Spielbericht FC Perlen-Buchrain:
Zum letzten Meisterschaftsspiel der Saison 2024/25 reisten die Rontaler ins Urnerland zum FC Schattdorf. Die Ausgangslage war folgende: Nach dem Gewinn des IFV-Cups hätte man die Saison gerne mit einem positiven Resultat abgeschlossen. Doch gegen spielfreudige Gastgeber, die sich zum Abschluss ebenfalls viel vorgenommen hatten, musste sich die Mannschaft von Heitzmann und Gündem mit 2:0 geschlagen geben.




















Bei deutlich kühleren Temperaturen als jene in der Umgebung Luzern und somit angenehmem Fussballwetter startete die Partie mit einer kleinen Zeremonie. Die Perler wurden auf dem Kunstrasen des Sportplatzes Grüner Wald für den Cupsieg geehrt, während auf Seiten der Gastgeber einige langjährige Akteure und Funktionäre verabschiedet wurden. Danach begann die Partie mit einer stark durchrotierten Perler-Elf, bei welcher nur fünf Spieler aus der Cupfinal-Startformation erneut von Beginn an auf dem Platz standen. Das Spiel begann träge, beide Teams tasteten sich in der Anfangsphase ab. Der FC Schattdorf kam nach gut zehn Minuten besser ins Spiel und verzeichnete erste gefährliche Szenen. Arnold tauchte auf der rechten Seite auf und zwang Seifert mit einem Flachschuss zur ersten Parade der Partie. Nur eine Minute später kam Schattdorf erneut gefährlich über rechts, ein starker Steckpass von Gamma landete bei Zgraggen, der über rechts keinen Abenehmer für seine Hereingabe fand. In der Folge verlagerte sich das Spielgeschehen zunehmend in die Hälfte der Rontaler. Die Gastgeber setzten sich in der gegnerischen Zone fest, verpassten aber in dieser Druckphase den Führungstreffer. Die Rontaler schafften es kaum, selbst gefährlich zu werden. Erst in der 22. Minute kam Mitrovic nach engagiertem Nachsetzen zum Abschluss, doch Livio Mahrow im Tor der Urner parierte.
Nur wenig später konnte Edi Basha über rechts Tempo aufnehmen, legte auf Funk ab, doch sein Versuch flog über das Gehäuse. Das Spiel pendelte sich erneut ein, ohne dass sich klare Strukturen entwickelten. Die Rontaler wirkten fahrig, waren in vielen Szenen einen Schritt zu spät und bekamen keinen Zugriff auf das Schattdorfer Aufbauspiel. In der 36. Minute war es dann Perlen-Aussenverteidiger Tomic, der mit einer starken Rettungsaktion in einem unübersichtlichen Strafraumgetümmel den Ball von der Linie kratzte. Zwei Minuten später war der Schaden allerdings angerichtet: Über die rechte Seite setzte sich Kapitän Stampfli durch, wurde zunächst von zwei Perlern bedrängt, blieb jedoch etwas glücklich am Ball und setzte sich letztlich durch. Allein vor Seifert blieb er eiskalt und traf zur verdienten Führung für die Gastgeber. Kurz vor der Pause wäre es beinahe noch schlimmer gekommen. In der 45. Minute wurde ein weiterer Angriff der Gastgeber flach in die Mitte gespielt, wo Tomic zur Stelle war und zur Ecke klärte. Diese wurde direkt gefährlich, als der Ball vom rechten Pfosten zurück ins Spielfeld prallte. Mit dem 1:0 ging es aus Sicht der Rontaler noch verhältnismässig „glimpflich“ in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig. Der zweite Durchgang war gerade drei Minuten alt, als ein unglücklicher Ballverlust der Perler den nächsten Gegentreffer einleitete. Zgraggen kam im Strafraum an den Ball und liess Seifert aus kurzer Distanz keine Abwehrchance – das 2:0 für den FC Schattdorf. Ein denkbar schlechter Start für die Rontaler, die sich in der Folge kaum erholen konnten. Offensiv ging wenig bis nichts. Die vielen Wechsel und Rotationen machten sich bemerkbar. Es fehlte an Abstimmung und der nötigen Durchschlagskraft. Während Schattdorf sich weitere Chancen erspielte, waren die Rontaler nur noch vereinzelt in der Lage, offensive Akzente zu setzen. In der 58. Minute war es erneut Seifert, der gegen Gamma stark parierte und seine Mannschaft zumindest im Spiel hielt. Auch wenn das Urner Team in der Folge nicht mehr mit derselben Kadenz agierte wie noch in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit, war es dennoch stets gefährlich, vor allem über die Seiten. Die Rontaler fanden kaum Mittel, um das Spiel in die Hand zu nehmen, und kam bestenfalls über Einzelaktionen oder Distanzschüsse zu Abschlüssen.
