Spielbericht FC Küssnacht:
Mit der Pistole auf der Brust zeigten die Küssnachter ihre beste Rückrundenleistung: Sie gingen früh in Führung und gewannen am Ende trotz zwischenzeitlichem Ausgleich hochverdient mit 3:1. Damit bleibt die Tür zum Klassenerhalt einen Spalt breit offen.












Mit dem Rücken zur Wand ging Cheftrainer Salvi Sorrentino vor dem Spiel gegen Baar bei der Auftsellung ins Risiko und brachte zwei Startelfdebutanten mit Severin Koller und Elio Zerla. Die sollten für frischen Wind sorgen und vielleicht auch ein wenig die Unbekümmertheit ins Küssnachter Spiel zurückbringen.
Spürbahre Veränderung
In der Vergangenheit hatten schlechte Anfangsphasen das Schicksal der Küssnachter Fussballer oft unnötig erschwert. Diesmal kam es anders. Afonso Domingos Freitas Pereira brach in der 5. Minute auf der Aussenbahn durch und fand Startelfdebütant Elio Zerla im Strafraum – der überwand Baar-Keeper Dario Buob zur frühen 1:0-Führung für den FCK. Danach entwickelte sich ein hochintensives, ausgeglichenes Spiel mit wenigen klaren Chancen. Die Küssnachter Offensivabteilung kam nur selten gefährlich durch. Defensiv stand die Sorrentino-Elf hingegen bombensicher, liess kaum etwas zu – und wenn doch, hatte Torhüter Morris Gügler keine Mühe, die Situationen zu klären. So ging es mit einer 1:0-Führung für die Gäste in die Pause.
Baar schlägt zurück, Küssnacht bleibt dran
Auch im zweiten Durchgang starteten die Küssnachter besser und setzten immer wieder gefährliche offensive Akzente, doch das zweite Tor wollte zunächst nicht fallen. Stattdessen kam Baar durch einen Slapstick-Moment zum schmeichelhaften 1:1-Ausgleich durch Kreshnik Nurcaj. Doch Küssnacht liess sich nicht beirren: Nach einem Standard in der 75. Minute stieg Janis Müller am höchsten und köpfte sein Team erneut in Führung. Diese Führung wurde nun mit aller Kraft verteidigt. Baar hatte in der Schlussphase mehrere gefährliche Aktionen, doch der Ball wollte nicht mehr ins Tor – jede gelungene Abwehraktion des FCK wurde von der Bank frenetisch gefeiert. In der 87. Minute bestrafte James Gügler einen Fehler in der Baarer Abwehrkette eiskalt und entschied die Partie mit dem 3:1.
Ein riesiger Befreiungsschlag für die Mannschaft. Aufgrund der gleichzeitigen Niederlage von Ägeri und dem unentschieden in Horw besteht sogar weiterhin eine Chance auf den Klassenerhalt.
Spielbericht FC Baar: Baar verliert Heimspiel gegen Küssnacht
Für den FC Baar ging es am Samstag um sehr viel: Ein Sieg war Pflicht, um sich nicht doch noch in der Gefahrenzone im Abstiegskampf zu sehen. Entsprechend engagiert startete die Heimelf ins Spiel. Der FC Küssnacht hingegen konnte befreiter aufspielen und verfolgte eine abwartende Taktik, um von Fehlern des Gegners zu profitieren.
Einmal mehr ein frühes und unnötiges Gegentor
Der FC Baar kam eigentlich mit viel Schwung aus der Kabine, doch ein individueller Fehler in der Defensive zerstörte die frühe Hoffnung. Nach einem unnötigen Ballverlust ging Küssnacht bereits nach sechs Minuten in Führung. Elio Zerla nutzte die Verwirrung und schob zur Führung für die Gäste ein – ein früher Rückschlag für die Baarer.
In der Folge versuchte Baar, Druck aufzubauen, zeigte sich aber zunehmend ideenlos. Viele Angriffe endeten in langen Bällen aus der Verteidigung, die jedoch sichere Beute der aufmerksamen Küssnachter Abwehr blieben. Die Stürmer agierten über das ganze Spiel hinweg meist isoliert, es fehlte an abgestimmten Kombinationen und zwingenden Torchancen. Nach etwas mehr als einer Stunde setzte Kreshnik Nurcaj in einer spielerisch zähen Phase ein starkes Zeichen. Nach einem energischen Durchbruch auf der rechten Seite zog er aus spitzem Winkel ab. Der Ball prallte via Torhüter ins Netz – der Ausgleich und gleichzeitig ein Lebenszeichen des FC Baar in der Offensive.
Die Freude über den Ausgleich hielt nicht lange. Ein unnötiges Foul nahe der eigenen Eckfahne bescherte Küssnacht einen gefährlichen Freistoss. Janis Müller stieg im Strafraum am höchsten und traf mit einem wuchtigen Kopfball zur erneuten Führung der Gäste. Wieder war die Baarer Hintermannschaft ungenügend organisiert. Das Spiel war entschieden, als James Gügler nach einem dritten groben Abwehrschnitzer plötzlich frei vor Baar-Keeper Buob stand und eiskalt verwertete.
Der FC Baar steht nach der vierten Niederlage in Folge weiterhin unter Druck
Besonders alarmierend ist die Defensivleistung: In den letzten vier Partien kassierte man 16 Gegentreffer – ein klares Zeichen dafür, dass die Mannschaft aktuell weder in der Verteidigung noch im Spielaufbau Stabilität findet. Auch offensiv fehlt es an Durchschlagskraft und Präzision. Abgesehen von Einzelaktionen strahlte Baar kaum Gefahr aus. Die strukturellen Probleme im Spiel nach vorne sind offensichtlich: fehlende Verbindung zwischen Mittelfeld und Angriff, viele unproduktive lange Bälle und mangelnde Kreativität im letzten Drittel.
Trotz der Niederlage bleibt Baar dank günstiger Resultate auf den anderen Plätzen vorerst über dem Strich. Doch ohne eine deutliche Leistungssteigerung in den letzten beiden Saisonspielen könnte der Ligaerhalt noch immer gefährdet bleiben. Die 1:3-Niederlage gegen den FC Küssnacht a/R war symptomatisch für die aktuelle Formkrise des FC Baar. Ein mentaler und taktischer Umbruch scheint dringend nötig, wenn der Abstieg aus eigener Kraft gesichert werden soll. Die letzten beiden Spiele der Saison bieten dazu die Chance.
Telegramm FC Baar – FC Küssnacht a/R 1:3 (0:1)
Fussballanlage Lättich, Baar – 154 Zuschauer – Tore: 6. Zerla 0:1, 66. Nurcaj 1:1, 75. Müller 1:2, 87. J. Gügler 1:3. – FC Baar: Buob; Jakaj, Maric, T. Müller, Nurcaj; Ferreira, Martino, Gül, Smilari, Rechli (C), Syljemani (Hübler, Zouaier, Andermatt, Mani, Gerber, Pfyl, Kalabic) – FC Küssnacht a/R:M. Gügler; Stadler, K. Schilliger (C), J. Müller, Tschupp; Landolt, Zerla, Ravarotto, Koller, Freitas Pereira; J. Gügler (Wagner, von Däniken, De Oliveira Pereira, Arnold, Wild).