Die Dramatik war der stete Begleiter in den letzten drei Spielen. Da war der Siegtreffer in letzter Sekunde gegen Bulle, der Gegentreffer in letzter Sekunde gegen den FCL-Nachwuchs und dann waren da die letzten 10 Minuten gegen den Nachwuchs des FC Basel. Meine Güte. Nichts für schwache Nerven.


























Wir begannen fast standesgemäss mit dem 1:0 durch Rrezi in der fünften Spielminute. Standesgemäss, weil wir im Kleinfeld in dieser Saison noch nie in Rückstand gerieten. Ein Fehler im Aufbauspiel der Basler nutzte Nico zum Pass auf Rrezi, der trocken vor Tim Spycher ins lange Eck traf. Danach war es eine ausgeglichene Geschichte. Basel war etwas mehr im Ballbesitz, hatte viel individuelle Klasse in den eigenen Reihen, agierte aber bis zur Pause kaum torgefährlich. Oder anders: Wir standen in der Defensive einmal mehr hervorragend, kompakt, holten uns die zweiten Bälle und liessen die Fussballkünstler aus Basel kaum einmal gewähren.
Auf der anderen Seite, und wenn wir das Haar in der Suppe finden wollen, sündigten wir im Abschluss. Nando vergab die Chance auf das 2:0, Nicos Schuss streifte die Latte, Eneas Kopfball flog knapp übers Tor. Unsere Führung, sie hätte eigentlich höher ausfallen müssen vor dem Seitenwechsel. So blieb Basel resultatmässig im Spiel.
Das rächte sich. Ein weiter Ball in unseren Strafraum und Kanouté traf per Kopf zum Ausgleich. Nicht entgegen dem Spielverlauf, Basel war gut in die zweite Halbzeit gestartet, aber dennoch, es war die erste wirkliche Torchance der Gäste. Im gesamten Spiel. Und so sollte es für eine Weile bleiben. Denn wir vermochten wieder einen Gang zuzulegen. Vergaben in der Folge beste Gelegenheiten. Nico traf zum zweiten Mal am heutigen Abend nur die Latte, Nando fehlte ein halber Zentimeter, um den Ball über die Linie zu drücken, Rrezi verzog seinen Schlenzer alleine vor Spycher.
Der Lohn für eine sehr gute Vorstellung im dritten Spiel dieser Woche fehlte. Noch. Hinzu kam, dass uns in der 70. Minute ein eigentlich glasklarer (auch nach dem Studium der Videobilder) Elfer verwehrt blieb. Asiedu räumte Nando im Strafraum um, der Pfiff blieb aus. So brauchte es den Geniestreich von Luka. Respektive das Zusammenspiel von Luca und Luka. Beide eingewechselt. Luca spitzelte den Ball also in der 81. Spielminute zu Luka, der ihn bloss leicht anlupfte, über Asiedu hinweg und durch die Beine von Spycher zum umjubelten 2:1 einschob. Klasse Tor.
Die Führung, sie währte allerdings nur kurz. Statt bei Nando, pfiff der Unparteiische bei der Intervention von Enea Elfmeter für die Gäste. Ein Flankenball, der viel zu hoch angesetzt an Freund und Feind vorbeisegelte, zum Erstaunen aller (vor allem der Krienser) entschied der Schiedsrichter auf Strafstoss wegen eines Haltens. Sow verwertete sicher zum erneuten Ausgleich. 86 Minuten waren gespielt.
Es passt nun wie gesagt bestens, dass dieses Spiel noch eine zusätzliche Prise Dramatik bereithielt. Am Ursprung stand wieder Luca Romano, dessen Grätsche uns in der 88. Minute in Ballbesitz brachte, Enea darauf Céli lancierte, dieser Luka in der Strafraummitte anspielte und der sich die kurze Ecke für sein zweites Tor des Tages aussuchte. Jubel pur. Und eine gelbrote Karte obendrauf. Luka hatte seinen Torjubel direkt vor dem Schiedsrichter praktiziert, was den Ausschluss zur Folge hatte.
Aber auch so verteidigten wir das Ding souverän nach Hause und gingen nach einem grossen Spiel als sehr verdienter Sieger vom Platz, gegen einen sehr guten Gegner. Nicht einfach so sprach SCK-Cheftrainer Mike Winsauer am Ende von der «vielleicht besten Saisonleistung bisher».
Telegramm SC Kriens – FC Basel U21 3:2 (1:0)
Stadion Kleinfeld 1024 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 5. Hoxha 1:0, 53. Kanouté 1:1, 81. Sliskovic 2:1, 86. Sow (Foulpenalty) 2:2, 88. Sliskovic 3:2
SC Kriens: Wälti, Hermann, Fäh, Heiniger, Touré, Siegrist (73. Caserta), François, Willimann (73. Romano), Riedmann (63. Sliskovic), Hoxha, Toggenburger (80. Wicht)
FC Basel U21: Spycher, Jordan, Asiedu, Van Breemen (60. Schweizer), Tröndle, Sow, Ajdin (46. Bralic), Uruejoma, Senaya (46. Kuentz), Kanouté, Gauto
Bemerkungen: Kriens ohne Aversa, Kunz, Facal und Gubinelli (alle verletzt), Komatovic (nicht im Aufgebot). 37. Lattenschuss Siegrist. 48. Kopfball von Siegrist an die Latte. 89. Platzverweis (Gelbrot) Sliskovic.




























