0, 23. Hoxha 2:0, 50. Afriyie 2:1
SC Kriens: Hunn, Gegaj, Harperink (37. Rüedi (75. Riedmann), Hermann, Heiniger, Kunz, Siegrist (75. Wicht), Kadima, Schwegler, Sliskovic, Hoxha (75. Facal)
FC Zürich U21: Morozov, Volken, Hodza (37. Muata), Ihendu, Diet, Tchamda (46. Stiel), Afriyie (63. Fischer), Di Gusto (80. Greco), Lhakpa (63. Mahar), Oko-Flex, Reverson
Bemerkungen: SC Kriens ohne Fäh (gesperrt), Gubinelli, Erdin, Aversa (alle verletzt). Löpping, Bender, Caserta, Ukmata (nicht im Aufgebot).