So versuchte es Manuel in der 70. Minute mit einem abgefälschten Weitschuss, der allerdings keine grosse Gefahr für Livio Mahrow bedeutete. Wirklich gefährlich wurde es nur noch einmal, als Patrik Stampfli nach einem Perler-Ballverlust allein auf Seifert zulief, aber den Ball knapp am Tor vorbeischob. In der 79. Minute hatten dann auch die Perler noch einen nennenswerten Moment: Eine lange Hereingabe von Adi Basha von der rechten Seite senkte sich über dem Schattdorfer Tor und landete auf der Lattenoberkante. Kurz vor Schluss vergab Manuel nach einem Konter über Dario Wiederkehr und Erni die letzte Chance des Spiels, denn nach rund 93 gespielten Minuten war die Partie vorbei und sie endete mit 2:0 für die Gastgeber.
Der FC Schattdorf ging als verdienter Sieger vom Platz. Die Gastgeber waren frischer, zielstrebiger und über die gesamte Partie hinweg überlegen. Die Rontaler kamen selten in die Zweikämpfe und fanden offensiv kaum statt. Nach einer intensiven Saison, mit dem Höhepunkt des Cupsiegs, war im letzten Spiel sichtbar, dass körperlich die Reserven aufgebraucht waren. Nun gilt es, sich in der Sommerpause zu erholen, bevor im August die neue Spielzeit beginnt….
Spielbericht FC Schattdorf: Saisonende gegen Perlen – Abschiede beim FC Schattdorf
Zum letzten Saisonspiel empfing der FC Schattdorf den FC Perlen-Buchrain. Sportlich ging es für beide Teams um nichts mehr, entsprechend gelöst war die Atmosphäre auf dem Platz. Die einen hatten letztes Wochenende den IFV-Cup gewonnen – Gratulation hier nochmals an den FC Perlen-Buchrain – die anderen konnten in der Tabelle kaum noch Veränderungen bewirken, dennoch wollte man einen versöhnlichen Abschluss auf dem Grünen Wald feiern.
Doch zuerst ein kurzer Rückblick auf das Spiel. Nach den beiden verlorenen Heimspielen gegen den FC Wilisau und den FC Kickers Luzern waren die Urner gewillt, dem dahinscheidenden Trainertrio, den Fans und vor allem sich selbst, wieder auf die Siegerstrasse zurückzukehren. Dies gelang vollumfänglich und der Tabellennachbar FC Perlen-Buchrain musste ohne Punkte wieder abreisen. Während der gesamten Spieldauer waren die Schattdorfer bissiger in den Zweikämpfen, zielstrebiger im Abschluss und erfolgreicher beim Tore schiessen. Captain Patrik Stampfli sorgte kurz vor der Pause nach einem Sololauf à la Thomas Müller (etwas Glück und eine gehörige Portion Biss) für die Pausenführung. Direkt nach Wiederanpfiff kam Routinier Gamma zu einem vielversprechenden Abschluss. Der Torwart konnte aber noch klären, beim Nachschuss von Youngster Zgraggen war er aber machtlos. Die Gäste kamen vereinzelt zu Torabschlüssen, Mahrow im Tor musste aber kaum ernsthaft eingreifen. Da nun die Schattdorfer nicht mehr mussten und die Perler nicht wirklich wollten, blieb es beim verdienten 2:0 Heimsieg für die rot-schwarzen Urner. Die Höhepunkte am Abend waren aber ganz klar die Abschiede. Der FC Schattdorf verabschiedete nämlich zwei prägende Figuren aus dem Team.
