Spielbericht FC Wauwil-Egolzwil:
Duell 1 von 2 geht an die Wauwiler. Die beiden Teams treffen innerhalb von nur fünf Tagen gleich zweimal aufeinander: einmal in der Meisterschaft und einmal im 1/16 Final des IFV-Cups. Solche Geschichten kann nur der Fussball schreiben, definitiv keine Geschichte aus dem Paulanergarten. Das erste Spiel geht deutlich an die Moos-Elf, welche über die 90 Minuten hinweg die verdienten Sieger sind.




















Nach der 0:4-Niederlage gegen den FC Entlebuch hiess es bei den Wauwilern: Hawk Tuah & weiter geht’s. Nur fünf Nächte nach der schmerzhaften Niederlage im Entlebuch steht das Derby gegen den FC Dagmersellen an, das bisher immer spannend und ausgeglichen war. Trotzdem liegt die letzte Niederlage der Wauwiler fast zwei Jahre zurück, in den letzten vier Begegnungen hat die Moos-Elf kein Spiel gegen den Gast aus Dagmersellen verloren.
Voller Selbstvertrauen startete das Heimteam. Ein Spieler, der das Spektakel in der DNA hat, trifft nach nicht einmal fünf gespielten Minuten. Nach einem kurz ausgeführten Eckball schlenzt Arbias Binaku that Thang von der Strafraumgrenze unhaltbar ins Netz – Traumtor – für Dagmersellens Torhüter Gianluca Accola ist der Schuss nicht zu halten. Die Antwort der Gäste lässt lange auf sich warten, dafür wird es in dieser 25. Minute ganz brenzlig im Revier des Wauwiler Schlussmanns Janis Amrein. Nach einer schönen Kombination scheitert die Nummer 8 der Gäste, Andrin Fischer aus spitzem Winkel; der Schuss knallt an den Pfosten.
Die Einheimischen brauchen an diesem Abend nicht viele Chancen und erspielen sich die Tore wie aus dem nichts. So wie in der 35. Minute: Binaku bekommt den Ball im Mittelfeld, eilt mit Tempo Richtung Tor und spielt einen Pass mit dem Aussenrist zu Edi Nikmengjaj, der mit voller Wucht via Innenpfosten trifft – das 2:0 ist völlig verdient. Die Gäste treffen noch vor der Pause: Beim letzten Eckball der ersten Halbzeit, während einige schon gedanklich beim Pausentee sind, trifft Dagmersellens Noah Tschopp per Kopf und verkürzt auf 2:1.
Zweite Halbzeit, gleiches Bild: Wauwil bleibt am Drücker
Wie bereits in der ersten Halbzeit trifft Binaku knapp fünf Minuten nach dem Anpfiff. Der Wauwiler-Batman setzt sich im Moos-Nebel gegen mehrere Gästespieler durch, scheitert zunächst an Accola, lässt ihm im Nachschuss aber keine Chance. Die Wauwiler Nummer 23 stellt den Zwei-Tore-Abstand wieder her.
Nur drei Minuten später folgt fast das 4:1: Ex-Dagi-Spieler Zejnulla Nexhipi chippt den Ball zu Albert Rudaj, der mit einem Pass Nikmengjaj findet. Allein vor Accola verzieht Edi jedoch deutlich. Auch die Gäste aus Dagmersellen kommen zu ihrer ersten Chance, allerdings dauert es wie bereits in der ersten Hälfte mehr als 15 Minuten. David Bernet trifft allein vor Amrein nur das Aussennetz.
Dagmersellen setzt alles auf Angriff
Während die letzten 15 Minuten laufen, spielt der Gast nun auf alles oder nichts, die Mannschaft ist stark offensiv eingestellt. Das ermöglicht den Einheimischen, kontern zu können. In der 78. Minute ergibt sich so eine Möglichkeit: Der Ball landet zwar bei Torhüter Accola, der jedoch stark unter Druck gesetzt wird. Der Ball erreicht den eingewechselten Željko Karajčić, der direkt aus 20 Metern abschliesst, aber der Ball geht an den Pfosten. Im Nachschuss probiert es auch Nexhipi, allerdings rettet Accola mit einem super Reflex und Hilfe seiner Vordermänner. Ein Tor will Nexhipi gegen seinen Ex-Verein einfach nicht gelingen.
Das 4:1 können Accola und seine Männer in der 81. Minute jedoch nicht verhindern: Nach einem Konter trifft Karajčić abgeklärt vor Accola. Und wie bereits am Ende der ersten Halbzeit verkürzt der Gast aus Dagmersellen in den letzten Minuten des Spiels wieder nach einem Eckball, wieder mit dem Kopf, auf 4:2. Torschütze ist Gian Cavegn. Danach beendet der tadellos pfeifende Schiedsrichter Mauro Modafferi das Spiel. Wauwil gewinnt Duell 1 von 2 verdient mit 4:2. In nur fünf Tagen steht das gleiche Spiel im anderen Wettbewerb an, das IFV-Cup 1/16-Finale.
