Der erste Heimsieg nach drei Unentschieden ist im Trockenen. Den Erfolg mussten sich die Krienser hart erarbeiten. Weil Paradiso der erwartet schwierige Gegner war, tief stand und auf ein schnelles Umschaltspiel setzte. Und auch, weil wir uns nach einer soliden, aber Offensiv noch etwas ungefährlichen, ersten Halbzeit steigerten, dann die Gästeführung aber praktisch selbst erzielten.

Der Reihe nach verlief das Spiel folgendermassen:

Ungewohntes Bild zu Beginn. Unser Tenü. Weisses Shirt, schwarze Hosen, schwarze Stulpen. Also eine Kombination aus Heim- und Auswärtsdress. Das lag daran, dass Paradiso ohne Auswärtsdress anreiste, uns das zwar frühzeitig meldete, aber dennoch in ihrem grünem Outfit spielen musste. Weshalb, weiss niemand so genau. Vielleicht wurde das Auswärtsdress zu heiss gewaschen, vielleicht wurde es auch an die AC Bellinzona ausgeliehen.

Wir besassen unsere Momente in der ersten Halbzeit. Waren häufiger am Ball, verbuchten mehr Spielanteile. Andi Ukmata hatte die Führung auf dem Fuss, Luka Sliskovic ebenfalls. Auf der anderen Seite brauchte es Lars Hunn zwei, dreimal als sich Paradiso gefährlich vor unser Tor kombinierte. Insgesamt war die erste Halbzeit zwar animiert und engagiert von beiden Teams, aber am Strafraum endeten die Offensivbemühungen meist. Zu kompakt standen die Abwehrreihen. Auf beiden Seiten.

Trotz Sperre am Coachen und am Telefon: Der Trainer des FC Paradiso, Giuseppe Sannino (rechts stehend). SCK-Sportchef Marco Wiget (3. von links) folgt ihm auf Schritt und Tritt (Bild: REGIOfussball.ch).

So richtig ins rollen kamen wir erst nach dem Gegentreffer nach einer knappen Stunde. Wir patzten beim Rausspielen (erneut), Paradiso störte gewohnt früh, schnappte sich einen Pass aus unserem Strafraum, Doppelpass zwischen Evan Rossier und dem besten Tessiner Jarell Njiké Simo und die Gäste führten, zwar entgegen dem Spielverlauf, wir waren zu diesem Zeitpunkt tonangebend, aber wir waren ja vollkommen selber schuld.

Und irgendwie scheint es, als brauchen wir diese zusätzliche Herausforderung des Gegentreffers. Gegen Cham, Bavois und nun auch gegen Paradiso drehten wir jeweils erst nach einem Rückstand so richtig auf. Und lange dauerte es heute nicht bis zum Ausgleich.

Luka Sliskovic lief wunderbar der Linie entlang, legte auf der Grundlinie quer zu Stiljan Gegaj und der Aussenverteidiger schob die Kugel in die lange Ecke. Knapp sechs Minuten nach dem Führungstreffer von Paradiso. Und nun waren wir klar die bessere Mannschaft, hatten zwar einen weiteren Patzer, der uns fast zum Verhängnis wurde, aber Rossier lupfte die Kugel alleine vor Lars Hunn übers Tor.

Und so kam es dann, dass Nico Siegrist nach 80. Minuten Rrezart Hoxha bediente, dieser sich den Ball einmal vorlegte und trocken ins lange Eck schoss. Jubeltraube am Spielfeldrand.

Natürlich warfen die Gäste jetzt alles nach vorne. Versuchten es mit hohen Bällen, die wir aber allesamt gut verteidigten, wirkliche Gefahr kam vor Lars Hunn nicht mehr auf.

Den Schlusspunkt setzte Luka Sliskovic, der die Kugel in der eigenen Platzhälfte bekam, damit über den halben Platz rannte, den Verteidiger umspielte und den Ball schliesslich ins Tor schob. Schön. Fertig. Drei Punkte zu Hause. Endlich.

Wir bleiben ungeschlagen und reisen bereits am Mittwoch nach Zürich, wo der FCZ-Nachwuchs wartet. Anpfiff 20:15 Uhr.

Telegramm SC Kriens – FC Paradiso 3:1 (0:0)
Stadion Kleinfeld 600 Zuschauerinnen und Zuschauer
Tore: 57. Rossier, 63. Gegaj 1:1, 82. Hoxha 2:1, 94. Sliskovic 3:1
SC Kriens: Hunn, Hermann (60. Riedmann), Heiniger, Harperink, Gegaj, Willimann, Rüedi (60. Ris), Siegrist (86. Aversa), Sliskovic, Ukmata (60. Kadima), Wicht (60. Hoxha)
FC Paradiso: Pala, Diniz (73. Miceli), Delli Carri (73. Facchinetti), De Queiroz, Miranda, Foglia (80. Destani), Cinquini, Simo, Centinaro (86. Sahitaj), Rossier (80. Bollati), Thioune
Bemerkungen: SC Kriens ohne Bender (verletzt), Facal, Erdin, Brügger, Fäh, Martin, Gubinelli, Gabriel (alle nicht im Aufgebot), Schwegler (noch nicht spielberechtigt).