Das Team Sarneraatal a wird Wintermeister: Nervenkitzel bis zum Schluss

Die Mannschaft des Team Sarneraatal a vor dem Spitzenspiel gegen den FC Kickers Luzern ll (Bild: Hansruedi Nyffenegger).

Die Mannschaft von Gabriel Piliskic und Xhavit Ukshini musste nach den letzten drei Partien zwingend ein Zeichen setzen und Charakter beweisen, nachdem man wichtige Punkte liegen gelassen hatte.

Die Mission ist klar
Es gibt nur ein Ziel für das Team Sarneraatal a: Wintermeister werden! Gleichzeitig ist man auf dem heimischen Rasen bisher ungeschlagen – und das soll auch so bleiben. Nun steht das Spitzenspiel gegen den FC Kickers Luzern II an. Es ist Samstagabend, 18:00 Uhr. Es regnet und ist kalt. Der Rasen in Sachseln auf dem Mattliplatz ist nass und tief. „Schönwetter-Fussballer“ sind hier definitiv fehl am Platz und bekommen angesichts der Tabellensituation garantiert kalte Füsse. Das Spitzenspiel um die Tabellenführung in der Gruppe 3 steht nämlich an – nichts für schwache Nerven! Zwischen dem Gastgeber Team Sarneraatal a und dem FC Kickers Luzern II stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die sich spielerisch auf Augenhöhe befinden. Schon bald zeigt sich: Man wird sich gegenseitig nichts schenken – am Ende wird das Spiel über den Kampf entschieden.

Der perfekte Start für die Obwaldner
Nicht nur die Motivation vor dem Spiel war riesig bei der Truppe von Trainer Xhavit Ukshini, sondern auch der Jubel nach der frühen 1:0-Führung. Wir schreiben die 6. Minute: Praktisch mit dem ersten Angriff der Hausherren ging man bereits durch einen Knaller des rechten Aussenverteidigers mit der #2 Jan Grisiger in Führung. Er zimmerte den Ball aus spitzem Winkel direkt unter die Latte, nachdem er über die rechte Seite den Angriff lancierte und man sich bis in den Strafraum durchkombiniert hatte. Bis zur Halbzeit folgte ein offener Schlagabtausch mit mehreren hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten. Während der FC Kickers Luzern II durchaus den Ausgleich hätte erzielen können, hätten die Gastgeber ebenso gut den Sack bereits in der ersten Halbzeit zumachen können. Mit dem Zwischenstand von 1:0 ging es in die Pause.

Freude auf der einen – Frustration auf der anderen Seite
In der Kabine der Heimmannschaft war die Stimmung gut, man mobilisierte die letzten Kräfte und fokussierte sich auf die verbleibenden 45 Minuten. In der Gästekabine hingegen wehte ein anderer Wind: Der Trainer war mit dem bisherigen Ergebnis alles andere als zufrieden. Das war nicht zu überhören. Man wollte die Tabellenführung keinesfalls in Obwalden verspielen, sondern zeigen, dass man ebenso gewillt ist, den ersten Platz zu sichern.

Kann der FC Kickers Luzern II das Blatt noch wenden?
Zu Beginn der zweiten Halbzeit starteten die Gäste energisch und bauten Druck auf. Der Gastgeber war bestrebt, möglichst früh nachzulegen und den Deckel draufzumachen, musste aber gleichzeitig aufpassen, keinen Gegentreffer zu kassieren. Beide Torhüter zeigten starke Leistungen und parierten mehrere Topchancen – bis in der 67. Minute der Ausgleich fiel: Romeo Forrer traf zum 1:1 und stellte das Spiel damit völlig auf den Kopf. Der FC Kickers Luzern II spielte sich in einen Rausch, während das Team Sarneraatal a sichtlich verärgert war über die zuvor ausgelassenen Chancen. Das Spiel hätte längst entschieden sein können – nun konnte es wieder in alle Richtungen kippen.

Was für eine Schlussphase
Die reguläre Spielzeit ist um. Wir befinden uns in den letzten wenigen Minuten der Nachspielzeit. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es für beide Mannschaften Chancen zur Führung. Und so stürmte das Heimteam ein letztes Mal mit einem perfekten Steilpass nach vorne. Die #6 Dominik Bacher drängte sich mit seinem Laufweg vor den letzten Verteidiger und stand somit alleine vor dem Tor und dann passierte es… Nicht!

