
Letztes Spiel, letzter Sieg! Mit dem bereits fixierten Aufstieg im Gepäck reiste der Luzerner SC am vergangenen Samstag ins Tessin zum Saisonfinale gegen den SC Balerna. Bei sommerlich-heißen 28 Grad zeigten die Luzernerinnen nochmals eine engagierte Leistung und verabschiedeten sich mit einem verdienten 2:0-Erfolg aus der 2. Liga.
Frühe Führung nach Grüters 12. Saisontreffer
Bereits in der 6. Minute brachte Topscorerin Alina Grüter den Luzerner SC in Führung. Nach einem Bogenlampen-Weitschuss aus zentraler Position segelte der Ball über die gegnerische Torhüterin hinweg ins Netz – ein glücklicher Treffer, begünstigt durch zu viel Raum, den man Grüter im Mittelfeld gewährte.
Der frühe Treffer spielte dem LSC in die Karten – mit Ruhe und Übersicht bestimmte das Team das weitere Spielgeschehen. Nach rund 25 Minuten nahm das Trainerteam erste Wechsel in der Offensive vor – bei 18 Spielerinnen auf dem Matchblatt und den hohen Temperaturen war dies nicht nur taktisch sinnvoll, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung: Jede Spielerin sollte beim letzten Saisonspiel nochmals zum Einsatz kommen. Die erste gefährliche Szene von Balerna entstand in der 33. Minute nach einem Fehler im Spielaufbau des LSC. In der Folge wurden die Gastgeberinnen stärker, vor allem bei Standardsituationen sorgten mehrere wuchtige Kopfbälle für Gefahr, ohne jedoch den Ausgleichstreffer zu bringen.
Im Spielaufbau nutzte der LSC die Freiheiten geschickt und ruhig. In der 36. Minute setzte Larissa Bucher ein starkes Zeichen: Nach einem dynamischen Dribbling zog sie aus dem Lauf ab und traf sehenswert zum 2:0 – eine starke Einzelleistung. Der Schiedsrichter leitete die erste Hälfte weitgehend souverän. Auch eine Trinkpause wurde angesichts der Temperaturen eingelegt – eine nachvollziehbare Entscheidung, die im zweiten Durchgang leider nicht wiederholt wurde.
Weniger Tempo, viele Unterbrüche
Nach dem Seitenwechsel verlor das Spiel merklich an Tempo. Der LSC hatte das Geschehen weiterhin im Griff und spielte abgeklärt, ohne jedoch offensiv grosse Akzente zu setzen. Die Hitze, der bereits feststehende Aufstieg und eine zunehmende Zahl an Unterbrüchen führten zu einem zerfahrenen Spielrhythmus.
Besonders auffällig war die veränderte Linie des Schiedsrichters: Viele harmlose Zweikämpfe wurden plötzlich gegen Luzern gepfiffen, während deutlich härtere Aktionen der Gastgeberinnen ungeahndet blieben. Diese inkonsequente Regelauslegung brachte Unruhe ins Spiel. Nach einem harten Foul musste Luzerns Deborah Peter verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Assistentin Fritzsche wandte sich daraufhin direkt an den Trainer von Balerna mit der Bitte, seine Spielerinnen etwas zu mässigen – schliesslich ging es um nichts mehr und der LSC hatte durch die Wechsel und die intensiven Bedingungen bereits an Substanz eingebüsst.
Bis zur 75. Minute blieb Luzern spielbestimmend, ohne jedoch zwingende Chancen zu kreieren. Danach übernahm Balerna mehr Ballbesitz, auch weil beim LSC die Kräfte schwanden. Defensiv stand das Team jedoch gewohnt stabil und ließ kaum etwas zu. Ein Wermutstropfen kurz vor Schluss: In der 85. Minute musste Martina Suter ohne gegnerische Einwirkung verletzt vom Platz – ein unschöner Abschluss eines ansonsten soliden Auftritts.Insgesamt war die zweite Halbzeit arm an Höhepunkten, geprägt von Hitze, vielen Unterbrechungen und einer zunehmend ruppigen Gangart der Gastgeberinnen. Doch der LSC bewahrte Ruhe und brachte den Auswärtssieg sicher ins Ziel.
Fazit
Bei den hohen Temperaturen auf dem großen Spielfeld war bei vielen Spielerinnen deutlich zu spüren, wie die Kräfte nachliessen. Es war nicht das beste Spiel des LSC, doch das Team zeigte dennoch eine abgeklärte und reife Leistung. Besonders im Mittelfeld, wo Balerna gut aufgestellt war, überzeugte Luzern mit cleverer Raumaufteilung und taktischer Disziplin.
Über die gesamte Saison holten die Hubelmatt-Frauen aus 16 Spielen 38 Punkte und erzielten ein Torverhältnis von 37:12. Herausragend bleibt die Defensive: Im Schnitt kassierte der LSC nur 0,75 Gegentore pro Spiel – auch diesmal blieb das eigene Tor sauber. Zudem festigte Alina Grüter mit ihrem 12. Saisontreffer den zweiten Rang in der Torschützenliste. Nur Leandra Schegg von SG Stans-Engelberg I erzielte mit 13 Treffern einen Treffer mehr als die 41-jährige Grüter.
Zum Schluss noch ein kleiner Funfact: Kurioserweise stieg am Spieltag der Bierpreis im Verlauf des Abends um rund 33 % – ein kleines Hopfengetränk kostete um 20 Uhr noch 3 Franken, bevor es eine Stunde später bereits 4 Franken war – sozusagen eine Happy Hour fürs Portemonnaie, nur rückwärts!
Ausblick
Bevor es in die wohlverdiente Sommerpause geht, steht noch eine letzte Trainingswoche auf dem Programm. Interessierte Spielerinnen haben dabei nochmals die Gelegenheit, sich im Probetraining zu zeigen – denn nach dem Aufstieg ist vor der Herausforderung in der 1. Liga! Der Meisterschaftsbetrieb in der neuen Liga startet Mitte August 2025. Bis zum Beginn der Vorbereitung tankt das Team frische Energie, um dann mit viel Elan und Motivation das nächste Kapitel in Angriff zu nehmen.
Die Frauen des Luzerner SC möchten sich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen bedanken, die sie durch diese erfolgreiche Aufstiegssaison 2024/25 begleitet haben – bei den treuen Fans, allen Sponsoren sowie den zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern im Hintergrund. Ohne euch wäre diese Saison nicht das Gleiche gewesen – eure Unterstützung war und ist sensationell! 1. Liga – wir kommen! Bis dahin wünschen wir allen einen sonnigen, erholsamen Sommer und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen am Spielfeldrand!
Telegramm SC Balerna – Luzerner SC 0:2
Campo comunale, Balerna
Tore: 6. 0:1 Alina Grüter, 32. 0:2 Larissa Bucher
Luzerner SC: Hartig, Lovrinovic, Küttel, M. Suter, Grüter, Di Mattia, Maienfisch, Stutz, Weiss, Bättig Bieri © (Hunkeler, Peter, Bucher, Imboden, Krummenacher, Grobotek, Fritzsche, J. Suter).