Willisau schlägt den Wintermeister SG Stans-Engelberg

Die Willisauerinnen feiern den Sieg gegen die SG Stans-Engelberg (Bild: Conny Graber).

Bericht FC Willisau:

Am Sonntag empfingen die Frauen des FC Willisau die SG Stans-Engelberg zum Vorrundenabschluss. Die Nidwaldnerinnen standen vor dieser Partie aller Voraussicht nach bereits als Wintermeister fest, doch mit einem Sieg könnte man punktemässige zu ihnen aufschliessen.

Die Willisauerinnen starteten konzentriert in diese Partie und waren sofort in den Zweikämpfen drin. Obwohl man in der Startphase den Gegnerinnen wohl etwas mehr Ballbesitz zugestehen musste, liess man sie praktisch nie in die gefährliche Zone. Die erste Halbchance gehörte den Stanserinnen, die zu einem Freistoss aus aussichtsreicher Position anlaufen konnten. Sie konnten daraus allerdings kein Profit schlagen, da der Versuch zu mittig war. Die Willisauerinnen ihrerseits erspielten sich ebenfalls erste zaghafte Möglichkeiten auf die Führung. Ein weiterer Abschluss der Gäste direkt in die Arme der Torhüterin war ihre bis dato letzte nennenswerte Aktion. Nach gut 20 Minuten erhielt das Heimteam einen Freistoss im rechten Halbfeld zugesprochen. Julia Imbach spielte auf Emanuella Mirakaj, die sträflich allein gelassen wurde, die Kugel jedoch nicht im Netz unterbringen konnte. Hartnäckig setzten die Willisauerinnen nach und Nuria Burch zimmerte den Ball an die Latte. Bis dahin die beste Chance zur Führung. In der Folge blieben die Gastgeberinnen am Drücker, ein Treffer wollte bis zur Pause jedoch nicht fallen.

Die zweiten 45 Minuten waren intensiv und temporeich. Das Heimteam kam besser aus der Kabine und erspielte sich mehr Ballbesitz, ohne davon bislang Profit schlagen zu können. Auf der Gegenseite agierte man in der Defensive äusserst diszipliniert und liess die Gegnerinnen kaum in das letzte Angriffsdrittel kommen. Nach gut 70 Minuten konnten sich die Willisauerinnen für ihre Bemühungen belohnen. Laura Spiess eroberte einen missglückten Rückpass und schob allein vor der Torhüterin eiskalt zur verdienten Führung ein. Dieser Treffer gab dem Heimteam einen Schub und sie drückten auf das 2:0. Die Stanserinnen zeigten sich etwas geschockt und konnten vorerst nicht reagieren. In der 83. Minute holte Lena Graber einen Freistoss in der Nähe der Mittellinie heraus. Julia Imbach sah, dass Laura Spiess startete und spielte diese sofort an. Die Stanserinnen wirkten sichtlich überrumpelt und Spiess genoss entsprechend über rechts viele Freiheiten. Sie tankte sich durch und spielte in die Mitte zur mitgelaufenen Corina Sidler, die sich diese Chance nicht mehr nehmen liess und ihre Farben erneut jubeln liess. Die Gäste erwachten nun etwas und versuchten immerhin den Anschlusstreffer zu erzielen. Die defensive Leistung der Willisauerinnen war jedoch sehr konsequent und man liess die Gegnerinnen kaum in strafraumnähe kommen. Daher brauchte es einen Standard, um das Geschehen nochmals spannend zu machen. In der 87. Minute hämmerte Selma Steiner einen Freistoss aus grosser Distanz herrlich unter die Latte zum 2:1-Anschlusstreffer. Das Heimteam liess sich von diesem Tor nicht beirren und spielte die Partie anschliessend souverän zu Ende und liess keine Zweifel mehr am Sieg aufkommen.

