Mit vier Punkten aus drei Spielen ist der FCL in die neue Saison gestartet. St. Gallen kassiert beim 0:1 gegen Luzern in der 4. Runde der Super League die erste Saisonniederlage.
«Wie immer in St. Gallen war es ein nervenaufreibendes Spiel – und umso wertvoller ist es dann, wenn man am Ende gewinnt.»
Mario Frick nach dem Schlusspfiff
Luzern bleibt ein Angstgegner St. Gallens. Vor zwei Jahren konnten die «Espen» gegen den Rivalen aus der Innerschweiz letztmals gewinnen. Am Sonntag hätten die St. Galler im seither sechsten Anlauf mindestens ein Unentschieden verdient, scheiterten aber am eigenen Unvermögen.
Die grösste Chance auf den Ausgleich bot sich Christian Witzig in der 96. Minute vom Penaltypunkt. Stefan Knezevics leichter Leibchenzupfer gegen Lukas Görtler war von Schiedsrichter Lionel Tschudi nach VAR-Konsultation mit einem Strafstoss sanktioniert worden. Doch der eingewechselte Witzig, der nach überstandener Schulterverletzung zu seinem ersten Super-League-Einsatz in dieser Saison kam, sah seinen Versuch von Luzern-Goalie Pascal Loretz pariert.
Bajramis Rettungstat auf der Linie
Kurz darauf hatten die Innerschweizer in der Person von Sinan Karweina gar noch die Möglichkeit auf das 2:0. Der Ball landete aber am Pfosten. Letztlich war es egal: Glücklich entführte der FCL die drei Punkte aus dem Kybunpark.
St. Gallen, das nach der Pause stark aus der Kabine kam, hatte schon weit vor der Nachspielzeit im Abschluss gesündigt. Aliou Baldé prüfte Loretz‘ Wachsamkeit gleich zweimal. In der 54. Minute machten die Luzerner mit vereinten Kräften eine Doppelchance zunichte: Zuerst wehrte Loretz gegen Alessandro Vogt ab, den Nachschuss von Görtler klärte Adrian Bajrami auf der Linie.
«Viele Duelle, viele Zweikämpfe – wir haben einen ähnlichen Spielstil und das hat man deutlich gemerkt.»
Stefan Knezevic über die Ähnlichkeiten beider Teams
Di Giusto zwingt Neziri zum Eigentor
Bereits in der 3. Minute hatte Luzern einen Nagel eingeschlagen. Matteo Di Giusto enteilte nach schöner Hacken-Ablage von Adrian Grbic und spielte mit Behar Neziri Katz und Maus. Der St. Galler Mittelfeld-Organisator lenkte den Abschluss Di Giustos dann auf der Linie auch noch unglücklich ins eigene Netz.
In der Folge erspielte sich das Heimteam zwar Feldvorteile, die Gäste blieben aber stets mit offensiven Nadelstichen gefährlich. Besonders der omnipräsente Di Giusto vermochte sich wiederholt in Szene zu setzen. Auch Kevin Spadanuda fand seinen Meister mehrfach in Lawrence Ati Zigi, der nach seiner Verletzung für Lukas Watkowiak ins St. Galler Tor zurückkehrte.
Luzern rückt dank des zweiten Saisonsieges vorerst auf Tabellenrang 4 vor. Nach der ersten Niederlage St. Gallens in dieser Spielzeit sind Thun und Sion die einzigen noch ungeschlagenen Teams der Liga.
Telegramm FC St. Gallen – FC Luzern 0:1 (0:1)
Kybunpark. – 19’359 Zuschauende (ausverkauft). – SR Tschudi.
Tor: 3. Di Giusto 0:1.
St. Gallen: Zigi; Gaal, Stanic, May; Neziri; Vandermersch, Boukhalfa (72. Konietzke), Görtler, Okoroji (64. Enoch Owusu); Vogt (72. Vladi), Baldé (72. Witzig).
Luzern: Loretz; Dorn, Knezevic, Bajrami, Ciganiks; Tyron Owusu (82. Winkler), Abe; von Moos (70. Ferreira), Di Giusto (82. Ottiger), Spadanuda (75. Karweina); Grbic.
Bemerkungen: St.Gallen ohne Ambrosius, Daschner und Fazliji (alle verletzt). Luzern ohne Löfgren, Villiger (beide verletzt) und Britschgi (nicht im Aufgebot). – 96. Loretz hält Foulpenalty von Witzig. 98. Pfostenschuss Karweina. – Verwarnungen: 52. Loretz, 66. Stanic, 66. von Moos (alle Foul), 67. Ciganiks (Zeitspiel), 77. Tyron Owusu, 80. Vandermersch, 94. Knezevic (alle Foul).