Der 24-jährige Basler Spielerberater und Schiedsrichter Nicola S. betrog mehrere Spieler in der Zentralschweiz und versprach ihnen einen Bundesliga-Vertrag.
Der Spielerberater fälschte Bundesliga-Verträge und machte damit zahlreichen jungen Zentralschweizer Fussballern falsche Hoffnungen (REGIOfussball.ch berichtete). So versprach Nicola S. dass der Transfer zu „1000000%“ klappen wird und auch um die Berufsausbildung und die neue Wohnung müsse sich Ali Sen keine Sorgen machen (siehe Printscreen Chatverlauf).
Pikanterweise sitzt der Beschuldigte auch im Vorstand des Nordwestschweizer Schiedsrichterverbandes und pfeift für den BSC Old Boys als Schiedsrichter.

Sitzt im Schiedsrichterverband
In der Nordwestschweiz kennt man ihn. Nicola S. ist als Schieds- und Linienrichter aktiv und sitzt sogar im Vorstand des Nordwestschweizer Schiedsrichterverbands. Was sagt man bei den Nordwestschweizer Schiris zum Fall? Präsident Roger Koweindl sagt zu BLICK: «Als Schiedsrichter und Verbandsfunktionär ist man eine Vertrauensperson und das Bindeglied zwischen dem Fussballverband und den Vereinen. Dass dies nach einem kriminellen Akt gestört ist, steht hier ausser Frage.» Welche Konsequenzen S. erwarten? Koweindl weiss es nicht. Seine Aussagen lassen jedoch nur einen Schluss zu: Nicola S. ist seine Ämter im Schiedsrichterverband allesamt los.
Nicola S. fühlte sich von Spielern bedroht
Im September 2013 berichtete die Gratiszeitung „20 Minuten“ über Gewalt gegen Basler Schiris. Ebenfalls erwähnt im Bericht war auch der damals 22-jährige Schiedsrichter Nicola S. Der Basler Schiedsrichter Nicola S. erzählte über Gewalt und Drohungen gegen Schiedsrichter. Er musste dies schon am eigenen Leib erfahren. «In gewissen Ligen sind Beleidigungen und auch Bedrohungen an der Tagesordnung. Ich erinnere mich an ein Spiel, in dem ich mich nicht mehr getraut habe, einem gewissen Spieler die rote Karte zu zeigen.» Nach dem Match hätten einige Spieler an seine Garderobentüre geschlagen und ihm und seiner Familie gedroht. «In solchen Situationen fragt man sich schon, ob es das wert ist.»
Jugendlicher Leichtsinn?
Und Spielerberater Nicola S.? Der bereut mittlerweile gegenüber BLICK, was er getan hat: «Dass ich den Vertrag gefälscht habe, tut mir sehr leid. Es war dumm von mir. Ich weiss auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Es war jugendlicher Leichtsinn.»