Der FC Dagmersellen kassierte beim ungeschlagenen Tabellenführer Sursee eine bittere 1:4-Niederlage. Nach einer starken ersten Halbzeit und guten Chancen schien der FCD auf dem besten Weg, dem Leader ernsthaft Paroli zu bieten – doch erneut fehlte es nicht nur an Effizienz, sondern auch an der nötigen Abschlussstärke. Sursee nutzte die Fehler der Gäste eiskalt aus, während Dagmersellen nach dem Ausgleich in der zweiten Halbzeit völlig aus dem Rhythmus geriet. Trotz grossen Aufwands und der Tatsache, dass man die Offensive von Sursee über weite Strecken sehr gut im Griff hatte, stand das Team am Ende mit leeren Händen da – und mit der Erkenntnis, dass Kaltschnäuzigkeit über Klasse entscheidet.
In der Anfangsphase neutralisierten sich beide Teams weitgehend, sodass zunächst keine Torchancen entstanden. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahm Dagmersellen das Kommando. In der 17. Minute brachte Andrin Fischer nach einem Eckball erstmals Gefahr vor das Surseer Tor. Kurz darauf vergab Pascal Schwizer gleich zweimal in aussichtsreicher Position: Erst traf er den Ball nicht richtig, dann strich sein Volley hauchdünn am Pfosten vorbei. Der FCD zeigte sich taktisch diszipliniert, stand hinten kompakt und setzte durch schnelle Umschaltmomente immer wieder Nadelstiche. Sursee blieb lange blass, ehe sich Texeira nach 25 Minuten mit einem Weitschuss erstmals offensiv bemerkbar machte. Dennoch musste die Dagmerseller Defensive stets wachsam bleiben, um zu verhindern, dass die schnellen Flügelspieler des Heimteams für Gefahr sorgen konnten.
In der 40. Minute hätte Dagmersellen längst führen müssen: Schwizer lancierte Gian Cavegn, der ideal auf Livio Scheidegger querlegte – doch ein Verteidiger rettete auf der Torlinie und lenkte den Ball mit der Fussspitze an den Pfosten. Die verpasste Führung rächte sich kurz darauf bitter. Ein folgenschwerer Querpass im Aufbau landete bei Texeira, dessen abgefälschter Schuss sich als Bogenlampe über Accola hinweg glücklich ins Netz senkte – 1:0 für Sursee aus dem Nichts. Mit dieser äusserst schmeichelhaften Führung ging es in die Pause, während der FCD über die vertane Chance haderte, das Spiel schon früh auf seine Seite zu ziehen.
Nach dem Seitenwechsel wollten die Gäste die verpassten Tore wettmachen. Bereits in der 50. Minute luchste Schwizer einem Gegner den Ball ab, zog alleine aufs Tor zu und wurde im Strafraum gestoppt, als er versuchte, an Goalie Dahan vorbeizukommen – doch der fällige Pfiff blieb unverständlicherweise aus. Zehn Minuten später fiel dennoch der Ausgleich: Ein Freistoss von Luca Roth wurde unglücklich abgefälscht und zappelte zum längst verdienten 1:1 im Netz. Doch statt neuen Schwung zu bringen, entglitt Dagmersellen das Spiel erneut. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich kombinierten sich die Surseer blitzschnell durch, und Burkhardt traf mit einem platzierten Flachschuss zur erneuten Führung.
Die Wiggertaler wirkten geschockt und fanden offensiv keine Mittel mehr. Zu wenig Durchschlagskraft, zu wenig Ideen – das erhoffte Aufbäumen blieb enttäuschenderweise aus. In der 87. Minute sorgte Texeira mit einem Freistoss, bei dem Goalie Accola unglücklich aussah, für die Vorentscheidung. Zwei Minuten später setzte Rast mit dem 4:1 nach einem mustergültigen Konter den zu hohen Schlusspunkt.
Sursee zeigte eindrucksvoll, was Effizienz bedeutet, und bestrafte jeden Fehler eiskalt. Für Dagmersellen hingegen wurde es eine bittere Lehrstunde: Die starke erste Halbzeit hätte weit mehr hergeben müssen. Doch ohne Konsequenz und Durchschlagskraft im Abschluss und mit nachlassender Energie nach dem Seitenwechsel reichte es nicht, um an der Spitze mitzuhalten. Nun gilt es, im kommenden Auswärtsspiel beim starken Ruswil (Samstag, 17.45 Uhr, Schützenberg) zu reagieren und den Anschluss nach vorne nicht ganz abreissen zu lassen.
Telegramm FC Sursee – FC Dagmersellen 4:1 (1:0)
Schlottermilch – 200 Zuschauer. – SR: Salkan Omerovic – Tore: 45. Texeira 1:0, 64. Roth 1:1, 67. Burkhardt 2:1, 87. Texeira 3:1, 89. Rast 4:1 – Sursee: Dahan, Demirtas, Ademi, Zust, Tobias Kramis, Kinis, Lustenberger, Tushi, Burkhardt, Texeira, Cyrill Kramis (Rast, Blöchliger, Memaj, Felder) – Dagmersellen: Gianluca Accola, Rölli, Flavio Accola, Blum, Roth, Tschopp, Taudien, Scheidegger, Fischer, Cavegn, Schwizer (Sommer, Blickisdorf, Kerlein).