Der Verteidiger grätschte den Angreifer von hinten nieder und kassierte durch die Aktion eine rote Karte. Trotz des Risikos, diese Karte in Kauf zu nehmen, war es in dieser Situation wohlmöglich wichtig und könnte den einen Punkt durch ein Unentschieden retten. Dadurch entstand ein letzter Freistoss. Die Position war grundsätzlich vielversprechend, aber wesentlich schwieriger zu verwandeln, als der unmittelbare Alleingang direkt auf das Tor zuvor. Aber man hatte die Rechnung nicht mit der #10 Jusuf Ibisi gemacht. Der Top-Torjäger der Obwaldner und Torschützenkönig der Liga zirkelte den Ball neben der Mauer ins untere rechte Eck und brachte das Team in der 90+2 Minute mit 2:1 in Führung.

Alle Dämme gebrochen
Das Spiel war noch nicht vorbei. Es gab noch einen letzten Angriff der Gäste. Die Obwaldner verschanzten sich sofort in der eigenen Hälfte, während die Gäste alles nach vorne warfen. Ein weiter Ball des Goalkeepers landete gefährlich im Sechzehner, doch das Team verteidigte mit letzter Kraft und konnte den Angriff „fast“ abwehren. Kaum war der Ball geklärt, provozierte man jedoch ein unnötiges Foul direkt am Strafraumrand – und gab den Gästen damit tatsächlich die allerletzte Chance in diesem Spiel.

Selbst der Torwart rückte in den Strafraum vor. Man wollte um jeden Preis den Ausgleich erzwingen. Alles oder nichts. Doch der Freistoss konnte abgewehrt werden – und leitete sogar noch den letzten Konter ein. Wohlgemerkt: Der Torhüter der Gäste stand nicht mehr im Tor! Nach einem starken Ballgewinn und einem traumhaften Aussenristpass wurde die #8, Venhar Jakupi, ein letztes Mal in Richtung gegnerisches Tor geschickt – und erzielte schliesslich in der 90.+6 Minute das 3:1. Ab diesem Zeitpunkt gab es kein Halten mehr: Auf allen Rängen brach tosender Jubel aus. Noch während das Team das entscheidende Tor zelebrierten, pfiff der Schiedsrichter die Partie ab – und somit war es amtlich: Das Team Sarneraatal a sichert sich die drei Punkte und den Wintermeistertitel.

Danke für eure Unterstützung!
Das ganze Team Sarneraatal a bedankt sich herzlich bei den treuen Fans die sowohl zu Hause als auch Auswärts tatkräftig das Team angefeuert haben. Danke an unsere neue Clubwirtin Rita, welche die Spieler und Fans nach den Spielen jeweils mit Bier und Verpflegung versorgt hat.

Und ein riesiges Dankeschön, aber auch weiterhin viel Erfolg an die engagierten Trainer Gabriel Piliskic, Xhavit Ukshini und ihren Assistenten Stephan von Moos, welche die Mannschaft souverän auf diese Vorrunde vorbereitet haben. Trotzt der noch jungen Fusionierung des Teams im Obwaldnerland, konnte man doch schon klar zeigen, wozu das Kader im Stande ist und worauf sich der Kanton Obwalden künftig freuen darf. Das Team Sarneraatal a wünscht dem FC Kickers Luzern II für die Rückrunde viel Glück und weiterhin viel Erfolg.

Telegramm 4. Liga Team Sarneraatal a – FC Kickers Luzern II 3:1 (1:0)
Mattliplatz in Sachseln
Tore: 6.. 1:0 J. Grisiger, 67. 1:1 R. Forrer, 90.+2 2:1 J. Ibisi, 90.+6 3:1 V. Jakupi
Team Sarneraatal a: Yasin Cetin, Jan Grisiger, Lars Iten, Jorin Britschgi, Carlos Rodrigues, Matteo Büchler, Roberto Cataldi (C), Davide Stifani, Dion Rugova, Stephan von Moos, Amelio Della Torre (Silvan Limacher, Dominik Bacher, Ruben Urbano, Venhar Jakupi, Jusuf Ibisi, Simon von Atzigen).