Kevin Gamma – der Mann für die spektakulären Lösungen
Kevin Gamma verlässt das Fanionteam nach einer langen Karriere. Er debütierte mit 16 Jahren in der 1. Mannschaft – damals unter Trainer Thomas Zberg, der nun auch sein letzter Coach war. Nach einem Abstecher von vier Jahren in Stans kehrte er nach Schattdorf zurück und blieb bis zu seinem 32. Altersjahr Teil des Teams.
Gamma war nie der Typ für taktisches Klein-Klein. Als Aussenläufer oder Stürmer brachte er Tempo, Wucht und ein feines Füsschen für die ganz speziellen Momente. Besonders in den letzten Jahren kam er als Joker zum Einsatz – meist dann, wenn Erfahrung, Schnelligkeit und ein gewisser Chaosfaktor gefragt waren. Seine Spezialität: Traumtore aus unmöglichen Winkeln. Oder, wie man im Urnerland sagt: „Der macht die, die man nicht machen kann – und lässt dann den Ball aus fünf Metern über die Latte segeln.“ Abseits des Platzes war Gamma immer für ein Spässchen gut, redete gern und viel – nicht umsonst trug er vereinsintern den Übernamen „Radio Gamma“. Trotz – oder gerade wegen – seiner unterhaltsamen Art wird er dem Team fehlen.
Thomas Zberg – ruhiger Stratege mit Erfolgsausweis
Auch Trainer Thomas Zberg sagt dem Fanionteam Adieu. Der ehemalige Innenverteidiger – der den Begriff „Zweikampfstärke“ vermutlich erfunden hat – war nicht zum ersten Mal Trainer des „Eis“. In den letzten drei Jahren führte er den FCS mit ruhiger Hand, taktischem Verstand und der realistischen Einsicht, dass Fussball nicht immer schön, aber am Ende vor allem erfolgreich sein muss.
Zbergs Credo war klar: „Lieber dreckig gewinnen als sauber verlieren.“ In seiner Amtszeit durfte der FCS einen IFV-Cupsieg sowie den Meistertitel in der 2. Liga regional feiern. Damit geht eine Ära zu Ende, die in Erinnerung bleiben wird – auch, weil sie gezeigt hat, dass es auf dem Rasen eben nicht immer Tiki-Taka braucht, sondern manchmal einfach einen klaren Plan, eine gute Defensive und den Mut für lange Bälle in die Spitzen, oder in den Worten von Thomas Zberg selber: „Überschlah Jungs!
Der FC Schattdorf bedankt sich bei Kevin Gamma und Thomas Zberg für ihren jahrelangen Einsatz, für unvergessliche Momente auf und neben dem Platz – und wünscht beiden für die Zukunft nur das Beste. Das „Eis“ sagt: Merci und ade – und denkt daran: Ihr seid immer gern auf dem Grünen Wald gesehen!
Telegramm FC Schattdorf – FC Perlen-Buchrain 2:0 (1:0)
Sportplatz Grüner Wald (Schattdorf), ca. 250 Zuschauende. – SR: Musaj (Zell). – Tore: 38.Patrik Stampli 1:0, 59.Zgraggen 2:0. – FC Schattdorf: Livio Mahrow; Andri Baumann, Sandro Stampfli, Joachim Gisler, Tim Gisler (72.Joel Baumann); Gamma (64.Scheiber), Wipfli, Robin Mahrow, Zgraggen (78.Coelho), Arnold (59.Pirmin Baumann), Patrik Stampli ©. – FC Perlen-Buchrain: Seifert; Adi Basha, Fecker, Müller ©, Tomic; Edi Basha, Okonkwo, Mitrovic, Funk (56.Manuel); Erni, Mirashi (63.Dario Wiederkehr) – Bemerkungen: Verwarnungen für Tim Gisler (28.) und Joachim Gisler (51.)