Gunzwil siegt im Spitzenspiel gegen Rothenburg

Die beiden Teams vor dem Spitzenkampf auf der Sportanlage Chärnsmatt (Bild: Marc Müller).

Der FC Gunzwil setzte sich in einer attraktiven 2. Liga-Partie im Spitzenspiel um Rang zwei auswärts beim FC Rothenburg mit 2:4 durch. Mit den Michelsämtern gewann nicht die spielbestimmende, aber die effizientere Mannschaft mit einem sackstarken Süess im Tor dieses Spiel. Gunzwil liegt damit zwei Runden vor Schluss auf dem sensationellen 2. Platz.

Schmeichelhafte Pausenführung für die Gäste
An einem eher kühlen Frühlinglingsabend vor einer ansehlichen Kulisse wurde der 2. Liga-Spitzenkampf zwischen Rothenburg und Gunzwil schon früh lanciert und die beiden Teams brauchten kaum Anlaufzeit. In der 6. Minute verpasste das Heimteam die frühe Führung un Süess hatte vermutlich dort seine Finger bereits ein erstes Mal ganz leicht im Spiel. Nur eine Minute später verpasste Nurmi auf der Gegenseite eine Hereingabe nur um Haaresbreite. In dieser Kadenz ging es gleich auch weiter. In der 9. Minute brachte der formstarke Gunzwiler Captain Elia Ramundo einen Abschluss auf das Tor der Gäste und im Gegenzug brauchte es eine erste Glanztat von Süess, um nicht in Rückstand zu geraten. Danach folgte eine Sturm- und Drangphase der Rothenburger. In der 13., 17. und 19. Minute hatte Rothenburg drei weitere durchaus sehr gute Möglichkeiten, aber Torhüter Süess im Gunzwiler Kasten hatte jedes Mal etwas dagegen und trieb die Rothenburger Stürmer schon jetzt beinahe zur Verzweiflung. Rothenburg blieb weiter am Drücker und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit bis zur Rothenburger Führung. Denkste! Eine alte Fussballweisheit bewahrheite sich wieder einmal. «Wer sie nicht macht, bekommt sie hinten».

Genau das passierte in der 26. Minute als sich Isler bei einem Entlastungsangriff der Michelsämter ein Herz fasste und aus 25 Metern Distanz Torhüter Biedermann zum 0:1 bezwang. Nur sechs Minuten später folgte ein Angriff über Furrer auf der rechten Seite. Dieser wurde im Strafraum fair gestoppt, lag auf dem Boden, dann folgte ein «Gestocher» um den Ball und plötzlich lag dieser vor Thimo Fleischli, welcher dann alleine vor Biedermann stand und souverän zum 0:2 einschob. Welch eine Wende in dieser Partie, in welcher Rothenburg eigentlich längst hätte führen müssen, aber Effizienz ist halt eine der wichtigsten Dinge im Fussball. Rothenburg setzte danach den Fuss wieder aufs Gaspedal, aber Süess vereitelte nur kurz nach dem 0:2 die nächste Rothenburger Topchance durch Davide di Berardino. In der 41. Minute war es dann endlich soweit. Auch in dieser Szene parierte Süess den ersten Schuss glänzend, aber gegen den Nachschuss von Zurkirchen war aber auch der an diesem Abend sackstarke Süess machtlos und es stand 1:2. Mit diesem Resultat ging es kurze Zeit später auch in die Kabinen. Die Spieler von Gunzwil wussten, bei wem sie sich für die Pausenführung bedanken durften und mussten gleichzeitig eingestehen, defensiv nicht den besten Job gemacht zu haben in dieser Saison.

Teufelskerl Süess hext Gunzwil zum Sieg
Die 2. Halbzeit startete gleich, wie die 1. Halbzeit aufgehört hatte. Rothenburg war sofort am Drücker und kam in der 47. Minute zur nächsten Topchance, aber Süess war einmal mehr nicht zu bezwingen. Eine Minute später probierte es Tsawe mit einem strammen Schuss aus zwanzig Metern, aber auch dort hatte Süess noch seine Finger im Spiel. Die Rothenburger schienen langsam der Verzweiflung nahe und es folgte eine Phase im Spiel, wo sich auch der Gast aus Gunzwil spielerisch wieder mehr Spielanteile erspielen konnte und in der 55. Minute ein erstes Mal in der zweiten Halbzeit durch Furrer gefährlich vor Biedermann auftauchte, doch sein durchaus sehenswerter Treffer wurde durch Abseits aberkennt. In der 59. Minute kam Gunzwil halbrechts ausserhalb vor dem Strafraum zu einer guten Freistosschance. Marco Rogger nahm Anlauf und schoss die Kugel mit voller Überzeugung zum 1:3 in die Maschen. Nun hatte Gunzwil seine beste Phase. Gleich im Anschluss kam Lars Fankhauser zu einer Doppelchance nach einem Fehlzuspiel der Rothenburger Abwehr, scheiterte jedoch beide Male am glänzend reagierenden Biedermann. Gunzwil war nun auch Teil dieses Spiels und die Michelsämter wussten immer mehr zu überzeugen.

