FC Willisau – FC Baar 0:1
Bei besten äusseren Bedingungen auf dem Sportplatz Schlossfeld in Willisau waren die Zuschauerränge an diesem Samstagnachmittag nur dünn besetzt, da die Aufmerksamkeit für einmal wohl eher dem Eidgenössische Schwing- und Älplerfest galt.
Beide Teams waren in der letzten Meisterschaftsrunde mit einer herben Niederlage vom Platz gegangen, und dies ohne eigenen Torerfolg. Die Chancenauswertung beider Teams – vor allem aber jene der Luzerner Hinterländer – war auch an diesem Samstag ein möglicher Hinweis auf die Ursache. Beide Teams gingen engagiert in die Partie, die während unterschiedlichen Phasen eher von dem einen oder dem anderen Team dominiert wurde.
Als erstes Team setzte Willisau nach gut einer Viertelstunde mit einem satten Lattentreffer von der Strafraumgrenze ein Ausrufezeichen. Baar kam erst nach rund 25 Minuten erstmals gefährlich vor das Tor der Gastgeber, offerierte jedoch in der Defensiv kurz darauf – nach einem falsch eingeschätzten langen Ball – einem Willisauer Angreifer eine 1 gegen 1 Möglichkeit, bei der ein an diesem Tag glänzend disponierter Florian Jakaj im Tor der Baarer genug lange stehen blieb und den Ball in extremis parieren konnte. In der 36. und in der 37. Minute waren es wieder einmal unnötige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die zu zwei brandgefährlichen Abschlüssen aus der Distanz führten. Zwar gab auch Baar mit einem Schussversuch innerhalb des Strafraums vor dem Pausentee noch ein offensives Lebenszeichen. Unter dem Strich war es aber vor allem die Ineffizienz der Willisauer Offensive, die ein torloses Unentschieden zur Halbzeit möglich machte.
Zwar stand das Gehäuse von Flo Jakaj auch in der zweiten Halbzeit immer wieder im Brennpunkt des Geschehens. So entschärfte er kurz nach Wiederanpfiff mit schnellem Reflex einen gut getretenen Ball in seine linke untere Ecke. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit zeigte sein Team im zweiten Umgang nun aber mehr Spielkultur und kam mit fortschreitender Dauer des Spiels auch zu aufgelegten Chancen. Die Einwechslungen von Joel Lopes, Leo und Nico Laisa gaben dem Offensivspiel offensichtlich neue Impulse. Eine Dreifach-Chance aus kürzester Distanz rund eine Viertelstunde vor Schluss deutete an, was zwei Minuten vor Schluss Tatsache wurde: Der aus Personalnot zum souveränen Aussenverteidiger umfunktionierte Omar Abduqadir hielt es trotz vorangehendem generösem Laufpensum nicht mehr in seiner Zone. Der kurz zuvor eingewechselte Joel Lopes setzte aus rund 16 Metern mit Links einen kernigen Schuss an die Latte. Omar Abduqadir holte sich an der Strafraumgrenze den Abpraller, umkurvte einen Verteidiger und setzte den Ball an Torhüter Bussmann vorbei satt in die untere rechte Torecke.
Dem Skript des Spiels entsprechend vergab Willisau auch nach diesem Schocker nochmals eine hochkarätige Chance. So bedankte sich Baar am Schluss höflich für die grosszügige Willisauer Gastfreundschaft und nahm diese dringend nötige Moralspritze in Form von drei Punkten mit auf den Heimweg.
Am kommenden Samstag (17:30) ist mit Rothenburg ein Team auf dem Lättich zu Gast, das wie Baar in der zweiten Saison nach dem Aufstieg steht und in der aktuellen Runde – wie Baar vor einer Woche – die Erfahrung einer 0:6 Heimniederlage teilt. Das Momentum müsste nach dem Erfolgserlebnis in Willisau eigentlich auf der Seite der Lättich Truppe stehen.