Somit dürfen sich die Frauen des FC Willisau bereits zum fünften Mal in Folge verdiente drei Punkte gutschreiben lassen. Die Willisauerinnen zeigten eine eindrückliche Teamleistung mit viel Wille, Kampfgeist und Leidenschaft. Man erspielte sich die besseren Chancen und vermochte eine hektische Schlussphase zu verhindern, indem man die Führung souverän behauptete und konsequent und diszipliniert agierte. Mit diesem Sieg zieht man mit der SG Stans-Engelberg punktemässig gleich und darf stolz auf eine hervorragende Vorrunde mit 19 erspielten Zählern zurückblicken. Die Willisauerinnen bleiben zu Hause in dieser ersten Saisonhälfte ungeschlagen und zeigten insbesondere in den letzten fünf siegreichen Meisterschaftspartien guten und leidenschaftlichen Fussball mit viel Teamgeist. Nun verabschieden sich die Frauen des FC Willisau in die wohlverdiente Winterpause, ehe es Ende März wieder weitergeht.

Bericht SG Stans-Engelberg: Mit einer Niederlage zum Wintermeistertitel

Die SG Stans-Engelberg verliert zwar das letzte Vorrundenspiel gegen den FC Willisau knapp mit 1:2, verteidigt aber die Tabellenspitze und feiert den Wintermeistertitel.

Die SG Stans-Engelberg feiert trotz Niederlage den Wintermeistertitel (Bild: Barbara Reber).

Nach einer gelungenen Vorrunde, in der die SG Stans-Engelberg nur einmal als Verliererin vom Platz musste, wartete zum Abschluss noch der Tabellennachbar FC Willisau. Hochmotiviert reisten die Stanserinnen ins Luzerner Hinterland, um auch noch die letzten drei Punkte der Vorrunde nach Hause zu bringen. Mit den Willisauerinnen hatte man noch eine Rechnung offen. Erst im Juni kam es an gleicher Stelle zum Duell dieser beiden Teams um den IFV-Cupsieg. Die Nidwaldnerinnen verloren äusserts unglücklich mit 0:1. Soweit sollte es diesmal nicht kommen.

Die SG Stans-Engelberg startete gut in die Partie. Die Spielerinnen waren bemüht, das Spieldiktat zu übernehmen und die Gegnerinnen früh unter Druck zu setzen. Bereits nach wenigen Minuten wurde Tamara Steiner in Strafraumnähe ein erstes Mal von den Beinen geholt. Anja Odermatt lief zum Freistoss aus guter Position an, brachte jedoch zu wenig Druck hinter den Ball, so dass er zu einer leichten Beute für die Willisauer Schlussfrau wurde. Praktisch im Gegenzug setzte auch das Heimteam einen ersten Nadelstich. Ein schnell vorgetragener Angriff über die linke Seite endete aber mit einem Abschluss neben das Stanser Tor. Die Gäste waren äusserst bemüht, die frühe Führung zu erzielen. Nach rund 10 Minuten verlängerte Steiner einen weiten Ball von Käslin mit dem Kopf. Die Torhüterin war zwar einen Schritt schneller am Ball als Lya Gut, klärte den Ball jedoch nicht richtig. Gut konnte aus der Verwirrung jedoch keinen Profit schlagen und so klärte die Verteidigerin endgültig. Nur eine Zeigerumdrehung später erspielte sich die SG Stans-Engelberg die bis dahin beste Chance. Die rechte Aussenverteidigerin Laura Arnold sah die Lücke und spielte einen herrlichen Schnittstellenpass auf die in der Spitze freistehende Flühler. Flühler nahm die Kugel ausserhalb des Sechzehners an und schloss sofort ab. Weil jedoch auch dieser Abschluss nicht platziert genug war, mussten die Stanserinnen weiter auf einen Torerfolg warten. Nach der überzeugenden Startphase verloren die Gäste plötzlich den Faden. Sie liessen die Willisauerinnen aufkommen und waren nun vorwiegend mit dem Verteidigen beschäftigt. Das Heimteam seinerseits wusste vor allem nach Standards zu glänzen. So verzeichneten die Luzernerinnen ihre gefährlichste Aktion nach einem Freistoss, als der Nachschuss das Gebälk erzittern liess. Weil es keinem der beiden Teams gelang, den Ball im Tor unterzubringen, ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Halbzeitpause.