In der 68. Minute setzte sich Elia Ramundo über die rechte Seite sehenswert durch und fand in der Mitte den bestens positionierten Lars Fankhauser, welcher per Kopf zum umjubelten 1:4 traf. Ja, es waren brutale Minuten für den FC Rothenburg. Dem Heimteam, mit einer Vielzahl an Chancen bis jetzt in dieser Partie, wurde vor Augen geführt was gute Effizienz bedeutet. Der FC Rothenburg gab aber auch jetzt nicht auf und startete seine Schlussoffensive. In der 73. Minute wurde dann Süess von seinen Vordermannen im Stich gelassen und Matteo die Berardino erzielte den 2:4-Anschlusstreffer. Würde es jetzt tatsächlich nochmals spannend werden? Rothenburg war in der Schlussviertelstunde zwar wieder spielbestimmend, kam aber «nur» noch zu einer richtig guten Chance, bei welcher Süess nochmals zur Stelle war. Insgesamt waren aber die Angriffsbemühungen nicht mehr so gut und so endete diese Partie mit einem 2:4-Auswärtssieg für den FC Gunzwil. Gunzwil verdiente sich den Erfolg dank einer gnadenlosen Effizienz, einem unglaublichen Teufelskerl Süess im Tor und profitierte vom Chancen-Wucher des FC Rothenburg.

Letztes Heimspiel der Saison gegen Schattdorf
Auch für den neutralen Zuschauer war es eine packende Partie auf der Chärnsmatt. Die Rothenburger waren zwar über die Mehrheit der Spieldauer die spielbestimmende Mannschaft und hatte unter dem Strich ein Chancenplus, aber die Michelsämter überzeugten heute mit einer tollen Effizienz und durften sich hinten das eine oder andere Mal bei Süess bedanken. Gunzwil liegt dank diesem Sieg zwei Runden vor Schluss auf dem sensationellen 2. Tabellenplatz. Sollten die Michelsämter diese Platzierung tatsächlich ins Ziel bringen kann man von mehr als nur einer gelungenen Saison sprechen, in welcher das Hauptziel ganz klar der Klassenerhalt war. Für die Bolliger-/Erni-Elf kommt es nun am kommenden Mittwoch vor Auffahrt zum letzten Heimspiel gegen den FC Schattdorf, bevor dann Mitte Juni der Saisonabschluss auswärts beim FC Horw auf dem Programm steht. Anpfiff für das letzte Heimspiel der Saison am kommenden Mittwoch, 28. Mai 2025 um 20.00 Uhr. Hopp Gonzbu!

Telegramm FC Rothenburg – FC Gunzwil 2:4 (1:2)
Chärnsmatt – 189 Zuschauende.
Tore: 26. Isler 0:1. 32. Thimo Fleischli 0:2. 41. Zurkirchen 1:2. 59. Marco Rogger 1:3. 68. Lars Fankhauser 1:4. 73. Matteo di Berardino 2:4.
Bemerkungen: Gunzwil ohne Kronenberg, Sergio Ramundo, Martini (alle verletzt), Fähndrich (2. Mannschaft), Koch, Pervorfi, Bhomjan Tamang, Stocker, Schumacher, Borges (abwesend), Till Fleischli (abwesend).
Rothenburg: Biedermann; Hofstetter, Corim, Marelli, Portmann; Schnider, Davide di Berardino, Loser, Tambwe, Zurkirchen; Matteo di Berardino.
Gunzwil: Süess; Jan Fankhauser, Jurt, Marco Rogger, Bucher; Furrer, Thimo Fleischli, Elia Ramundo, Lars Fankhauser; Isler, Nurmi. (Erni, Friedli, Iwan Rogger, Janis Stocker, Terzimustafic).