Wauwil im Mittelpunkt: Das ultimative Fussballfest
Von der offiziellen Seite geht man nicht von einem Hochrisikospiel aus. Es ist gut möglich, dass entsprechend viele Gästefans in den nächsten Tagen in Wauwil bleiben werden, um den Weg nicht zweimal machen zu müssen. Wo sich die Mannschaft aus Dagmersellen aufhalten wird und sich auf das Cupspiel vorbereiten wird, ist nicht bekannt. Das Spiel wird am kommenden Dienstag um 20:00 Uhr vom Schiedsrichter Somasundaram Yathesan erneut im Moos angepfiffen. Es wäre toll, wenn die Zuschauerzahl vom Donnerstag noch übertroffen werden könnte. Über 200 Zuschauer fanden am Donnerstag den Weg ins Moos. Danke!
Spielbericht FC Dagmersellen: Zu harmlos in der Offensive: Dagmersellen unterliegt Wauwil im Derby
Vor einer schönen Kulisse kam es zum vorgezogenen Derby-Spitzenkampf. Wauwil wollte nach der Niederlage gegen Entlebuch Wiedergutmachung, während Dagmersellen den Schwung aus dem Sieg gegen Zell mitnehmen wollte. In einer intensiven Partie zeigte sich Wauwil offensiv entschlossener und effizienter, während Dagmersellen trotz guten Phasen die nötige Durchschlagskraft in der Offensive fehlte und in der Defensive zu fehleranfällig agierte.
Das Spiel begann für die Gäste denkbar schlecht. Bereits in der 5. Minute nutzte Binaku nach einem schnell ausgeführten Eckball die Freiheiten und schlenzte den Ball sehenswert ins lange Eck – 1:0 für Wauwil. Wenige Minuten später tauchte Nexhipi nach einem Missverständnis frei vor Gianluca Accola auf, doch dieser rettete glänzend und verhinderte damit einen schnellen Doppelschlag des Heimteams. Schon früh zeigte sich die Offensivkraft der Wauwiler.
Nach der intensiven Anfangsphase beruhigte sich das Spiel ein wenig, und Dagmersellen fand immer besser in die Partie. Die Gäste kombinierten gefällig, und erste Chancen liessen nicht lange auf sich warten Schwizer und Fischer hatten vielversprechende Chancen, wobei letzterer den Ball nach einem schönen Angriff an den Aussenpfosten setzte. Allerdings blieb Wauwil weiterhin das Team mit den zwingenderen Chancen. In der 34. Minute war es erneut Accola, der sein Team mit einer starken Parade im Spiel hielt, Doch kurz darauf war auch er machtlos, als Binaku Nikmengjaj mit einem präzisen Pass bediente, und dieser kompromisslos ins kurze Eck vollstreckte.
Kurz vor der Pause gelang Dagmersellen der wichtige Anschlusstreffer. Ein Eckball von Livio Rölli landete punktgenau auf dem Kopf von Noah Tschopp, der souverän zum 2:1 einköpfte. So ging es mit einer verdienten Führung für Wauwil in die Pause. Die Wiggertaler agierten spielerisch ansprechend, doch im Gegensatz zu den Gastgebern aus Wauwil fehlten die kreativen Ideen und die letzte Entschlossenheit in der letzten Zone.
Der Start in die zweite Halbzeit verlief wie ein Déjà-vu zur ersten. Der auffällige Binaku konnte nahezu ungestört durch das Mittelfeld spazieren, traf im zweiten Anlauf zum 3:1 und baute die Führung weiter aus. Die Wiggertaler Defensive agierte in dieser Phase zu nachlässig. Als Nikmengjaj kurz darauf das 4:1 nur knapp verpasste, schien Wauwil das Spiel bereits entschieden zu haben.
Nach einer Stunde wäre Dagmersellen bei aufkommendem Nebel beinahe der Anschluss gelungen. Livio Rölli setzte David Bernet in der Box herrlich in Szene, doch Bernet vergab die grosse Chance, die Gäste wieder ins Spiel zu bringen. Stattdessen fiel in der 81. Minute die endgültige Entscheidung. Nach einem Abwehrfehler schob Karajcic abgeklärt zum 4:1 ein. Das 4:2 durch Cavegn in der Schlussminute, erneut nach einem Eckball, war nur noch Resultatkosmetik.
Wauwil gewann verdient, nutzte die Fehler der Gäste vor allem dank der überragenden Offensivleistungen von Binaku und Nikmengjaj, eiskalt aus. Dagmersellen hielt über weite Strecken gut mit, doch mangelnde Durchschlagskraft und defensive Unkonzentriertheiten machten den Unterschied. Am nächsten Dienstag im Cup 1/16-Final gibt es für die Pipo-Elf an gleicher Stelle (Moos, 20 Uhr) bereits die nächste Chance zur Wiedergutmachung.
Telegramm FC Wauwil-Egolzwil – FC Dagmersellen 4:2 (2:1)
Sport- und Freizeitanlage Moos – 200 Zuschauer –
SR. Modafferi Mauro – Tore: 5. 49. Binaku, 35. Nikmengjaj, 43’ Tschopp, 80. Karajčić, 90.+1. Cavegn
FC Wauwil-Egolzwil: Amrein, L.Christen (46.Grüter), Achermann, Kokanović, B.Christen (46.Tschopp), Marjanović, Rudaj, Binaku (80.Markaj), Nexhipi (80.Antonić), Nikmengjaj(C), Vonarburg (60.Karajčić)
FC Dagmersellen: G.Accola, Bernet, F.Accola, Blum, Roth, Tschopp, L.Rölli, Taudien(C), Fischer, Schwizer, D.Rölli
Verwarnungen: 63. Binaku
Ausschlüsse: keine.