Wie schon im Juni schenkten sich die beiden Teams auch an diesem Sonntagnachmittag nichts. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das zu grossen Teilen zwischen den beiden Strafräumen stattfand. Gefährliche Torszenen blieben Mangelware. Nichtsdestotrotz erwischte die SG Stans-Engelberg auch in der zweiten Halbzeit den leicht besseren Start. Mehr als ein Weitschuss von Selma Steiner und eine schön anzusehende, aber nicht von Erfolg gekrönte, Einzelleistung von Gut schaute nicht raus. Aber auch das Heimteam hatte nicht wirklich viel zu bieten. Als alles so schien, als würde sich hier ein klassisches 0:0-Unentschieden ereignen, beging die Stanser Defensive einen folgenschweren Fehler. Das Heimteam nutzte diesen eiskalt aus und erzielte das 1:0. Und plötzlich kamen wieder Erinnerungen an den Cupfinal hoch: Erneut schenkte man dem FC Willisau den Führungstreffer auf unnötige Art und Weise. Mit 20 Minuten noch auf der Matchuhr blieb den Gästen aber genügend Zeit, dieses Spiel zu drehen. Die SG Stans-Engelberg war jedoch nicht in der Lage, einen Gang höher zu schalten. So plätscherte die Partie vor sich hin, bis der FC Willisau an der rechten Seitenlinie erneut zu einem Standard anlaufen durfte. Nach der schnellen und kurzen Ausführung fand die Willisauer Flügelspielerin ihre Mitspielerin im Zentrum, die auf 2:0 erhöhte. Obwohl es so schien, als ob diese Partie nun endgültig gelaufen war, machten sich die Stanserinnen noch einmal auf in die gegnerische Hälfte. Beim Versuch einen Steilpass zu erlaufen, wurde Katja Rohrer in der Nähe des Mittelkreises rüde von den Beinen geholt. Selma Steiner setzte sich die Kugel. Mit einem strammen und perfekt platzierten Schuss aus rund 35 Metern liess sie der Keeperin keine Chance und verkürzte auf 2:1. Es verblieben drei Minuten auf der Uhr. Zu wenig Zeit für die Gäste, um doch noch einen Punkt aus Willisau zu entführen. So musste die SG Stans-Engelberg in einem Spiel, das stark an den Cupfinal erinnerte, eine empfindliche Niederlage einstecken.

Trotz der erst zweiten Niederlage in dieser Vorrunde sichern sich die Nidwaldnerinnen den Wintermeistertitel. Mit sechs Teams innerhalb von nur fünf Punkten darf man sich aber auf eine äusserst spannende Rückrunde freuen, in der alles passieren kann.

Telegramm FC Willisau – SG Stans-Engelberg 2:1 (0:0)
Schlossfeld, Willisau
Tore: 70. Laura Spiess 1:0, 83. Corina Sidler 2:0, 87. Selma Steiner 2:1
Heimteam: Arnold; Merz, J. Imbach, Mirakaj, Emmenegger; Burch, S. Imbach, L. Egli, Meyer; Spiess, N. Egli (Dissler, Graber, Sidler, Meier)
Gastteam: Litschi; Vujinovic, Käslin, Lenherr, Arnold; Flühler, Odermatt, Leder, Spieler; Gut; T. Steiner (Rohrer, S. Steiner, G. Steiner, Zimmerli)
Bemerkungen: 1. Halbzeit Lattentreffer FC Willisau / 87. gelbe Karte Julia Imbach (FC Willisau).