LSC-Frauen nur noch zwei Punkte vom Aufstieg entfernt

Die Stadt-Luzernerinnen setzen sich zuhause durch (Archivbild: Barbara Reber).

In einem intensiven und phasenweise hektischen Spiel auf grossem Feld behalten die Frauen des Luzerner SC die Nerven und sichern sich auswärts in Willisau wichtige drei Punkte im Aufstiegsrennen. Trotz spürbarem Druck zeigt das Team Moral, passt sich taktisch klug an – und steht nun kurz davor, Vereinsgeschichte zu schreiben.

Das Spiel begann schwungvoll: Bereits in der 3. Minute kombinierte sich der LSC sehenswert nach vorne. Über einen zurückgelegten Ball von Noelja Bättig und eine Weiterleitung von Alina Grüter gelangte der Ball zu Natalija Lovrinovic, die zur ersten gefährlichen Torchance kam. Ein erster Fingerzeig, dass der LSC gewillt war, früh Druck aufzubauen. Die Gastgeberinnen aus Willisau zeigten sich davon unbeeindruckt und setzten ihrerseits in der 20. Minute ein offensives Zeichen – ein Angriff über die rechte Seite endete allerdings in einem harmlosen Abschluss deutlich neben dem Tor. Es war die erste von nur wenigen echten Möglichkeiten der Heimelf, die vor allem über ihr körperbetontes Spiel Akzente setzte.

Die Luzernerinnen gingen wenig später verdient in Führung. Vorausgegangen war eine starke Balleroberung von Viviane Stutz, die sich klug fallen ließ. Alina Grüter übernahm und ließ ihre Gegenspielerin stehen, ehe sie mit einem punktgenauen Steilpass Noelja Bättig lancierte, diese umspielte die Torhüterin gekonnt und netzte zur 0:1 Führung ein. Ein sauber vorgetragener Angriff in einem bis dahin umkämpften Spiel. Kurz nach dem Führungstreffer folgte ein sehenswerter Willisauer-Angriff über die rechte Seite. Mit beeindruckender Ballkontrolle umkurvte Sina Schürmann mehrere Gegnerinnen, doch ihre Flanke fand in der Mitte keine Abnhemerin.

Eine kuriose Szene ereignete sich in der 31. Minute: Nach einem Foul an Alina Grüter verlor der Unparteiische beim Pfiff seine Trillerpfeife, was ihn offensichtlich ablenkte – denn ein rüdes Nachtreten einer Willisauer Spielerin blieb dadurch ungeahndet. Bis auf diesen Vorfall leitete der Schiedsrichter die Partie jedoch mit der nötigen Ruhe und Übersicht. Die erste Halbzeit war geprägt von zahlreichen unnötigen Ballverlusten auf Luzerner Seite – auch bedingt durch die aggressive Spielweise des Gegners. Die Nervosität war spürbar, und der Ball lief nicht so sicher wie gewohnt. Willisau trat so auf wie man es auf LSC-Seiten erwartet hatte, defensiv stark mit nur einem Gegentor aus den letzten 3 Meisterschaftsspielen.

Taktische Umstellungen bringen Kontrolle
Mit Wiederanpfiff stellte der LSC um: Captain Jasmine Imboden rückte auf die Sechserposition, während Julia Odermatt ins zentrale Mittelfeld wechselte. Diese Anpassung zeigte Wirkung – das Spiel der Luzernerinnen wurde kontrollierter, die Passstaffetten flüssiger und das Zentrum deutlich stabiler. Alina Grüter trat in der zweiten Hälfte mit zwei gefährlichen Freistößen aus rund 20 Metern in Erscheinung. Sowohl in der 56. als auch in der 78. Minute konnte die Willisauer Torhüterin den Ball nur abklatschen – doch der LSC verpasste es in beiden Fällen, aus den Nachschüssen Kapital zu schlagen.

In der 61. Minute konnte der LSC seine Führung ausbauen – allerdings mit etwas unfreiwilliger Unterstützung der Gastgeberinnen: Caroline Hurni tankte sich auf der linken Seite durch und flankte in die Mitte, wo Emanuella Mirakaj den Ball unglücklich per Kopf ins eigene Tor lenkte. Ein Angriff über die linke Seite, der für Druck sorgte und das nötige Glück auf Luzerner Seite erzwang.

Die Zweikämpfe blieben hart, das Spiel intensiv. Der LSC bekundete weiterhin Mühe mit der physischen Gangart der Heimmannschaft. In der 82. Minute sorgte eine unübersichtliche Szene für Aufregung: Nach einem klaren Foul an Jasmine Imboden beschwerte sich diese lautstark beim Schiedsrichter, forderte die gelbe Karte – und sah sie selbst. Ihre Gegenspielerin wurde allerdings ebenfalls verwarnt. Ab der 80. Minute verlegte sich der LSC zunehmend auf Spielkontrolle. Mit ruhigen, klug angelegten Ballstafetten versuchte man, die Uhr herunterzuspielen – was über weite Strecken auch gut gelang. In der 86. Minute gab es dann noch einen emotionalen Moment: Anita Krummenacher feierte nach längerer Verletzungspause ihr Comeback und wurde vom Team und den Zuschauern freudig empfangen.

Fazit
Das Spiel war über weite Strecken zäh und von der grossen Platzdimension sowie der Zweikampfhärte geprägt. Der LSC konnte spielerisch nicht restlos überzeugen, fand jedoch mit Anpassungen und Geduld einen Weg zum Erfolg. Fünf gefährliche Torchancen standen am Ende zu Buche – deutlich mehr als der FC Willisau, der offensiv nur sporadisch in Erscheinung trat. Die Defensive des LSC hatte nicht ihren besten Tag, doch das Team kompensierte dies durch Kampfgeist, taktische Disziplin und Teamzusammenhalt. Der Druck des möglichen Aufstiegs war deutlich spürbar: Hektik, Unruhe und einfache Fehler prägten besonders die erste Halbzeit. Dennoch: Der LSC stand nie wirklich in Gefahr, Punkte abzugeben.

Ausblick
Finalspiel auf der Hubelmatte! Bereits am kommenden Donnerstag, 22. Mai 2025, kommt es zum letzten Heimspiel der Saison – und womöglich zur vorzeitigen Aufstiegsfeier. Gegner ist die SG Root/Adligenswil, aktuell Tabellenletzter. Ein Sieg würde dem LSC nicht nur die drei Punkte bringen, sondern auch rechnerisch den erstmaligen Aufstieg in die 1. Liga sichern. Anpfiff ist um 20:00 Uhr auf der Hubelmatte. Das Team hofft auf lautstarke Unterstützung und einen neuen grün-schwarzen Zuschauerrekord beim Saisonfinale. In diesem Sinne bis am Donnerstag und Hopp LSC!!!

Telegramm FC Willisau – Luzerner SC 0:2
Telegramm: Sportzentrum Schlossfeld, Willisau
Tore: 23. 0:1 Noelja Bättig, 61. 0:2 Emanuella Mirakaj (Eigentor)
Luzerner SC: Küttel, Aeschlimann, Hunkeler, Lovrinovic, Di Mattia, Grüter, Imboden ©, Stutz, Weiss, Bättig, Suter (Hurni, Odermatt, Hartig, Krummenacher, Maienfisch, Bos)
Bemerkungen: 82. gelbe Karte Sina Schürmann (Willisau), 82. gelbe Karte Jasmine Imboden (LSC), 85. gelbe Karte Laura Spiess (Willisau).